Dr. Jane Goodall fordert Freilassung der überlebenden MPI-Affen
Die international anerkannte Ethologin Dr. Jane Goodall unterstützt die Forderung von drei Organisationen, dem bundesweiten Verein Ärzte gegen Tierversuche, der britischen Cruelty Free International und One Voice, Frankreich, die überlebenden Affen aus dem Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik (MPI) in Tübingen in eine Auffangstation abzugeben. Die UN-Friedensbotschafterin und die drei Organisationen begrüßen das kürzlich bekannt gegebene Ende der umstrittenen Hirnforschung an Affen am MPI.
Dank der jahrelangen Kampagne der Ärzte gegen Tierversuche und einer Undercover-Recherche im Jahr 2014 war das MPI seit Jahren im Fokus der öffentlichen Debatte. Die mit versteckter Kamera gemachten Videoaufnahmen brachten das immense Leid der Primaten zu Tage. Durch physischen und psychologischen Zwang sowie Wasserentzug wurden die Tiere gezwungen, bei den Hirnexperimenten zu kooperieren.
Zwei Jahre später, im Jahr 2016, kündigte das MPI an, die umstrittenen Experimente auslaufen zu lassen. Obwohl das Institut zunächst eine Vermittlung der überlebenden Affen an eine Auffangstation erwog, wurden jetzt keinerlei Informationen über den Verbleib der Tiere bekannt gegeben. Es ist zu befürchten, dass die letzten zehn Primaten an andere Labore in Europa abgegeben worden sind, wo sie weiter in Versuchen leiden müssen.
Dr. Jane Goodall, die im Dezember 2016 einen inspirierenden Vortrag an der Universität Tübingen, organisiert von Ärzte gegen Tierversuche, gehalten hat, bei dem sie sich leidenschaftlich gegen invasive und grausame Affenversuche ausgesprochen hat, erklärt: „Ich begrüße die Nachricht, dass die verstörenden Affenversuche am Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik (MPI) in Tübingen nicht mehr stattfinden. Gleichzeitig bin ich traurig, zu erfahren, dass die Affen nicht an Auffangstationen, sondern an andere Labore abgegeben worden sind, wo sie vermutlich weiter in Versuchen verwendet werden. Ich unterstütze Ärzte gegen Tierversuche, Cruelty Free International und One Voice in ihrer Forderung, Informationen über den Verbleib der Tiere öffentlich bekannt zu geben und ich bitte das MPI eindringlich, eine sofortige Überstellung der Affen in eine Auffangstation in die Wege zu leiten. Diese armen Individuen haben genug gelitten und haben es verdient, wenigstens den Rest ihres Lebens frei von den Entbehrungen und der Gefangenschaft im Labor zu verbringen.“
Die drei Vereine haben ein Schreiben an den Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Tübingen, Klaus Tappeser, gerichtet und um Informationen über den Verbleib und das Schicksal der Affen gebeten.
Kontakt:
Ärzte gegen Tierversuche e.V., Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel. 02203-9040990, info@aerzte-gegen-tierversuche.de
Cruelty Free International, Media Office: +44 (0) 207 619 6978 or +44 (0) 7850 510 955 or Email: media@crueltyfreeinternational.org
One Voice - Muriel Arnal, Présidente, Telephone: 00 33 6 79 83 1661