Herbert-Stiller-Förderpreis für tierfreie Forschung 2023
- Pressemitteilung
Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000 Euro
In diesem Jahr verleiht Ärzte gegen Tierversuche erneut den Herbert-Stiller-Preis für tierversuchsfreie Forschung. Der Verein setzt sich für eine innovative humanbasierte Wissenschaft ein und unterstützt diese mit einer durch einen Sponsoren ermöglichten finanziellen Förderung in Höhe von 20.000 Euro. Forschungsanträge können bis Ende Mai 2023 eingereicht werden.
Der Herbert-Stiller-Preis wurde zwischen 1990 und 2011 insgesamt 7 Mal vergeben. Zweckgebundene Sponsorengelder erlaubten 2019 eine Neuauflage für einen 2-Jahres-Rhythmus. „Trotz ihres enormen Potenzials für die Medizin werden moderne, tierversuchsfreie Forschungsmethoden nach wie vor kaum gefördert“, kritisiert Dr. Dilyana Filipova, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Ärzte gegen Tierversuche. „Staatliche Gelder für biomedizinische Forschung fließen zu über 99 % in tierexperimentell orientierte Projekte, nur ein geringer Bruchteil wird für humanbasierte Forschung zur Verfügung gestellt.“
Weltweit ist die rasante Entwicklung tierversuchsfreier Methoden zu beobachten. Um bereits zahlreich vorhandenen Möglichkeiten transparent zu machen, hat Ärzte gegen Tierversuche 2020 die NAT-Datenbank (Non Animal Technologies) ins Leben gerufen, die für ihre exzellente Leistung mehrere renommierte Auszeichnungen, wie den Lush Prize 2022, erhalten hat.
Immer wieder wird von Tierversuchsbefürwortern behauptet, tierversuchsfreie Systeme seien nicht weit genug entwickelt. Doch um solche Methoden, die im Gegensatz zum Tierversuch zuverlässige Daten liefern, weiter zu optimieren, braucht es finanzielle Förderung. „Durch die Vergabe des Preises wollen wir ein Signal für Forschung, Politik und Öffentlichkeit setzen und zeigen, dass diese moderne Forschung einer verstärkten Förderung bedarf,“ so Filipova.
Mit dem Herbert-Stiller-Preis werden tierversuchsfreie Forschungsvorhaben aus dem Bereich der Medizin/Biomedizin über einen Zeitraum von 2 Jahren gefördert. Die Fördersumme beträgt 20.000 Euro. Es können Anträge für humanbasierte In-vitro-Projekte eingereicht werden, wie z.B. Arbeiten mit aus menschlichen Zellen hergestellten Multi-Organ-Chips, mit Mini-Organen oder anderen modernen Zellkulturmodellen, aber auch Humanstudien oder epidemiologische Studien sowie computerbasierte Verfahren, die beispielsweise die Toxizität von Substanzen vorhersagen oder andere Vorgänge im Körper simulieren.
Bewerbungen können bis zum 31. Mai 2023 eingereicht werden.