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Disclaimer: Dieser Artikel behandelt die Erkenntnisse, die Wissenschaftler aus Untersuchungen gewonnen haben sowie die Analyse-Methoden. Der Artikel stellt keine Verherrlichung von Drogenkonsum dar. Wenn Sie unter einem Suchtproblem leiden, wenden Sie sich bitte an eine spezialisierte Beratungsstelle oder Ihren Arzt.

Psychedelika, auch als Halluzinogene bekannt, erleben derzeit eine bemerkenswerte Renaissance in der wissenschaftlichen Forschung und therapeutischen Praxis. Lange Zeit als kontroverse Substanzen abgetan, zeigen aktuelle Studien vielversprechende Ergebnisse für ihre potenzielle Rolle bei der Behandlung verschiedener psychischer Erkrankungen. Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart waren und sind Tierversuche auch in diesem Bereich gang und gäbe. Dabei gibt es tierversuchsfreie und humanbasierte Methoden, die die Reaktionen des menschlichen Körpers sowohl mental als auch körperlicher Ebene besser vorhersagen können und relevante Ergebnisse liefern.

Die Historie

Der Begriff Psychedelika ist breit definiert, i.d.R. handelt sich aber um eine Gruppe psychoaktiver Substanzen, die Veränderungen in der Wahrnehmung und der Stimmung auslösen können. Allerdings gelten sie nicht als abhängig machend wie Alkohol oder Drogen wie Kokain oder Heroin, weshalb sie von diesen abzugrenzen sind (1).

Die Geschichte der Psychedelika erstreckt sich über Jahrhunderte bis Jahrtausende und zeigt eine Vielfalt kultureller, wissenschaftlicher und sozialer Entwicklungen. Die Ursprünge der Psychedelika reichen weit in die Vergangenheit indigener Völker auf der ganzen Welt zurück. Diese Gemeinschaften nutzen bestimmte Pflanzen in ihren rituellen Praktiken bis heute. Diese Pflanzen enthalten psychoaktive Substanzen, die spirituelle Erfahrungen auslösen und als Eintritt in eine erweiterte Realität dienen sollen.

In den 1960er Jahren erlebten Psychedelika einen Boom durch die Hippie-Bewegung. Die Suche nach Freiheit, Erleuchtung und einem neuen Bewusstsein führte zu einer weit verbreiteten Anwendung von psychedelischen Substanzen. Künstler, Intellektuelle und Aktivisten waren gleichermaßen von der Idee einer Bewusstseinserweiterung fasziniert, was zu einer kulturellen Revolution führte.

Die Wirkung

Dass Halluzinogene gerade in dieser Zeit eine Rolle spielten, verwundert nicht. Die Love & Peace Bewegung stand für eine große Gemeinschaft, die Menschen wollten sich miteinander und mit der Natur verbunden fühlen – unter anderem diese Effekte wie ein stärkeres Verbundenheitsgefühl oder das „Einssein mit der Natur“ werden oft bei halluzinogenen Erfahrungen (umgangssprachlich „Trip“) beschrieben. Weitere typische Effekte umfassen visuelle und akustische Halluzinationen, intensivierte Sinneswahrnehmung, sowie eine veränderte Zeit- und Raumwahrnehmung, ebenso ein gesteigertes Gefühl der Verbundenheit, Kreativität und Euphorie. So können Dinge beobachtet werden, die eigentlich nicht existieren oder auch die Umgebung in unnatürlichen Farben erscheinen lassen. Musik oder Töne können ebenso gehört werden. Im Gegensatz zu Alkohol oder anderen Drogen gibt es aber i.d.R. keinen Blackout und die Personen bleiben ansprechbar, erinnern sich somit auch an die Erfahrung.

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung, denn auf der anderen Seite können psychedelische Erfahrungen auch intensiv und herausfordernd sein, einschließlich Angstzuständen und Desorientierung. Jeder Mensch reagiert anders auf die Substanzen; es kann auch überhaupt keine Wirkung eintreten, ebenso wird unterschiedlich auf verschiedene Konzentrationen reagiert. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der Begriff „Set and Setting“, der sowohl den mentalen Zustand des Konsumenten anspricht als auch die Umgebung, in der die Substanz konsumiert wird: fühlt ein Konsument sich emotional nicht gut und/oder unwohl in dem Umfeld, also der Location oder mit den anwesenden Menschen, dann kann dies erheblich die Erfahrung negativ beeinträchtigen und den Trip zum Horrortrip werden lassen.

