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Dokument 11

Titel: Der S1PR-1/5-Modulator RP-101074 zeigt positive Effekte in einem Modell der Degeneration des Zentralnervensystems
Hintergrund: Die Eignung einer Substanz zur Behandlung von Multiple-Sklerose soll geprüft werden. Dazu wird sie Mäusen verabreicht, deren Sehnerv durch Lichtbestrahlung geschädigt wurde.
Tiere: 53 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Natur, Umwelt, und Verbraucherschutz (LANUV, Nordrhein-Westfalen) unter der Nummer 81-02.04.2019.A063 genehmigt.

Es werden sechs Wochen alte weibliche Mäuse eingesetzt, die von der Versuchstierzucht Janvier Labs (Frankreich) gekauft werden. Zusätzlich werden gentechnisch veränderte Mäuse eingesetzt, die an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gezüchtet werden. Die Vorfahren dieser genetisch veränderten Mäuse stammen aus der Versuchstierzucht The Jackson Laboratory.

Die Tiere werden mit einem gasförmigen Narkosemittel narkotisiert. Ihre Pupillen werden durch Eintröpfeln von Wirkstoffen in die Augen geweitet und ein Gel wird auf die Augen aufgetragen. Bei einem Teil der Mäuse wird in 10 oder 5 mm Entfernung von den Augen eine LED positioniert, mit der 45 Minuten lang die Augen der Mäuse mit voller Intensität bestrahlt werden. Dadurch wird die Netzhaut der Mäuse geschädigt und die Sehkraft vermindert.

Die Mäuse werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Einer Gruppe wird im Anschluss für 5 bis 6 Wochen täglich eine zu testende Substanz in unterschiedlichen Mengen per Schlundsonde verabreicht, die andere Gruppe Mäuse erhält eine wirkungslose Lösung. Die Augen der Mäuse werden mehrfach mit verschiedenen bildgebenden Verfahren untersucht, wofür die Tiere über den Verlauf von 5-6 Wochen bis zu siebenmal in Narkose versetzt werden. Zusätzlich werden die Tiere einmal wöchentlich in eine Versuchsapparatur gesetzt, in der sie von Monitoren umgeben sind, auf denen ihnen sich bewegende Muster gezeigt werden. Das Verhalten der Mäuse, die das Muster mit Kopfbewegungen verfolgen, wird dabei mit einer Kamera aufgenommen.

Am Ende der Versuche, 5 oder 6 Wochen nach der Bestrahlung der Augen, werden die Mäuse in Narkose mit einer Überdosis Narkosemittel getötet. Die Sehnerven der Mäuse werden entnommen und untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Firma Bristol-Myers Squibb, welche auch die Testsubstanz zur Verfügung stellte, gefördert.

Bereich: Multiple-Sklerose-Forschung

Originaltitel: S1PR-1/5 modulator RP-101074 shows beneficial effects in a model of central nervous system degeneration

Autoren: Mustafa Sindi (1), Christina Hecker (1), Andrea Issberner (1), Tobias Ruck (1), Sven G. Meuth (1), Philipp Albrecht (1,2)*, Michael Dietrich (1)

Institute: (1) Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Moorenstraße 5, 40225 Düsseldorf, (2) Klinik für Neurologie, Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach

Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2023; 14:1234984

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5632



Dokument 12

Titel: DanioCTC: Analyse zirkulierender Tumorzellen von Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs in Zebrafisch-Xenotransplantaten
Hintergrund: Es wird ein sogenanntes Zebrafischmodell entwickelt, in dem die Ausbreitung von zirkulierenden Krebszellen beobachtet werden soll. Dies soll die Metastasenbildung beim Menschen nachahmen und als „Modell“ zur Entwicklung neuer Medikamente dienen.
Tiere: 26 Fische (mindestens 26 Zebrafischembryonen)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Haltung der Zebrafische wird unter den Nummern DD25-5131/450/4 und 25-5131/564/2 genehmigt. Es werden verschiedene Zebrafisch-Linien verwendet, welche gentechnisch so verändert wurden, dass sie farbig fluoreszierende Eiweiße aufweisen.

Menschliche Krebszellen werden mit einem Farbstoff gefärbt. Zusätzlich werden sogenannte zirkulierende Tumorzellen aus dem Blut von Patienten gewonnen und mit einem Farbstoff versehen. Die Patienten, aus denen die Zellen stammen, haben sich damit einverstanden erklärt, dass ihre Zellen für „translationale Forschungsprojekte“ verwendet werden; ob sie aufgeklärt wurden, dass es sich dabei um Tierversuche handelt, wird nicht erwähnt.

