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Am Samstag, 12. Mai wollen Aktivisten von 'Tübingen für Tiere' gegen die Tübinger Affenversuche protestieren. Als Ort der Protestaktion wurde das Wissenschaftsministerium in Stuttgart gewählt, um auf das gebrochene Wahlversprechen der grünen Regierungspartei aufmerksam zu machen. Unterstützt werden sie dabei vom bundesweiten Verein Ärzte gegen Tierversuche.

»Die grausamen Tierversuche an Primaten, die u.a. auch in Baden-Württemberg an der Universität Tübingen im Bereich der Hirnforschung durchgeführt werden, wollen wir innerhalb eines festgesetzten Zeitrahmens komplett abschaffen«, hieß es in den Wahlprüfsteinen von Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg vor der Landtagswahl im März 2011. »Jetzt, an der Regierung, sind die guten Vorsätze vergessen«, sagt Dr. med. vet. Corina Gericke, stellvertretende Vorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. »Ein Affront gegenüber allen Wählern, die nicht zuletzt aufgrund des Vorhabens, Affenversuche auslaufen zu lassen, der Partei ihr Vertrauen geschenkt haben.«

Im Oktober 2011 hatte der Ärzteverein im Rahmen seiner Kampagne 'Stoppt Affenqual in Tübingen' 60.000 Unterschriften an das grün geführte Ministerium für Ländlichen Raum übergeben. Wenig später verteidigte das Ministerium in einem Schreiben an den Ärzteverein die Tübinger Tierversuche: »Nach Aussage der Wissenschaftler in Tübingen können die angestrebten Ergebnisse mit anderen Tieren oder am Menschen nicht gewonnen werden.« Fragen nach einem Nachweis für den vorgeblichen medizinischen Nutzen der Affenhirnversuche bleiben jedoch unbeantwortet.

Für die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche stehen die Affenversuche in Tübingen nicht nur wegen ihrer Grausamkeit, sondern auch wegen des mangelnden medizinischen Nutzens in der Kritik. Affen müssen jeden Tag mehrere Stunden mit angeschraubtem Kopf in einem Primatenstuhl sitzen und Aufgaben am Bildschirm lösen. Damit die Tiere den Forscherwillen erfüllen, werden sie ständig durstig gehalten und erhalten nur während der Sitzungen tropfenweise Flüssigkeit.

»Dabei handelt es sich um reine Grundlagenforschung ohne medizinische Relevanz«, sagt Tierärztin Gericke. In Berlin, München und Bremen hatten die zuständigen Behörden vergleichbare Tierversuche aufgrund der Abwägung zwischen dem erheblichen Leid der Tiere und dem geringen Nutzen abgelehnt. In Bremen schwelt seither ein Rechtsstreit.

Der Ärzteverein wirft der baden-württembergischen Landesregierung vor, die selbst gesetzten ethischen Ziele den Interessen einer kleinen Forscherriege zu opfern.

Der Verein 'Tübingen für Tiere' will vor dem Wissenschaftsministerium der Öffentlichkeit mittels eines nachgebauten Primatenstuhls zeigen, welch nutzlose Grausamkeiten die Landesregierung duldet und sie an ihr Wahlversprechen erinnern.

Kurzinfo:
Samstag, 12. Mai 2012, 14-18 Uhr
Stuttgart, Kronprinzplatz (vor Nr. 12 am Pflasterbrunnen)

Kontakt:
Tübingen für Tiere e.V.
Stauwiesenstr. 5
72108? Oberndorf
info@tuebingen-fuer-tiere.de  
www.tuebingen-fuer-tiere.de