Die Regulierung

Diese potenzielle Gefahr einer negativen Auswirkung, aber auch die Popularität von Psychedelika und ihre Verbindung zur Gegenkultur mit Kritik an der politischen Führung vieler Länder führten auch zu politischem Druck und einer Welle der Ablehnung seitens der Behörden. Die Regierung betrachtete die psychedelische Bewegung als Bedrohung für die soziale Ordnung und begann, restriktive Gesetze zu erlassen. 1970 verabschiedete die USA den "Controlled Substances Act", der viele psychedelische Substanzen illegal machte (2). Andere Länder zogen nach, und die Forschung an Psychedelika kam weitgehend zum Erliegen.

Auch heute sind Psychedelika in vielen Ländern selbst für die Forschung verboten. In einigen Ländern wie den Niederlanden oder der Schweiz sind wissenschaftliche Forschungen unter strengen Auflagen und Ausnahmegenehmigungen jedoch erlaubt; auch Deutschland lockert langsam. Wenig verwunderlich, zeigen Psychedelika bei bestimmten psychologischen Erkrankungen teilweise so beeindruckende Erfolge, dass selbst die Deutsche Apotheker Zeitung von der „[…] positiven Seite der Psychedelika“ spricht, das Ärzteblatt über Phase 1 und 2 Studien berichtet (3,4) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Studie von Psilocybin in der Depressionstherapie mit knapp 2,6 Millionen Euro fördert (5).

Wie wirken Psychedelika?

Vollständig verstanden ist der Wirkmechanismus noch nicht. Die meisten Psychedelika binden an den Serotoninrezeptor 5-HT2A (Serotonin = 5-hydroxytryptamine, 5-HT), der nahezu überall vorkommt, insbesondere aber im Gehirn. Sie binden nicht ausschließlich an diesen Rezeptor, allerdings scheint die halluzinogene Wirkung vor allem darüber vermittelt zu werden. Da diese Rezeptoren mit einigen zentralnervösen Störungen in Verbindung gebracht werden, könnte dies auch ihre positive therapeutische Wirkung erklären (6,7). Die Substanzen führen zu einem verstärkten Informationsaustausch zwischen Hirnregionen und zu einem gesteigerten Fluss von Gedanken und Emotionen. Die psychedelische Erfahrung kann zu einer tiefen Selbstreflexion und Erweiterung des Bewusstseins führen.

Psychedelika können aber, wie jede Substanz und auch jedes Medikament, auch Nebenwirkungen haben. Die Risiken, die in der Literatur verzeichnet sind, ergeben sich - wenn auch nicht immer, aber oft - aus dem Zusammenhang mit der illegalen und medizinisch nicht überwachten Verwendung von Psychedelika (8). Wichtig ist zu betonen, dass Psychedelika nie als alleinige Therapie verwendet werden (sollten), sondern nur unterstützend im Rahmen einer Psychotherapie bei erfahrenen Therapeuten, die mit dem Umgang vertraut sind. Die unterstützende Therapie mit Psychedelika ist nicht für jeden Patienten geeignet, hier muss individuell mit dem Therapeuten genau abgewogen werden. 

Welche Psychedelika gibt es?

Ein besonders in den letzten Jahren immer bekannter gewordener Begriff ist Ayahuasca. Die Pflanze wird zeremoniell und auch medizinisch von indigenen Völkern des Amazonas verwendet. Typisch sind Berichte von Backpackern, die in Ländern wie Peru, Ecuador oder Kolumbien, an einer Ayahuasca-Zeremonie teilgenommen haben. Der aktive Inhaltsstoff ist DMT (N,N-Dimethyltryptamin), welcher sich im Chacruna-Blatt (Psychotria viridis), der Chagropanga-Rebe (Diplopterys cabrerana) und der Ayahuasca-Rebe (Banisteriopsis caapi) befindet. Charakteristisch bei Ayahuasca-Konsum ist Übelkeit und Erbrechen. Weitere typische körperliche Effekte können Schwindel, Schwäche, Zittern und Kribbeln sein. Diese Empfindungen sind oft begleitet von einer veränderten Wahrnehmung der Umgebung, einschließlich verzerrter Raum- und Zeitwahrnehmung. Psychische Effekte sind breit gefächert und reichen von glücklichen und euphorischen Zuständen über traurige oder ängstliche Emotionen bis hin zu einer grundsätzlichen Veränderung des Bewusstseins. Halluzinationen, sowohl visuell als auch auditiv, können auftreten, begleitet von verzerrten Ideen und Gedanken. Nebenwirkungen können Psychosen sein. Mögliche therapeutische Einsatzgebiete sind Abhängigkeiten von Alkohol, Kokain oder Nikotin sowie Depressionen und Angstzustände (8).