Zebrafischembryos werden am zweiten Tag nach der Befruchtung aus ihrer Eihülle entnommen und durch Zugabe der Chemikalie Tricain in das Wasser, in dem sie schwimmen, narkotisiert. Die Embryonen werden in eine kleine Schale gelegt. Die menschlichen Krebszellen werden in einer Glaskapillare aufgesogen und dann in Venen des Vorderkörpers der Zebrafischembryonen injiziert. Die Tiere werden in eine neue Schale mit Wasser gegeben.

Die Zebrafischembryonen werden mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Embryonen, bei denen dabei die eingefärbten Krebszellen in den Blutgefäßen gefunden wird, werden für weitere Versuche ausgewählt. Das Schicksal der anderen Tiere wird nicht erwähnt.

Die Embryonen werden drei Tage lang täglich oder an Tag 1 und 3 nach der Zellinjektion unter Narkose mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Dabei wird geprüft, ob sie noch leben, ob sich Wassereinlagerungen gebildet haben und wo sich die menschlichen Tumorzellen befinden. Sechs der Tiere sterben während des Versuchs. Die Krebszellen siedeln sich überwiegend im Kopfbereich und in den blutbildenden Regionen der Embryonen an.

Am Ende des Versuchs werden die verbleibenden Tiere vermutlich getötet; wie dies geschieht wird nicht erwähnt.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Technische Universität Dresden und die Stiftung Deutsche Krebshilfe (DKH) finanziert.

Bereich: Krebsforschung

Originaltitel: DanioCTC: analysis of circulating tumor cells from metastatic breast cancer patients in zebrafish

Autoren: Florian Reinhardt (1,2), Luisa Coen (1,2), Mahdi Rivandi (1,2), André Franken (1,2), Eunike Sawitning Ayu Setyono (3,4), Tobias Lindenberg (5), Jens Eberhardt (6), Tanja Fehm (1,2), Dieter Niederacher (1,2), Franziska Knopf (3,4)*, Hans Neubauer (1,2,7)*

Institute: (1) Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf, (2) Centrum für Integrierte Onkologie (CIO Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf), Venusberg-Campus 1, 52127 Bonn, (3) Zentrum für Regenerative Therapien TU Dresden (CRTD), Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB), Technische Universität Dresden, Tatzberg 41, 01307 Dresden, (4) UniversitätsCentrum für Gesundes Altern, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, (5) Anatomisches Institut, Medizinische Fakultät, Universität Bonn, Nußallee 10, 53115 Bonn, (6) ALS Automated Lab Solutions GmbH, Jena, (7) Life Science Center, Düsseldorf

Zeitschrift: Cancers 2023; 15(22): 5411

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5631



Dokument 13

Titel: Es entstehen linguistische, gesetzesähnliche Kompressionsstrategien, um die Kodierungseffizienz in der stimmlichen Kommunikation von Weißbüschelaffen zu maximieren
Hintergrund: Menschliche Sprachen folgen bestimmten Gesetzmäßigkeiten, zum Beispiel ist ein Wort umso kürzer, je öfter es verwendet wird. Hier soll untersucht werden, ob dies auch für die Lautäußerungen von Affen gilt. Dafür werden Weißbüschelaffen durch nicht genauer beschriebene Belohnungen dazu gebracht, bei Erscheinen eines Symbols auf einem Monitor Laute von sich zu geben. Um möglichst viele Belohnungen zu erhalten, reagieren die Tiere dabei mit kurzen Lautäußerungen.
Tiere: 4 Affen (Weißbüschelaffen)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Tübingen unter der Nummer CIN 01/20 G genehmigt. Die 2 weibliche und 2 männlichen Weißbüschelaffen sind ca. 2 Jahre alt. Sie wurden in Gefangenschaft geboren und werden an der Universität Tübingen gehalten. Üblicherweise erfolgt die Haltung paarweise, ob dies auch für die in diesem Versuch verwendeten Affen der Fall ist, wird nicht klar beschrieben. Sie erhalten Wasser zur freien Verfügung; ob dies nur für die Haltung gilt oder auch für die Versuchsdauer, wird aus der Veröffentlichung nicht klar.

Die Tiere werden für den Versuch trainiert. Damit die die Tiere freiwillig ihren „Heimatkäfig“ verlassen und in die Transportbox gehen, erhalten sie Marshmallows, Bananen oder Trauben.

In den eigentlichen Versuchen sitzen die Affen in einem sogenannten Primatenstuhl in einer schalldichten Kammer in 40 cm Entfernung vor einem Monitor. 10 cm vor ihrem Kopf befindet sich ein Mikrofon und das Verhalten der Tiere wird mit einer Kamera aufgezeichnet.

