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Tierversuchshochburgen Deutschlands

München, Berlin, Göttingen, Hannover, Heidelberg, Tübingen und Düsseldorf sind die Tierversuchshochburgen Deutschlands. Das ist das Ergebnis einer Recherche des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche.

Im Jahr 2008 wurden nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums fast 2,7 Millionen Tiere in deutschen Labors getötet. Offizielle Informationen darüber, an welchen Institutionen wie viele Tierversuche durchgeführt werden, gibt es nicht. »Und das, obwohl der größte Teil der Tierversuche mit unseren Steuergeldern finanziert wird«, kritisiert Dr. med. vet. Corina Gericke, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Ärzte gegen Tierversuche.

Der Verein dokumentiert in seiner Internet-Datenbank seit 15 Jahren Tierversuche, die in Deutschland stattfinden und hat jetzt ein Städte-Ranking vorgelegt. Eine Auswertung von 3.400 aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften entnommenen Beschreibungen deckt auf, wo die meisten Tierversuche durchgeführt werden.

Eine neue interaktive Landkarte gibt nicht nur Auskunft über die Tierversuchshochburgen Deutschlands, sondern führt auch per Mausklick zu den Adressen der tierexperimentellen Einrichtungen der jeweiligen Stadt.

Die komplett aktualisierte Liste mit 1.156 Adressen von Tierversuchslabors und Institutionen, die an Tierversuchen maßgeblich beteiligt sind, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ebenso ist die Deutschland-Übersicht nicht repräsentativ, betont der Ärzteverein. So ist die pharmazeutische und chemische Industrie gegenüber der Grundlagenforschung unterrepräsentiert, da solche Tierversuchsergebnisse aus Gründen des Betriebsgeheimnisses oft nicht publiziert werden und so nicht öffentlich zugänglich sind. Die Auswertung bietet aber einen aktuellen Einblick in die Tierversuchspraxis in Deutschland.

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche bezeichnet Tierversuche als ethisch nicht zu rechtfertigen und wissenschaftlich unsinnig. »Tierversuche sind ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten und dürfen in einer modernen Wissenschaft des 21. Jahrhunderts keinen Platz haben«, schließt Gericke.