Psilocybin ist die aktive Substanz aus Pilzen der Gattung Psilocybe (Kahlköpfe). Die Effekte und Nebenwirkungen sind ähnlich wie bei Ayahuasca, allerdings meist ohne die Übelkeit. Therapeutische Einsatzgebiete sind u.a. Alkohol- und Nikotinabhängigkeit.

LSD, kurz für Lysergsäurediethylamid, ist eine psychoaktive Substanz, die aus dem Mutterkornpilz (Claviceps purpurea) abgeleitet ist. LSD wurde erstmals 1938 von dem Schweizer Chemiker Albert Hofmann synthetisiert, zunächst aber von ihm verworfen, da die Tierversuche keine erwünschte Reaktion gezeigt haben. Jahre später stellte er die halluzinogenen Wirkungen dann über einen Selbstversuch fest – Ergebnis war das Medikament „Delysid“, welches in der Psychiatrie eingesetzt und 1949 zugelassen wurde (9). Die Effekte sind ähnlich wie bei Ayahuasca ohne die Übelkeit.

Psilocybin und LSD haben besondere Bedeutung bei der Behandlung von Angstzuständen, unter denen Menschen mit unheilbaren Krankheiten, wie z.B. Krebs im Endstadium, leiden (8). Die Psychedelika-Therapie kann hier unterstützend wirken in der Akzeptanz der eigenen Endlichkeit.

Der Wirkstoff Meskalin findet sich in Kaktusarten (dem Peyote Kaktus Lophophora williamsii oder dem San-Pedro-Kaktus Echinopsis pachanoi), die vor allem in den Südwest-Staaten der USA und in Nordmexiko wachsen. Zubereitungen aus diesen Kakteen wird seit schätzungsweise fast 6.000 Jahren von den Indigenen bei Zeremonien verwendet. Die Mitglieder der Native American Church haben eine staatliche Ausnahmegenehmigung und dürfen im religiösen Kontext die Substanz legal konsumieren (10). Wirkungen und Nebenwirkungen sind die Typischen; ein potenzieller therapeutischer Einsatz wäre bei Alkoholabhängigkeit angezeigt (8).

MDMA (3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin) ist in der Party- und Raverszene als Ecstasy bekannt; allerdings enthalten Ecstasy-Pillen manchmal kein oder wenig MDMA. Die Substanz wurde von einem Chemiker der Pharma-Firma Merck im Labor als Zwischenprodukt hergestellt, wofür die Firma 1914 das Patent erhielt. Die Vorläufersubstanz Safrol findet sich auch im Sassafrasbaum Sassafras albidum, so dass dieser ebenfalls zur Gewinnung von MDMA verwendet werden kann. MDMA wirkt als Serotonin-, Dopamin- und Noradrenalin-Agonist, führt daher zu gesteigerter Aufmerksamkeit, zu Euphorie und Erregung sowie Bewegungsdrang und erhöhter Empathie und Kontaktfreudigkeit. Gefährlich wird es, wenn aufgrund der veränderten Wahrnehmung die Flüssigkeitsaufnahme eingestellt wird und es so zu Überhitzung und Austrocknung des Körpers kommen kann. Bei kontrollierter therapeutischer Anwendung kann MDMA u.a. bei Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD) wirksam sein (8,11).

Ketamin gehört nicht zu den klassischen Psychedelika, einmal aufgrund der Wirkung als auch aufgrund der Pharmakologie, wird aber trotzdem oft in diesem Zusammenhang erwähnt. Es wird sowohl in der Human- als auch Tiermedizin als Anästhetikum und Schmerzmittel eingesetzt. Es wird auch bei Depressionen und PTSD verwendet. Nebenwirkungen können psychotrope Effekte sowie Schwindel und Übelkeit auftreten; Effekte, die auch bei Psychedelika beobachtet werden, weshalb Ketamin in diesem Zusammenhang oft am Rande erwähnt wird (12), ähnlich wie Scopolamin und Ibogain.