Der Versuch ist in mehrere Phasen unterteilt. In der ersten Phase werden die Affen für jede Lautäußerung „belohnt“. Die Art der „Belohnung“ wird nicht erwähnt. In der zweiten Versuchsphase müssen die Affen einen Hebel drücken, um den Versuch zu starten. Wenn dann ein rotes Viereck auf dem Bildschirm erscheint, müssen sie innerhalb von 10 Sekunden einen Laut äußern, um eine Belohnung zu erhalten. In der nächsten Phase wird die Zeitspanne, in der eine Lautäußerung erfolgen muss auf 3 Sekunden verringert. Es dauert im Schnitt 9 Monate, bis die Affen diesen Versuchsablauf beherrschen. Bei zwei der Affen muss während der Versuche eine Aufzeichnung der Geräusche aus der Tierhaltung abgespielt werden, damit sie bereit sind, bei den Versuchen mitzumachen.

Die Lautäußerungen werden aufgenommen und analysiert. Insgesamt wurden 5.921 Lautäußerungen aufgezeichnet. Das weitere Schicksal der Affen wird nicht erwähnt, es ist davon auszugehen, dass sie in weiteren Versuchen eingesetzt werden.

Die Arbeiten wurden durch das Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) und durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Verhaltensforschung

Originaltitel: Linguistic law-like compression strategies emerge to maximize coding efficiency in marmoset vocal communication

Autoren: Cristina Risueno-Segovia (1,2,3)*, Deniz Dohmen (2,3), Yasemin B. Gultekin (1,2,3), Thomas Pomberger (1,2,3), Steffen R. Hage (1,2)*

Institute: (1) Arbeitsgruppe Neurobiologie der Sozialen Kommunikation, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Eberhard Karls Universität Tübingen, Universitätsklinikum Tübingen, Elfriede-Aulhorn-Straße 5, 72076 Tübingen, (2) Werner Reichardt Zentrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN), Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, (3) Graduate School of Neural & Behavioural Sciences - International Max Planck Research School, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen

Zeitschrift: Proceedings of the Royal Society B 2023, 29020231503

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5630



Dokument 14

Titel: Die Aktivierung des Dopaminrezeptors reguliert die Signale der Belohnungserwartung während der kognitiven Kontrolle in präfrontalen Neuronen von Primaten
Hintergrund: Es soll untersucht werden, ob der Neurotransmitter Dopamin einen Einfluss auf die Erwartung einer Belohnung hat.
Tiere: 2 Affen (Rhesusaffen)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Tübingen genehmigt. Es werden zwei männliche Rhesusaffen im Alter von 6 und 7 Jahren eingesetzt.

Das Gehirn der Tiere wird mit einem bildgebenden Verfahren untersucht (Magnetresonanztomographie, MRT). Dies geschieht vermutlich unter Narkose. Im Anschluss wird den narkotisierten Affen eine Haltestange und eine Messkammer am Schädel befestigt. Die Operation wird nicht näher beschrieben, beinhaltet aber üblicherweise, dass ein Loch in den Schädel gebohrt wird, über dem dann die Messkammer befestigt wird. Auch zur Befestigung der Haltestange und der Messkammer werden üblicherweise Löcher in den Schädel gebohrt.

Es wird nicht erwähnt, aber die Implantation der Haltestange lässt vermuten, dass die Affen während der eigentlichen Versuche in einem sogenannten Primatenstuhl sitzen müssen und ihr Kopf mit Hilfe der Haltestange fixiert wird.

Die Tiere müssen auf einen Bildschirm starren und einen Hebel halten. Es wird ihnen auf dem Bildschirm ein Symbol gezeigt. Dann erscheint ein Bild auf dem Bildschirm, dass nach einer Sekunde wieder verschwindet. Wieder wird ein Bild gezeigt; ist dieses Bild mit dem zuvor gezeigten Bild identisch, muss der Affe den Hebel loslassen. Wird ein anderes Bild gezeigt, muss der Affe den Hebel so lange halten, bis das zuerst gezeigte Bild wieder auftaucht. Macht er alles richtig, erhält er etwas Wasser. Die Größe dieser „Belohnung“ soll der Affe dabei aus dem zu Beginn der Versuche gezeigten Symbol ablesen können. Die „Belohnung“ besteht je nach Affe und zuvor gezeigtem Symbol aus 0,2 bis 1 ml Wasser. Üblicherweise erhalten die Tiere außerhalb der Versuche nichts oder sehr wenig zu trinken und werden so durch Durst dazu gebracht, sich dem Forscherwunsch entsprechend zu verhalten. Wenn der Affe den Hebel nicht zum richtigen Zeitpunkt loslässt oder aufhört auf den Bildschirm zu starren, wird der Test abgebrochen. Solche abgebrochenen Tests werden im Anschluss der insgesamt 48 Tests umfassenden Session wiederholt.

