Deutscher Katzenquäler geht nach Österreich
Tierexperimentator Tobias Bonhoeffer soll Chef des österreichischen Institute of Science and Technology werden
Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche ist empört über die Benennung von Prof. Tobias Bonhoeffer als ersten Präsidenten des österreichischen Institute of Science and Technology (I.S.T.A.) in Klosterneuburg bei Wien. Bonhoeffer ist bekannt für seine leidvollen Tierexperimente an Katzen, Frettchen und Mäusen. Die Ärztevereinigung hält die Versuche für ethisch nicht zu rechtfertigen und wissenschaftlich unsinnig.
Operationen, bei denen den Tieren zum Beispiel Löcher in den Schädel gebohrt werden, um das Hirngewebe zu filmen, werden zwar in Narkose durchgeführt, davor und danach müssen die Tiere allerdings die Manipulationen bei vollem Bewusstsein erleiden, heißt es von Seiten der Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche mit Sitz in München. So wurden Katzen mehrfach verwendet, denen ein Metallzylinder über einem Bohrloch im Schädel zementiert wurde. Teilweise wurden Katzen Augenmuskeln durchtrennt, um Schielen hervorzurufen. Andere Kätzchen wurden in vollständiger Dunkelheit aufgezogen. Katzen und Mäusen wurde jeweils ein Auge zugenäht.
»Dabei handelt es sich um reine Grundlagenforschung ohne jeglichen klinischen Bezug und ohne praktische Anwendung«, erklärt Dr. med. vet. Corina Gericke, Fachreferentin bei Ärzte gegen Tierversuche, »Versuche an Katzen, Frettchen und Mäusen sagen nur etwas über die Vorgänge im Gehirn bei diesen Tierarten aus. Tierversuchsergebnisse auf die Situation beim Menschen zu übertragen ist unwissenschaftlich, ja fahrlässig.«
Die Ärztevereinigung plädiert dafür, dass das I.S.T.A., das sich selbst Grundlagenforschung in höchster Qualität bescheinigt, auf dem Gebiet der leistungsfähigen, ethisch unbedenklichen Forschungsmethoden in der Welt eine Spitzenfunktion anstrebt und Österreich als Forschungsstandort für dieses zukunftsträchtige, aber bislang noch unterrepräsentierte Feld attraktiv macht.
»Die tierexperimentell ausgerichtete Wissenschaft ist ein Auslaufmodell«, ist die Tierärztin überzeugt. »Sie ist geprägt von unendlichem Tierleid und einer unzuverlässigen Aussagekraft für den Menschen. Die Zukunft gehört der modernen, innovativen Forschung ohne Tierversuche.« Sinnvolle Erkenntnisse im Bereich der neurologischen Forschung lassen sich beispielsweise mit Hilfe moderner bildgebender Verfahren an Probanden und Patienten gewinnen. Auch mit Zellkulturen und komplexen Computermodellen können wertvolle Ergebnisse erzielt werden.