Kritik

Trotz dieser vielversprechenden Entwicklungen gibt es auch berechtigte Bedenken und Kritikpunkte im Zusammenhang mit der Verwendung von Psychedelika in der Therapie. Die Kontrolle über die Dosierung und Qualität der Substanzen ist eine zentrale Herausforderung. Unkontrollierte Einnahme oder der Zugang zu minderwertigen Produkten auf dem Schwarzmarkt könnten ernsthafte gesundheitliche Risiken darstellen.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Langzeitwirkungen und potenziellen Risiken von Psychedelika. Obwohl kurzfristige positive Veränderungen berichtet werden, sind die langfristigen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit noch nicht vollständig verstanden. Es ist wichtig, systematische Forschungen durchzuführen, um potenzielle Risiken und Langzeitnutzen besser zu verstehen.

Nicht nur zum Zweck der Abwägung der Risiken, sondern auch, um zu untersuchen, wie Psychedelika auf molekularer Ebene wirken, wurden und werden heute noch Tierversuche durchgeführt.

Tierversuche für Psychedelika

Tierversuche können nicht prospektiv die Reaktion des Menschen vorhersagen, dies gilt für alle Substanzen wie Chemikalien und Medikamente, somit auch für Psychedelika. Das zeigt sehr eindrucksvoll die Medikamentenerfolgsquote: im Schnitt kommen 92 % der im Tierversuch als sicher und therapeutisch wirksamen Medikamente nicht auf den Markt. Für Psychiatrie (92,7 %) und Psychologie (94,1 %) sind die Quoten sogar noch schlechter (13). Die Hauptgründe: Unwirksamkeit und/oder Nebenwirkungen im Menschen, sprich: die falsche Vorhersage der Tierversuchsergebnisse.

Insbesondere Psychedelika sind ein Sonderfall: viele Tierversuche werden durchgeführt mit dem Argument, die Menschen vor Schaden zu bewahren, ungeachtet der Tatsache der Nichtvorhersagbarkeit. Bevor eine Substanz am Menschen getestet wird, werden also unzählige, oft sehr leidvolle Tierversuche gemacht. Psychedelika werden aber schon seit langer Zeit an freiwilligen Probanden getestet! Damit fällt also ein Hauptargument von Tierversuchsbefürwortern, „man könne doch nicht gleich am Menschen testen“ weg. Gerade auch die unterschiedlichen Reaktionen der Menschen auf Psychedelika zeigen, dass Tests an Tieren zu keinen verwertbaren Ergebnissen führen können, denn Tiere reagieren noch einmal anders als die unterschiedlichen Menschen. Nur mit humanbasierten, am besten noch patientenspezifischen, Forschungs- und Analysemethoden kann man zu sinnvollen Resultaten gelangen. Es wird oft moniert, dass aber teratogene Effekte, also Schäden, die beim Embryo im Mutterleib entstehen, schwer in vitro modelliert werden können. Gerade das aber ist ein gutes Beispiel für die unterschiedlichen Reaktionen von Menschen und Tieren: LSD-Verabreichung zeigte bei Mäusen, Ratten und Hamstern (wobei Ratten und Mäusen die am häufigsten verbrauchten Tiere in Tierversuchen sind) eine embryonenschädigende Wirkung, während dies beim Menschen nicht der Fall ist (14).

Das hält viele Forscher leider nicht davon ab, weiterhin Tierversuche mit Psychedelika durchzuführen. Selbst ein Elefant musste in den 1960er Jahren auf diese Weise mit seinem Leben bezahlen. (15)

Beispiele von Tierversuchen

Kaninchen

Kaninchen werden in Einzelhaltung gehalten. Für die Versuche wird ihnen ein Katheter in die Ohrvene gelegt, durch den sie eine DMT-haltige Lösung bekommen. Dann werden mittels eines bildgebenden Verfahrens in unterschiedlichen zeitlichen Abständen bis zu einer Dauer von 360 Minuten Aufnahmen gemacht; am Ende noch einmal 7 Tage nach Injektion des DMT. Es ist nicht genauer beschrieben, aber die Kaninchen sind in Bauchlage und müssen, damit sie sich nicht bewegen, dafür fixiert und sehr wahrscheinlich auch narkotisiert werden. Es werden regelmäßig Blut- und Urinproben genommen; auch für die Urinproben werden die Kaninchen katheterisiert. Drei Kaninchen werden getötet und das Hirn entnommen. Das Schicksal der restlichen Kaninchen wird nicht erwähnt. (16)