Während der Versuche werden über die am Schädel befestigte Messkammer bis zu 3 Elektroden in das Gehirn der Tiere eingelassen, über die die Aktivität einzelner Nervenzellen gemessen wird. Zusätzlich werden für jede Elektrode auch noch zwei Pipetten in das Gehirn geschoben. In einer der Pipetten befindet sich ein Wirkstoff, der während eines Teils der Tests für etwa 12 Minuten freigesetzt wird. Es werden zwei verschiedene Wirkstoffe getestet.

Im Schnitt werden pro einzelner Nervenzelle 124 Tests (bestehend aus den gezeigten Bildern, bei denen der Affe im richtigen Moment den Hebel loslassen muss) durchgeführt.

Das weitere Schicksal der Affen wird nicht erwähnt, vermutlich werden sie in weiteren Versuchen eingesetzt.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Hirnforschung

Originaltitel: Dopamine receptor activation regulates reward expectancy signals during cognitive control in primate prefrontal neurons

Autoren: Torben Ott*, Anna Marlina Stein, Andreas Nieder*

Institute: Lehrstuhl Tierphysiologie, Institut für Neurobiologie, Eberhard Karls Universität Tübingen, Auf der Morgenstelle 28, 72076 Tübingen

Zeitschrift: Nature Communications 2023; 14: 7537

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5629



Dokument 15

Titel: Komodulierung von TNFR1 und TNFR2 in einem Tiermodell der Multiplen Sklerose
Hintergrund: Die Wirkung zweier Antikörper auf eine künstlich verursachte Entzündung der Nerven, welche eine Multiple Sklerose nachbilden soll und zu Lähmungen führt, wird für Mäuse untersucht.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)(viele)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Karlsruhe unter der Nummer AZ. 35-9185.81/G-203/17 genehmigt. Die Mäuse wurden gentechnisch so verändert, dass auf den Oberflächen ihrer Zellen ein menschliches Protein vorkommt und werden von der Firma Ozgene (USA) „hergestellt“. Es werden ausschließlich weibliche Mäuse eingesetzt.

Im Alter von 8 – 10 Wochen wird den Mäusen eine Substanz gemischt mit abgetöteten Tuberkuloseerregern unter die Haut gespritzt, die dazu führt, dass ihr Immunsystem Antikörper gegen ihre eigenen Nervenzellen entwickelt. Zusätzlich wird den Tieren ein Bakteriengift in die Bauchhöhle gespritzt. Die Injektion des Gifts wird 2 Tage später wiederholt.

Die Tiere werden täglich gewogen und die künstlich hervorgerufenen Symptome auf einer Punkteskala erfasst. Die Punkteskala reicht dabei von 1 – Lähmung des Schwanzes über verschiedene Stadien der über die Hinterbeine und Vorderbeine aufsteigenden Lähmung bis zu 5 – sterbend oder tot. Im Verlauf des Versuchs verliert ein Teil der Mäuse bis zu 10 % ihres Körpergewichts. Ein Teil der Tiere erreicht in der Punkteskala 2,5 Punkte, was schweren Lähmungserscheinungen beider Hinterbeine entspricht.

Die Mäuse werden in verschiedene Gruppen aufgeteilt, denen jeweils entweder einer von zwei Antikörpern, eine Mischung der beiden Antikörper oder aber eine antikörperfreie Lösung in die Bauchhöhle gespritzt wird. Die Injektionen erfolgen an Tag 1, 4, 8, 12 und 16 nach dem Einsetzen der Symptome.

20 Tage nach Einsetzen der Symptome wird den Tieren eine Überdosis eines Narkosemittels verabreicht und ihnen wir eine Nadel ins Herz gestochen, über die eine konservierende Flüssigkeit durch ihr Gefäßsystem gepumpt wird. Die Wirbelsäulen werden entnommen und untersucht. Bei einem Teil der Tiere werden die Milz oder die Netzhaut entnommen. Zusätzlich werden auch Netzhäute von gesunden Tieren verwendet, wozu diese vermutlich getötet werden.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Multiple-Sklerose-Forschung

Originaltitel: Co modulation of TNFR1 and TNFR2 in an animal model of multiple sclerosis

Autoren: Timon Fiedler (1,2), Richard Fairless (1,2), Kira Pichi (1,2), Roman Fischer (3), Fabian Richter (3), Roland E. Kontermann (3), Klaus Pfizenmaier (3), Ricarda Diem (1,2), Sarah K. Williams (1,2)*

