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Ärzteverein fordert endgültiges Verbot

Vor sechs Jahren startete der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche seine Kampagne zum Verbot der Tierversuche für den Faltenglätter Botox. Trotz der Zulassung einer Zellmethode müssen Mäuse noch immer einen qualvollen Tod für das Nervengift sterben.

Nach Berechnungen des Vereins starben weltweit bislang jedes Jahr über 600.000 Mäuse für die Testung von Botulinumtoxinprodukten, bekannt unter dem Namensgeber Botox. Im Mai 2007 hatte die Ärztevereinigung die Kampagne »Stoppt Botox-Tierversuche!« gestartet und fordert ein Verbot der Experimente und eine rein tierversuchsfreie Testung.

Dank des öffentlichen Drucks, den die Hersteller durch zahlreiche Protestbriefe zu spüren bekamen, ist es gelungen, einen ersten Teilerfolg zu erzielen. Der Markführer Allergan hat eine tierversuchsfreie Zellmethode entwickelt, die im Februar 2012 in der EU zugelassen wurde. Zahlreiche Mäuse werden nun vor einem grausamen Erstickungstod bewahrt. Der britische Hersteller Ipsen sowie die Frankfurter Firma Merz arbeiten eigenen Aussagen zufolge zwar ebenfalls an einer tierversuchsfreien Methode, testen jedoch noch immer ausschließlich an Tieren, was der Ärzteverein für nicht akzeptabel hält.

Mit der Kampagne will der Verein erreichen, dass die Testung der Produkte aller Hersteller vollständig tierversuchsfrei erfolgt und fordert die Firmen zur Kooperation auf, so dass mit der bereits vorhandenen Zellmethode von Allergan auch die Produkte der anderen Hersteller ohne Tierqual gestestet werden können.

Die Firma Ipsen lässt ihre Produkte in England testen, was jährlich mindestens 74.000 Mäusen das Leben kostet. Auf das Konto der Firma Merz gehen mindestens 34.000 Mäuse, die beim Hamburger Tierversuchslabor LPT erstickt werden. Jede einzelne Produktionseinheit wird auf ihre Giftigkeit getestet. Die Testsubstanz wird Mäusen in die Bauchhöhle gespritzt. Der Todeskampf mit Krämpfen, Lähmungen und Atemnot kann mehrere Tage dauern, bis die Tiere schließlich an Atemstillstand sterben.

Im April 2012 überreichte der Verein über 61.000 Unterschriften an die Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, die für die Genehmigung der Tierversuche des LPT zuständig ist. Die Ärztevereinigung sieht in den Tierversuchen einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, welches Tierversuche nicht zulässt, wenn eine andere Methode vorhanden ist.