Kaninchen im Versuchslabor

Schweine

Schweine der Rasse Pietrain, die durch einen Gendefekt besonders stressanfällig sind und bei der kleinsten Aufregung lebensbedrohliches Herzrasen und erhöhte Temperatur bekommen, werden bei diesem Experiment verwendet. Diese Rasse entwickelt zudem besonders leicht eine maligne Hyperthermie, eine lebensbedrohliche Komplikation mit erhöhter Temperatur bei der Narkose. Es werden 7 Pietrain-Schweine verwendet, die dieses maligne Hyperthermie-Syndrom aufweisen und 6 Schweine, die es nicht aufweisen. Die Tiere erhalten vier Mal im Abstand von 48 Minuten die Substanz MDMA. Beim Auftreten bestimmter Kriterien der malignen Hyperthermie wird den Tieren ein muskelentspannendes Mittel als Therapie gegen die Symptome in die Vene gespritzt. Bei 5 der 7 Schweine, die leicht zu einer malignen Hyperthermie neigen, und bei 3 der 6 normalen Schweine kommt es zu einer schweren, langanhaltenden, lebensbedrohlichen Überhitzung des Körpers. Nach dem Versuch werden die Schweine während der Narkose getötet (17).

Ratten

Ratten wird eine Psilocybin-Lösung in den Bauchraum gespritzt, die Kontrollgruppe erhält nur Kochsalzlösung. Dann werden die Ratten für die nächsten 30 Minuten genau beobachtet und gezählt, wie oft sie mit dem Kopf zucken („Head Twitch Response“). Weitere Ratten werden 60 Minuten nach Verabreichung in Narkose versetzt. Eine Nadel wird in ihr Herz gestochen, durch die eine Lösung den gesamten Körper durchspült. Dann werden die Gehirne herausgenommen und für weitere Untersuchungen verwendet. Wieder andere Ratten werden narkotisiert und ihnen wird ein Katheter in den Bauchraum gestochen. Dann werden sie unter einen MRI-Scanner gelegt und an den Ohren und an den Zähnen fixiert, damit keine Bewegungen möglich sind. Bilder vor und nach Gabe einer Psilocybin-Lösung werden aufgenommen. Dass am Ende alle Ratten getötet werden, kann daraus geschlossen werden, dass eingangs beschrieben wird, dass alle Tiere lediglich einmal „verwendet“ werden (18).

Katzen

Katzen werden in Einzelkäfigen gehalten. Sie bekommen eine LSD-haltige Lösung in den Bauchraum gespritzt und ihr Verhalten wird beobachtet. Die Experimente ziehen sich über einen langen, aber nicht genau benannten Zeitraum hin, da alle Katzen verschiedene Dosen LSD bekommen und zwischen den einzelnen Konzentrationen eine Pause von 8 Tagen liegt. Zudem bekommen sie neben LSD auch noch in ähnlichen Experiment-Ansätzen neun weitere Substanzen, u.a. auch andere Halluzinogene, in den Bauchraum gespritzt. (19)

Katze im Versuchslabor

Mäuse

Mäuse werden in einem umgekehrten Tag-Nacht-Rhythmus gehalten (Licht an um 19 Uhr, Licht aus um 7 Uhr). Das Experiment, welches mit den Tieren gemacht werden soll, ist das sog. Head Twitch Response. Dazu werden die Tiere in Narkose gelegt und es wird ein Einschnitt in die Kopfdecke gemacht. Auf den Schädel wird ein Magnetgerät geklebt. Nach zwei Wochen bekommen die Mäuse dann mescalinhaltige Lösungen gespritzt und die Kopfzuck-Reaktionen werden über die Magnete für 30 Minuten gemessen. Zwischen den einzelnen Experimenten liegen 7 Tage. Insgesamt werden die Mäuse über 4 bis 5 Monate für diese Experimente benutzt. Was danach mit ihnen geschieht, wird nicht erwähnt. (20)

Oft werden Tierversuche damit gerechtfertigt, dass man „nicht direkt am Menschen“ testen will. Bevor Substanzen auf den Markt gelangen und mit Menschen in Berührung kommen, sieht das Gesetz vor, dass alle möglichen Tierversuche durchgeführt und vorgelegt werden müssen. Ungeachtet bleibt dabei, dass das System Tierversuch längst überholt ist und tierfreie, humanbasierte Forschungsmethoden die Reaktionen des Menschen oft sogar besser vorhersagen können.

