Komasaufen mit anschließendem Aderlass schont die Leber
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Die neuesten praktischen Erkenntnisse aus Tierversuchen
Unserer Datenbank wurden heute 50 aktuelle Tierversuchsbeschreibungen hinzugefügt. Wieder einmal tun sich Abgründe der tierexperimentellen Forschung in Deutschland auf. Ratten und Mäuse, Hunde und Hamster werden aufs Schlimmste gequält - für hanebüchene Erkenntnisse.
Dokument 1
Experimentatoren der Firma Bayer in Wuppertal operieren zwölf Hunden einen Herzschrittmacher ein, der dauerhaft auf 220 Schläge pro Minute eingestellt wird (normal sind 60-120). Nach 14 Tagen zeigen die Hunde Anzeichen von Herzversagen. Jetzt werden zwei Wirkstoffe verabreicht, die bereits in der Humanmedizin im Einsatz sind und die die Symptome des künstlichen Herzversagens mindern sollen. Die Autoren bemerken, dass die Übertragbarkeit der Ergebnisse begrenzt ist, da Herzversagen beim Menschen meist die Folge von Erkrankungen der Herzkranzgefäße ist und nicht durch zu hohe Herzfrequenz ausgelöst wird wie in diesem Tierversuch. Trotzdem kündigen die Experimentatoren Langzeit-Tierversuche an.
Datenbank-ID: 4386
Dokument 2
In unserer Datenbank sind bereits ein halbes Dutzend Artikel dokumentiert, die sich mit der Rattenschnurrhaar-Forschung beschäftigen. Einzelne Haare werden mal gezogen, gedrückt, gebogen, abgeschnitten oder berührt, während gleichzeitig Hirnströme gemessen werden. Experimentatoren hauptsächlich in Mainz und Tübingen tun sich mit dieser für die Menschheit immens wichtigen Fragestellung hervor. Nun gibt es neue Erkenntnisse aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zur Frage, was passiert im Gehirn von Ratten, deren Schnurrhaare durch einen Luftstoß alle gleichzeitig bewegt werden. Brauchen wir wirklich solche Erkenntnisse?
Datenbank-ID: 4416
Dokument 3
Im Universitätsklinikum Ulm werden bei Ratten mehrere Verletzungen in unterschiedlichen Kombinationen herbeigeführt: Es werden Knochen gebrochen, Prellungen an Brustkorb und Beinen sowie Schädeltraumata erzeugt. Zwei bis vier Stunden später werden Blutproben genommen, um die Entzündungsreaktion zu untersuchen. Das Ergebnis: Je mehr Verletzungen, desto mehr Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen. 352 Ratten mussten für diese Erkenntnis leiden und sterben.
Datenbank-ID: 4380
Dokument 4
Bei der Firma BioCrea in Radebeul muss jeweils eine Maus in einem Wasserbad schwimmen, aus dem sie nicht entkommen kann. Es wird die Zeit gemessen, bis das Tier aufhört zu schwimmen und sich treiben lässt. Tritt dieser Zeitpunkt früh ein, wird dies als Depression und in diesem Fall als ein Schizophrenie-Symptom gewertet. Den Mäusen wird eine Droge in die Bauchhöhle injiziert, von der bekannt ist, dass sie beim Menschen depressionsartige Schizophrenie-Symptome auslöst. Der Schwimmtest wird wiederholt, um zu sehen, ob die Mäuse weniger schwimmen, d.h. depressiv geworden sind. So soll ein „Mausmodell“ für die negativen Symptome (Depression) der Schizophrenie entwickelt werden.
Der Schwimmtest ist in der tierexperimentellen Forschung die übliche Prozedur, um Depressionen zu beurteilen. Doch hat schon mal jemand darüber nachgedacht, dass eine Maus vielleicht aufhört zu schwimmen, nicht weil sie depressiv ist, sondern weil sie ihre ausweglose Lage erkennt und einfach Energie sparen will? Zu glauben, man könne so komplexe psychische Krankheiten des Menschen auf so primitive Weise bei Tieren nachahmen, ist absurd.
Datenbank-ID: 4388
Dokument 5
Am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig wird bei Mäusen Asthma ausgelöst, indem mehrfach ein Eiweiß in die Bauchhöhle injiziert und in die Nase verabreicht wird. Auf den Käfig der Tiere wird dann ein Stück eines PVC-Bodens gelegt. Nach 20 oder 71 Tagen werden jeweils einige Mäuse getötet, um die Lungen zu untersuchen. Aus Bevölkerungsstudien und In-vitro-Untersuchungen mit menschlichen Lungenzellen ist längst bekannt, dass sich die Entzündungswerte erhöhen, wenn z.B. PVC-Böden in einer Wohnung verlegt werden. Dennoch wurden hier „Mausmodelle“ konstruiert, um dieses Wissen auch noch tierexperimentell zu bestätigen.
Datenbank-ID: 4395
Dokument 6
Unter Federführung des Tabakriesen Philip Morris in Köln werden immer noch zahlreiche Tierversuche am belgischen Standort Leuven des Konzerns durchgeführt. So werden die Käfige von mindestens 672 Mäusen über einen Zeitraum von 18 Monaten an fünf Tagen pro Woche täglich sechs Stunden lang mit Zigarettenrauch in verschiedenen Dosierungen begast. Je höher die Dosis, desto eher tritt Lungenkrebs auf. Unabhängig von der Dosis entwickeln sich Kehlkopfpapillome bei allen begasten Mäusen. Nach 18 Monaten werden die Überlebenden auf nicht genannte Weise getötet.
Die Autoren behaupten allen Ernstes, dass es bislang noch kein akzeptiertes, validiertes „Tiermodell“ für die Entwicklung von Lungenkrebs durch Zigarettenrauch gäbe und stellen in dieser Arbeit eines vor. Dieses sei wichtig, um die Entstehung der Krankheit und die Risiken durch Tabakrauch untersuchen sowie Therapiemaßnahmen entwickeln zu können. Nach 70 Jahren tierexperimenteller Tabakforschung wird jetzt also ein „Tiermodell“ validiert?
Datenbank-ID: 4402
Dokument 7
An der für Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Uni Frankfurt/M. wird Ratten eine große Menge Alkohol in den Magen eingegeben. Am nächsten Tag wird durch Ablassen von Blut ein Blutungsschock erzeugt. Anschließend werden die Ratten durch Infusion von 60 % des aufgefangenen Blutes, vermischt mit einer Infusionslösung wiederbelebt. Zwei Tage danach werden die Tiere getötet, um die Leberzellen zu untersuchen. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass eine Alkoholvergiftung die Chance erhöht, nach einem Blutungsschock mit anschließender Wiederbelebung zu überleben.
Im richtigen Leben würde das also heißen: Vor dem Autofahren viel Alkohol trinken, damit man nach einem Autounfall mit Blutverlust und hoffentlich rechtzeitiger Wiederbelebung eher überlebt. Pech für die anderen Verkehrsteilnehmer, die nicht so viel Alkohol im Blut haben. Oder umgekehrt: nach dem Komasaufen zur Ader lassen, weil das die Leber schont.
Datenbank-ID: 4398
Dr. med. vet. Corina Gericke
Weitere Infos
Ausführliche Beschreibungen und Quellenangaben sind unter www.datenbank-tierversuche.de zu finden. Einfach nach der Dokumenten-ID suchen.