Margrit Vollertsen-Diewerge – Ein Nachruf
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Mit großer Bestürzung haben wir vom plötzlichen Tod von Margrit Vollertsen-Diewerge erfahren. Sie hat die Arbeitsgruppe Erlangen als erste AG unseres Vereins aufgebaut und mit ungeheurem Herzblut geleitet. Sie war eine mutige, entschlossene und empathische Persönlichkeit, die durch ihr jahrzehntelanges beharrliches Engagement für die Tiere und gegen Tierversuche weit über Erlangen hinaus bekannt war.
Ihr unermüdliches Tierschutz-Engagement bis ins hohe Alter, buchstäblich bis zum letzten Atemzug, erstreckt sich über rund 40 Jahren. Sie initiierte ein Taubenprojekt und war im Tierschutzverein aktiv. Aber ihr Hauptaugenmerk war immer der Kampf gegen Tierversuche. Diesen führte sie mit unerschütterlichem Willen kompromisslos, aber auch immer mit Augenmaß. So knüpfte sie Kontakte bis in die höchsten Etagen der Universität, organisierte hochkarätige Gesprächsrunden etwa mit dem Uni-Rektor und dem Bürgermeister.
Die Anfänge ihres Engagements gegen Tierversuche liegen in einem Skandal, der 1987 zufällig an die Öffentlichkeit kam. In einem Verschlag auf einer Wiese waren verwahrloste „Versuchs“hunde der Friedrich-Alexander-Universität entdeckt worden. Die Uni rückte dadurch schlagartig in den Fokus der Aktivitäten der Tierversuchsgegner. In den frühen 2000er Jahren stemmte sich Margrit gegen die Errichtung eines neuen Tierversuchszentrums in Erlangen. Doch trotz aller Proteste wurde das Franz-Petzold-Zentrum (FPZ) gebaut und 2005 eingeweiht.
Im Jahre 2009 gründete Margrit die Arbeitsgruppe Erlangen von Ärzte gegen Tierversuche. Es war ein Vorbild-Projekt, das bald Schule machen sollte und die Gründung von 17 weiteren AGs in ganz Deutschland nach sich zog. Ziel der AG Erlangen war es, publik zu machen, was die Öffentlichkeit nicht wissen soll: die unendliche Tierqual am FPZ an der Universität Erlangen. Und dies gelang Margrit und ihren Mitstreitern sehr gut. Davon zeugt ihre 200-Seiten starke Chronik der „wichtigsten Aktivitäten in Erlangen und ihre Vorgeschichte“, die sie zum 10-jährigen Bestehen der AG Erlangen zusammengestellt hat. Ein Werk, das Margrits Wirken in Kopien von unzähligen Briefen, Petitionen und Medienberichten zusammenfasst.
Ein großes Highlight, ja ihr Herzensprojekt, war ein Denkmal für die Rechte der Tiere, das auf ihre Initiative geschaffen wurde und seit April 2023 in Erlangen an alle vom Menschen geschundenen Tiere erinnert.
Mit Margrit Vollertsen-Diewerge verliert die Tierversuchsgegnerbewegung, verliert unser Verein einen Leuchtturm.
Ruhe in Frieden, liebe Margrit.
Der Vorstand und die Mitarbeiter von Ärzte gegen Tierversuche e.V.