Für Psychedelika fällt dieses Argument sogar noch weg: Alle Psychedelika werden seit teilweise Jahrtausenden konsumiert und waren für lange Zeit ja sogar legal. Somit sind diese Tierversuche noch überflüssiger als sowieso schon. Dass die Wirkweisen aber verstanden werden wollen, ist zwar gut und richtig – dafür aber eignen sich tierversuchsfreie, humanbasierte Forschungsmethoden eindeutig besser.

Tierversuchsfreie Methoden

Bevölkerungsstudien

Der Klassiker unter den humanbasierten Methoden sind natürlich Daten von Menschen selber: in Populationsstudien werden eine große Anzahl an Menschen berücksichtigt. Eine Studie mit Befragungsdaten von 130.000 Menschen aus 2013 untersuchte den Zusammenhang zwischen psychischen Problemen des gesamten Spektrums und dem Konsum von Psychedelika. Für manche vielleicht überraschend, aber: der Konsum von Psychedelika scheint nicht die Gefahr für mentale Probleme zu erhöhen, ganz im Gegenteil: Psychedelika-Konsum ist der Studie zufolge mit einer geringeren Rate an psychischen Erkrankungen assoziiert. (1)

Studien mit kontrolliertem Setting erlauben noch genauere Rückschlüsse. Eine neuere Studie mit freiwilligen Probanden untersucht zusätzlich, wie sich der Co-Konsum von zwei verschiedenen Psychedelika auswirkt. Die eine Studie umfasste knapp 700 Teilnehmer, in denen einige LSD und andere Psilocybin konsumierten, einige aber auch beides kombinierten oder jeweils LSD oder Psilocybin mit MDMA. (21)

Menschen

Klinische Studien

Den Co-Konsum von LSD und MDMA untersucht auch eine klinische Studie. (22,23) In diesen geplanten, kontrollierten und oft doppelverblindeten, randomisierten Studien wird nicht nur die subjektive Erfahrung der Probanden protokolliert, sondern die Teilnehmer sind oft an verschiedene Geräte angeschlossen, die z.B. Herzrate, Blutdruck oder auch Gehirnströme messen. Zudem wird regelmäßig Blut abgenommen, so dass verschiedene Parameter gemessen werden können, wie z.B. die Plasmakonzentration der Substanzen oder die Oxytocin-Konzentration.

Eine klinische Phase 1-Studie zeigte, dass eine Einzeldosis Psilocybin sicher und tolerabel ist bei Patienten, die unter Magersucht leiden – da es bis heute keine effektive Behandlung für diese lebensbedrohliche Krankheit gibt, ergibt sich hier eine mögliche unterstützende Behandlung, wozu es aber noch größere Studien braucht (3,24).

Eine Phase 2-Studie aus den USA zeigte kürzlich eine vielversprechende Wirkung von Psilocybin bei schweren Depressionen. Insbesondere bei Depressionen gibt es seit Jahren keine Durchbrüche in der Medikamentenforschung mehr. Es werden zwar immer neue Antidepressiva auf den Markt gebracht, allerdings sind diese oft nur Weiterentwicklungen von bestehenden Medikamenten – tatsächliche Innovationen sind nicht zu beobachten (25). Dazu kommt, dass Antidepressiva nicht nur täglich eingenommen werden müssen, sondern sie haben auch noch zahlreiche Nebenwirkungen. In diese Studie mit 104 Personen zeigte – bei nur einmaliger Gabe - eine schnelle und stabile antidepressive Wirkung, die mindestens 6 Wochen anhielt. Die Nebenwirkungen waren hauptsächlich mild, viele davon traten nur am Tag der Einnahme und den Tag danach auf (4,26)

Da es noch etliche weitere Beispiele gibt, die ähnlich positive Ergebnisse zeigen, ist es wenig verwunderlich, dass von einer wahren Renaissance gesprochen werden kann. In Australien haben MDMA und Psilocybin für den kontrollierten Einsatz bereits eine Zulassung erhalten: seit Juli 2023 darf MDMA bei Posttraumatischen Belastungsstörungen eingesetzt werden und Psilocybin bei therapieresistenten Depressionen (27,28).