Institute: (1) Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Universität Heidelberg, Otto-Meyerhof-Zentrum, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg, (2) Clinical Cooperation Unit (CCU) Neurooncology, Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, (3) Institut für Zellbiologie und Immunologie, Universität Stuttgart, Stuttgart

Zeitschrift: Journal of Neuroinflammation 2023; 20: 100

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5628



Dokument 16

Titel: Effekte eines Neurokinin-1-Rezeptor-Antagonisten in der akuten Phase nach einer thorakalen Rückenmarksverletzung im Rattenmodell
Hintergrund: Bei Verletzungen der Wirbelsäule kommt es häufig zu Schwellungen, die zur Schädigung des Rückenmarks beitragen. Hier wird an Ratten, deren Rückenmark gequetscht wurde, untersucht, ob eine Testsubstanz den dadurch entstehenden Schaden reduzieren kann.
Tiere: 36 Ratten
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung von Baden-Württemberg unter der Nummer G-285/19 genehmigt. Die 36 weiblichen Ratten werden bei der Versuchstierzucht Janvier Labs in Le Genest-Saint-Isle, Frankreich gekauft.

Die Tiere werden in einen Versuchskäfig gesetzt, der einen rutschhemmenden Bodenbelag hat. Die Bewegung der Hinterbeine, die Koordination sowie Haltung von Hinterkörper und Schwanz werden auf Video aufgezeichnet und bewertet. In einem anderen Test müssen die Ratten ein 1 Meter langes Gitter überqueren. Dabei wird beobachtet, wie oft sie mit den Hinterfüßen das Gitter nicht treffen, sondern ins Leere treten. In einem dritten Test laufen die Ratten über eine Glasplatte. Von unten wird gefilmt und die Position der Pfoten bestimmt.

Einen Tag nach diesen Tests werden die Ratten in drei Gruppen aufgeteilt.

Die Ratten werden in Narkose versetzt. Bei den Ratten der ersten Gruppe wird ein Teil eines zur Brustwirbelsäule gehörenden Wirbels entfernt, so dass das Rückenmark freiliegt. Bei den Tieren der zweiten und dritten Gruppe wird ebenso verfahren und zusätzlich das Rückenmark mit einem Clip gequetscht. Dann wird ein Teil eines weiteren Brustwirbels entfernt und ein Katheter ins Rückenmark gesetzt. Der Katheter wird mit einer Pumpe verbunden, die den Tieren unter die Haut implantiert wird. Bei den Tieren der zweiten Gruppe ist die Pumpe mit einer Testsubstanz gefüllt, bei der dritten Gruppe mit einer wirkungslosen Kochsalzlösung. Nach der Operation werden den Ratten 5 Tage lang Schmerzmittel unter die Haut gespritzt. Zusätzlich erhalten sie für 7 Tage ein Antibiotikum oral verabreicht, vermutlich mit einer Schlundsonde.

Wenn nötig werden die Harnblasen der Tiere zweimal am Tag manuell entleert. Bei wie vielen Tieren dies aufgrund der Rückenmarksschädigung nötig ist, wird nicht erwähnt.

Einen Tag nach dem Eingriff wird ein Teil der Ratten mit einem bildgebenden Verfahren (Magnetresonanztomographie, MRT) untersucht, wofür sie vermutlich in Narkose versetzt werden. Diese Untersuchung wird für dieselben Ratten an Tag 3 und 7 wiederholt.

Die oben beschriebenen Bewegungstests werden an Tag 1, 3 und 7 nach der Operation wiederholt. Die Tiere, bei denen das Rückenmark gequetscht wurde, können am Tag nach dem Eingriff die Hinterbeine so gut wie gar nicht bewegen. Danach bessert sich die Bewegungsfähigkeit, bis die Tiere eine Woche nach dem Eingriff bei der Bewertung der Beweglichkeit der Hinterbeine etwa ein Drittel der Punktzahl erhalten, die sie vor der Rückenmarksschädigung hatten. Beim Gittertest schleifen die Tiere ihre Hinterbeine über das Gitter.

Nach den Bewegungstests werden die Ratten getötet. Dazu werden sie einem gasförmigen Narkosemittel in Überdosis ausgesetzt; vermutlich werden sie dafür in eine Box gesetzt, in die das Gas eingeleitet wird, bis die Tiere tot sind. Dann werden Stücke der Wirbelsäule entnommen und untersucht.

Eine Förderung der Arbeiten wird nicht erwähnt.

