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Enthüllung zum 24.4.2006 -Löcher in Katzenschädel gebohrt

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche hat beispielhaft das experimentelle Wirken von Prof. Tobias Bonhoeffer, Physiker und Neurophysiologe am Max-Plank-Institut Martinsried bei München unter die Lupe genommen. Die Dokumente werden am Samstag, den 22. April auf dem Münchner Marienplatz im Rahmen eines Aktionstages der Öffentlichkeit präsentiert.

"Die Bürger finanzieren - zwangsweise - diese Art der Forschung mit ihren Steuergeldern, also haben sie ein Recht auf Information!" sagt Dr. med. Werner Autenrieth, 1. Vorsitzender der Ärzte gegen Tierversuche. "Bei 2,65 Millionen Versuchstieren 2004 in Deutschland rechnet man mit so manchem, mit so etwas aber nicht.“

Prof. Bonhoeffer macht seit mindestens 1996 mehr oder weniger gleich geartete Tierversuche an Katzen, teilweise auch an Frettchen und in letzter Zeit an Mäusen. Dabei wird den Tieren die Kopfhaut aufgeschnitten und ein Loch in den Schädel gebohrt. Die harte Hirnhaut wird entfernt. Über dem Loch wird ein Metallzylinder zementiert, der mit Silikonöl gefüllt wird, damit das freigelegte Hirngewebe nicht austrocknet. Mit einer Kamera werden Veränderungen im Hirngewebe gefilmt, während vor den Augen der Tiere Muster auf einem Bildschirm ablaufen. Zum Teil wurden Katzen mit durchtrennten Augenmuskeln verwendet, so dass sie schielten. Bei manchen Experimenten wurde den Katzen und Mäusen jeweils ein Auge zugenäht. Einigen Kätzchen wurden Kontaktlinsen oder brillenartige Gebilde verpasst. Am Ende der Experimente wurden zum Teil noch Farbstoffe ins Gehirn injiziert. Schließlich wurden die Tiere getötet, um das Gehirn zu untersuchen.

"Ziel der Versuche ist die Erforschung und Kartierung des Gehirns von Katzen und zur Abwechslung auch von Mäusen und Frettchen", erklärt Dr. Werner Autenrieth von Ärzte gegen Tierversuche. Der Münchner Neurologe verurteilt diese "Tierschinderei" als unzulässig, ethisch absolut unvertretbar und wissenschaftlichen Unfug. "Bei der Grundlagenforschung ohne jeden klinischen Bezug geht es originär nicht um Entwicklung von Medikamenten oder neue Therapieansätze, sondern ausschließlich um die Befriedigung wissenschaftlicher Neugier, um wissenschaftliches Renommee (Publikationen in diversen Fachzeitschriften), um Einstreichen von Forschungsgeldern und um Forschung gegen die Interessen von Mensch und Tier. Das wollen wir nicht mehr hinnehmen."