Auch die USA gehen voran: voraussichtlich Mitte 2024 könnte die Arzneimittelbehörde FDA die Therapie von mentalen Erkrankungen mit MDMA zulassen (29).

Diese Strömungen haben auch Einfluss auf die deutsche Forschungswelt: das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat 2,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um im Rahmen der sogenannten EPIsoDE-Studie vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim und der Charité Berlin die Sicherheit von Psilocybin zu untersuchen. Die 144 Probanden leiden alle an behandlungsresistenten Depressionen – bedeutet, dass es sich um Patienten handelt, bei denen kaum Behandlungsmöglichkeiten bestehen oder deren Behandlungsmöglichkeiten bereits ausgeschöpft sind. Insbesondere bei diesen „hoffnungslosen“ Fällen zeigen Psychedelika vielversprechende Wirkung (30).

Mini-Gehirne und Chip-Systeme

Neben den Forschungen, die bereits schon lange am Menschen durchgeführt werden, interessiert Wissenschaftler aber natürlich noch die genaue Wirksamkeit und der Effekt, den Psychedelika auf der zellulären Ebene haben. Im Zentrum des Interesses steht dabei das Gehirn. Hier bieten sich Mini-Gehirne, auch Mini-Brains genannt, an. Heutzutage müssen keine Gehirnzellen entnommen werden, um Forschung zu betreiben. 2012 gab es den Nobelpreis für die iPSC-Technologie. Damit können aus einer menschlichen Haarwurzelzelle durch eine Art Rückprogrammierung induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC) hergestellt werden. Diese können sich zu allen möglichen Zellen des Körpers weiterentwickeln – zum Beispiel zu Gehirnzellen. Diese Gehirnzellen können dann zu kleinen Mini-Gehirnen herangezüchtet werden. Diese bilden spontan auch organtypische Zellarten aus. Somit können auch Wechselwirkungen und Informationsweitergabe untersucht werden. Insbesondere bei psychiatrischen Erkrankungen sind diese ideal, denn Tierversuche können die Symptome und die Komplexität insbesondere auf molekularer Ebene nicht abbilden (31).

Brain Organoid
Hirn-Organoid. Lancaster et al. Nature 2013

Diese Gehirne können genutzt werden, um die Wirkungen von Psychedelika zu erforschen. Forscher aus Brasilien haben Gehirnorganoide (A) gezüchtet, die auch verschiedene Zelltypen ausgebildet haben.

Diese haben sie dann mit dem Hauptwirkstoff aus Ayahuasca, also DMT, behandelt. Die Analysen zeigten, dass von den insgesamt 6.728 verschiedenen Proteinen, die in den Gehirnorganoiden hergestellt werden, 934 anders exprimiert werden, wenn die Gehirnorganoide mit DMT behandelt wurden. Darüber hinaus konnte ein entzündungshemmender Effekt nachgewiesen werden, was eine bereits bekannte Beobachtung stützt, dass Psychedelika-Konsum nervenschützend wirken kann (32).

Ein weiteres Anwendungsgebiet stellen Chip-Systeme dar. Auf diesen scheckkartengroßen Geräten können mehrere Systeme verschaltet werden. Um den Effekt von Methamphetamin zu untersuchen, hat eine Forschergruppe eine Blut-Hirn-Schranke auf einem Chip konstruiert (33).

 

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Blut-Hirn-Schranke auf einem Chip. Maoz et al. Nature 2018

Hierzu wurde nicht einfach nur eine Zwischenfläche zwischen Blutstrom und Hirn gestaltet, sondern eine weitere, die den Fluss von Hirn zu Blutstrom darstellt. Das ist deswegen so wichtig, weil in diesem System der Stoffwechsel und die Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von z.B. Arzneimitteln im zentralen Nervensystem reguliert wird. Dabei wurde u.a. festgestellt, dass die Proteinexpression sich unter Methamphetamin-Einfluss verändert. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass Meth, je nach Konzentration, die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger macht – typisch für diese Substanz. Dieses gekoppelte System eignet sich also hervorragend, um in vitro und menschenrelevant den Transport, die Wirksamkeit, den Mechanismus der Wirksamkeit sowie die Toxizität von psychoaktiven Arzneimitteln zu untersuchen (33).