Bereich: Traumatologie, Pharmakologie, Neuropathologie, Regenerationsforschung

Originaltitel: Effects of a neurokinin-1 receptor antagonist in the acute phase after thoracic spinal cord injury in a rat model

Autoren: Guoli Zheng (1), Anna-Kathrin Harms (1), Mohamed Tail (1), Hao Zhang (1), Alan Nimmo (2), Thomas Skutella (3), Karl Kiening (1), Andreas Unterberg (1), Klaus Zweckberger (1), Alexander Younsi (1)*

Institute: (1) Neurochirurgische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg, (2) College of Medicine and Dentistry, James Cook University, Cairns, Australien, (3) Abteilung Neuroanatomie, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberg

Zeitschrift: Frontiers in Molecular Neuroscience 2023; 16: 1128545

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5627



Dokument 17

Titel: Automatisierte Analyse von Schäden an der grauen Substanz bei gealterten Mäusen zeigt eine gestörte Remyelinisierung im Cuprizon-Modell
Hintergrund: Ein sogenanntes Tiermodell der Multiplen Sklerose besteht darin, dass Mäusen die Chemikalie Cuprizon verabreicht wird, welche zur Zerstörung der Myelinschicht der Nerven führt. Üblicherweise werden dazu junge Mäuse eingesetzt, bei denen nach Absetzen des Cuprizons die Myelinschicht schnell neugebildet wird. Hier wird geprüft, wie schnell sich die Myelinschicht bei älteren Mäusen neu bildet.
Tiere: 24 Mäuse (mehr als)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) unter der Nummer 15/1762 genehmigt. Es werden männliche Mäuse eingesetzt, die bei der Versuchstierzucht Charles River in Sulzfeld gekauft werden.

Im Alter von sechs Monaten wird einem Teil der Tiere für 6,5 Wochen die Chemikalie Cuprizon ins Futter gemischt. Andere Mäuse werden ohne den Zusatz der Chemikalie gefüttert, sie dienen der Kontrolle.

Cuprizon führt im Gehirn der Mäuse zum Absterben bestimmter Gehirnzellen und zum Abbau der sogenannten Myelinschicht, eine für die Erregungsleitung wichtige Isolierschicht der Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark.

Ein Teil der Tiere wird nach 5, 6 und 6,5 Wochen getötet. Dazu werden die Tiere in Narkose versetzt und mit einer Nadel wird eine konservierende Flüssigkeit in ihr Herz gepumpt, die das Blut verdrängt und so zum Tod führt. Das Gehirn der Mäuse wird entnommen und in Scheiben geschnitten untersucht, um die Zerstörung der Myelinschicht zu bewerten.

Nach der 6,5-wöchigen Fütterung mit Cuprizon erhalten die verbleibenden Mäuse normales Futter ohne Chemikalienzusatz. Sie werden 0,5, 1,5, 2,5 oder 3,5 Wochen nach Umstellung auf das normale Futter getötet, ihr Gehirn wird entnommen und untersucht.

Die Arbeiten erhielten keine externe Förderung.

Bereich: Multiple-Sklerose-Forschung

Originaltitel: Automated analysis of gray matter damage in aged mice reveals impaired remyelination in the cuprizone model

Autoren: Stefan Gingele (1), Thiemo M. Möllenkamp (1), Florian Henkel (1), Lara-Jasmin Schröder (1), Martin W. Hümmert (1), Thomas Skripuletz (1), Martin Stangel (1,2), Viktoria Gudi (1)*

Institute: (1) Klinik für Neurologie, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover, (2) Department of Translational Medicine Neuroscience, Novartis Institute for BioMedical Research, Basel, Schweiz

Zeitschrift: Brain Pathology 2023; e13218

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5626



Dokument 18

Titel: Vorübergehende Blockade des Typ-I-Interferon-Signalwegs fördert die Replikation des Dengue-Virusstamms D2Y98P in erwachsenen Wildtyp-Mäusen
Hintergrund: Da sich das Dengue-Virus in normalen Mäusen nicht vermehrt und bei Mäusen mit einem gentechnisch geschwächten Immunsystem schnell zum Tode führt, soll hier ein neues sogenanntes Mausmodell entwickelt werden, bei dem das Immunsystem vorübergehend geschwächt wird. Dieses „Modell“ soll in der Entwicklung von Impfstoffen eingesetzt werden.
Tiere: 32 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) unter der Nummer 33.9-42502-04-21/3806 genehmigt.

Es werden weibliche sogenannte Wildtyp-Mäuse bei der Versuchstierzucht Charles River Laboratories (Göttingen) gekauft. Zusätzlich werden weibliche Mäuse eingesetzt, die gentechnisch so verändert sind, dass ihr Immunsystem geschwächt ist und sie besonders anfällig für Virusinfektionen sind. Diese werden vom Friedrich-Loeffler-Institut (Insel Riems) zur Verfügung gestellt. Die Mäuse sind zu Beginn der Versuche zwischen 10 und 12 Wochen alt und werden am Research Center for Emerging Infections and Zoonoses (RIZ) der Tierärztlichen Hochschule Hannover gehalten.