Wenn Psychedelika als Arzneimittel zugelassen werden sollen, müssen sie entsprechend alle Untersuchungen durchlaufen, die auch für die klassischen Medikamente gelten. Neben dem Blut-Hirn-Schranken-Chip kann daher auch ein sogenannter ADME-Chip zum Einsatz kommen, um die relevanten Daten zu liefern. ADME bedeutet Absorption, Distribution, Metabolism und Excretion, also die Aufnahme, Verteilung, Verstoffwechselung und Ausscheidung einer Substanz.

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Verschiedene Mini-Oragne können auf dem Chip zusammengeschaltet werden. Maschmeyer et al. Lab on a Chip 2015

Welche Organoide auf dem Chip zusammengeschaltet werden, kann variieren, da es immer auf die jeweilige Fragestellung ankommt und auch auf die Verabreichungsart der Substanz. In der obigen Abbildung sind es Darm (1), Leber (2), Haut (3) und Niere (4). Diese Mini-Organe sind aus menschlichen Zellen gezüchtet worden, befinden sich in kleinen Containern und sind miteinander durch ein Kanalsystem verbunden, durch den eine Art Blutersatzlösung fließt, die die Organoide mit allem versorgt, was sie brauchen. Dann kann die zu untersuchende Substanz dazu gegeben werden. So können Forscher das Verhalten von Substanzen im Körper besser verstehen (34).

Chip-Systeme sind extrem leistungsfähig: Wissenschaftler in den USA haben 27 wegen Lebertoxizität vom Markt genommene Medikamente mit Leber-on-chips getestet. Ergebnis: die Chips erkennen in 87 % der Fälle, dass die Medikamente für die menschliche Leber problematisch sind (35). Die humanen Systeme bieten also eine sehr gute Vorhersage, wie der menschliche Körper wahrscheinlich reagieren wird – und damit sind sie auch perfekt geeignet, um Psychedelika weiterhin zu erforschen.

Weitere humanbasierte, tierversuchsfreie Forschungsmethoden sind in der NAT-Database verzeichnet.

Fazit

Wie bei anderen Substanzen wie Chemikalien und Medikamenten können auch bei Psychedelika die Reaktionen des Menschen nicht mit Tierversuchen prospektiv vorhergesagt werden. Insofern sind Tierversuche in diesem Bereich von vornherein wertlos. Stattdessen bedarf es diverser, aufeinander abgestimmter humanbasierter Versuchsansätze, die die menschlichen Reaktionen, auch patientenspezifisch, realitätsgetreu abbilden können, um relevante Forschungsergebnisse zu erzielen.

28.11.2023
Dipl. Biol. Julia Radzwill

Quellen

  1. Krebs T.S. et al. Psychedelics and Mental Health: A Population Study. PLOS ONE 2013; 8(8):e63972
  2. USC Environmental Health & Safety Overview of Controlled Substances and Precursor Chemicals
  3. Ärzteblatt D.Ä.G. Redaktion Deutsches Deutsches Ärzteblatt: Phase-1-Studie: Psilocybin könnte bei Magersucht wirken, 3.8.2023
  4. Ärzteblatt D.Ä.G. Redaktion Deutsches Deutsches Ärzteblatt: Major-Depression: Einzeldosis Psilocybin lindert Symptome über mindestens sechs Wochen, 12.9.2023
  5. Ärzteblatt D.Ä.G. Redaktion Deutsches Deutsches Ärzteblatt: Depressionen: Forschung zur Psychedelika-unterstützten Psychotherapie, 27.12.2022
  6. López-Giménez J.F. et al. Behavioral Neurobiology of Psychedelic Drugs, Current Topics in Behavioral Neurosciences, Springer, 2018, 45–73
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  8. Tupper K.W. et al. Psychedelic medicine: a re-emerging therapeutic paradigm. CMAJ : Canadian Medical Association Journal 2015; 187(14):1054
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  30. Zentralinstitut für Seelische Gesundheit EPIsoDE Studie: EPIsoDE Studie: Klinische Studie mit Psilocybin bei behandlungsresistenter Depression
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