Einer Gruppe von Wildtyp-Mäusen wird eine Lösung in die Bauchhöhle gespritzt, die einen Antikörper, der das Immunsystem schwächt, enthält. Eine zweite Gruppe erhält einen anderen Antikörper, der der Kontrolle dient. Einen Tag später werden alle Mäuse durch Injektion von Dengue-Viren, welche aus einem infizierten Menschen isoliert wurden, unter die Haut infiziert.

Den Mäusen wird zu verschiedenen Zeitpunkten Blut abgenommen. Sie werden täglich begutachtet und nach einem Punkteschema beurteilt. Dabei werden Gewichtsverlust, Erscheinungsbild, Aktivität und Verdauung bewertet. Die Mäuse werden auf nicht genannte Art getötet, wenn sie beispielsweise mehr als 20 % ihres Körpergewichts verlieren, eine auf Schmerzen hindeutende gekrümmte Haltung aufweisen und die Augen geschlossen halten oder wenn sie „schwer lethargisch“ sind. Die genetisch veränderten Mäuse verlieren rasch Gewicht und werden am vierten oder fünften Tag nach der Infektion getötet.

Am Ende der Versuche werden die überlebenden Tiere auf nicht genannte Art getötet und verschiedene Organe entnommen und untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Alexander-von-Humboldt-Stiftung und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Bereich: Tropenmedizin, Virologie

Originaltitel: Transient blockade of type I interferon signalling promotes replication of Dengue virus strain D2Y98P in adult wild-type mice

Autoren: Lucas Wilken, Sonja Stelz, Chittappen Kandiyil Prajeeth, Guus F. Rimmelzwaan*

Institute: Research Center for Emerging Infections and Zoonoses (RIZ), Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 17, Gebäude 231 und 238, 30559 Hannover

Zeitschrift: Viruses 2023; 15(4): 814

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5625



Dokument 19

Titel: Funktionelle kardiovaskuläre Charakterisierung des Weißbüschelaffen (Callithrix jacchus)
Hintergrund: Diese Studie soll dazu dienen, dass Weißbüschelaffen in Zukunft als sogenanntes Modell für die Erforschung menschlicher Herzerkrankungen verwendet werden.
Tiere: 7 Affen (Weißbüschelaffen (Marmosetten))
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) am 18. August 2020 unter der Nummer 33.19-42502-04-20/3458 genehmigt. Die sieben männlichen Weißbüschelaffen sind 2-3 Jahre alt und werden am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen entweder paarweise in 2,5 m hohen Stahlkäfigen mit 0,5 m2 Grundfläche oder als Gruppen mit 1 m2 Grundfläche gehalten. Vor den eigentlichen Versuchen wird der Gesundheitsstatus der Tiere mit Blutuntersuchungen bewertet.

Den Tieren werden Beruhigungs- und Narkosemittel in einen Muskel gespritzt. Ihnen wird ein Katheter in eine Vene des Beins oder des Schwanzes gesetzt und sie werden intubiert und künstlich beatmet. Das Herz der Tiere wird mit einem bildgebenden Verfahren (Magnetresonanztomographie, MRT) untersucht. Nach mindestens 4 Wochen wird bei 5 der Tiere eine Ultraschalluntersuchung des Herzens durchgeführt. Dazu werden sie narkotisiert und es wird ein Venenkatheter in eine Bein- oder Schwanzvene gesetzt. Bauch, Oberkörper und Hals der Tiere werden rasiert und die Tiere werden mit Klebeband auf einer Wärmeplatte fixiert.

Im Anschluss an die Ultraschalluntersuchung werden die 5 Affen und ein weiteres Tier, bei dem kein Ultraschall durchgeführt wurde, intubiert. Die Affen werden in Rückenlage auf einen Operationstisch gelegt. Elektroden werden an beiden Unterarmen und einem Oberschenkel platziert. Die Affen erhalten weitere Narkosemittel als Infusion.

Oberhalb der Luftröhre wird die Haut auf 3 cm Länge aufgeschnitten. Ein Faden wird um die Luftröhre gelegt und zugezogen und so der Intubationsschlauch, der im Inneren der Luftröhre liegt, befestigt. Der Bauchraum der Affen wird direkt hinter dem Brustbein entlang der Rippenbögen geöffnet. Das Zwerchfell wird aufgeschnitten und ein Faden wird um die untere Hohlvene gebunden, mit dem die Vene während der späteren Messungen abgebunden werden kann. Der Herzbeutel wird aufgeschnitten und eine Kanüle wird in die linke Herzkammer gestochen. Durch das so entstandene Loch wird ein Katheter in die Mitte der Herzkammer geschoben. Bei einem der Affen kommt es beim Einführen des Katheters zu schweren Herzrhythmusstörungen, er wird daher aus dem Versuch ausgeschlossen und vermutlich getötet. Während der folgenden Messungen des Blutstroms wird zeitweise die Beatmung abgestellt und die untere Hohlvene verschlossen.

Nach den Messungen wird den Tieren Kaliumchlorid gespritzt, woran sie sterben. Verschiedene Organe werden entnommen und für weitere Versuche verwendet.

Die Arbeiten wurden durch das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung gefördert.

Bereich: Versuchstierkunde, Herz- Kreislaufforschung

Originaltitel: Functional cardiovascular characterization of the common marmoset (Callithrix jacchus)

Autoren: Lina Klösener (1,2,3), Sabine Samolovac (1,2), Ina Barnekow (4), Jessica König (4), Amir Moussavi (2,4), Susann Boretius (2,4,5), Dieter Fuchs (6), Astrid Haegens (7), Rabea Hinkel (1,2,3)*, Matthias Mietsch (1,2)

Institute: (1) Abteilung Versuchstierkunde, Deutsches Primatenzentrum, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Kellnerweg 4, 37077 Göttingen, (2) Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Göttingen, Göttingen, (3) Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, (4) Abteilung Funktionelle Bildgebung, Deutsches Primatenzentrum, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Göttingen, (5) Johann-Friedrich-Blumenbach Institut für Zoologie und Anthropologie, Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen, (6) FUJIFILM VisualSonics Inc., Amsterdam, Niederlande, (7) Transonic Inc., Ithaca, USA

Zeitschrift: Biology 2023; 12(8): 1123

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5624



Dokument 20

Titel: Kabellose epikardiale Stimulation an der linken Ventrikelspitze: eine Tierstudie
Hintergrund: Die Eignung eines kabellosen Herzschrittmachers für Kleinkinder soll getestet werden. Dafür werden die Schrittmacher Lämmern eingepflanzt.
Tiere: 10 Schafe ( )
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Es werden 10 Lämmer der Rasse Schwarzkopf mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 27 kg eingesetzt. Die Tiere werden narkotisiert, intubiert und auf die rechte Seite gelegt. Unterhalb des Brustbeins wird die Haut auf 2 cm Länge aufgeschnitten. Brustwand, Zwerchfell und Bindegewebe werden geöffnet, bis die Spitze der linken Herzkammer sichtbar wird. In den Herzbeutel werden zwei Nähte genäht und zwischen den Nähten wird der Herzbeutel geöffnet. In die Öffnung unter dem Brustbein wird eine Kunststoffröhre bis zur Spitze der linken Herzkammer geschoben und fest gegen die Herzkammer gedrückt. Dann wird durch die Röhre ein kabelloser Herzschrittmacher bis zum Herzen vorgeschoben, wo die Zinken des Herzschrittmachers in das Herzgewebe eindringen. Die Röhre wird wieder entfernt und der Brustkorb geschlossen. Der Schrittmacher wird programmiert und gestartet.

Die Funktion des Schrittmachers wird nach 7 und 20 Tagen geprüft. Zu diesen Zeitpunkten arbeitet der Schrittmacher bei einem bzw. zwei Tieren nicht mehr wie gewünscht. Nach 120 Tagen wird bei einem der Schafe in einem nicht genauer beschriebenen Eingriff versucht, den Schrittmacher zu entfernen. Bei dem Tier ist der Schrittmacher jedoch tief in das Herz eingedrungen, es kommt zu Blutungen und das Schaf wird auf nicht genannte Weise getötet. Das Herz dieses Schafs wird gemeinsam mit dem Schrittmacher entnommen und untersucht. Die zuständige Behörde erteilt keine Genehmigung zur Entnahme weiterer Herzen und Schrittmacher. Die überlebenden Schafe werden einem Tierschutzprojekt übergeben, die Herzschrittmacher werden zuvor ausgestellt.

Die Arbeiten wurden durch die Firma Medtronic (USA) gefördert, welche den in dieser Studie verwendeten Schrittmacher verkauft.

Bereich: Herz-Kreislauf Chirurgie, Herz-Kreislauf Forschung

Originaltitel: Leadless epicardial pacing at the left ventricular apex: an animal study

Autoren: David Backhoff (1,2)*, Matthias J Müller (2), Yannic Wilberg (2), Katja Eildermann (2), Thomas Paul (2), Dieter Zenker (3), Ulrich Krause (2)

Institute: (1) Kinderherzzentrum, Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, (2) Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen, (3) Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen

Zeitschrift: Europace 2023; 25(10): 1-3

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5623



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