Stille Protestaktion zum Internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche
Silent Triangle-Mahnwache in München, Münster und Tübingen
Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche veranstaltet der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche am Samstag, den 22. April 2017, eine stille Protestaktion, die auf das Leid von Affen und Millionen anderen Tieren im Versuchslabor aufmerksam macht. Die Aktion wird in München, Münster und Tübingen organisiert, wo „grausame und medizinisch irrelevante Affenversuche“ stattfinden.
Die Akteure des Silent Triangle stehen in OP-Kittel gekleidet schweigend in der Form eines Dreiecks und halten Protestschilder in die Höhe. Passanten können die eindrucksvolle Formation und die Bilder auf sich wirken lassen und sich am Infostand über Hintergründe informieren.
Im Fokus der stillen Mahnwache steht das Leid der Affen in München, Münster und Tübingen, wo sie im Tierversuchslabor für unterschiedliche Forschungsvorhaben herhalten müssen.
An der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität werden bei der Xenotransplantation Herzen von genmanipulierten Schweinen Pavianen in die Bauchhöhle verpflanzt. Die Primaten müssen die Abstoßungsreaktionen bei vollem Bewusstsein erleben und sterben qualvoll nach Stunden bis Tagen an Herz- bzw. Organversagen oder an überschießenden Immunreaktionen. Auch die Schweine bezahlen mit ihrem Leben.
Münster beherbergt den größten „Affenverbraucher“ Deutschlands, die Firma Covance. In grausamen Giftigkeitsprüfungen kommen im Auftrag der Pharmafirmen jedes Jahr hunderte Langschwanzmakaken zu Tode.
Am Tübinger Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik und an drei weiteren Einrichtungen in Tübingen müssen Rhesusaffen in der Hirnforschung leiden. Durch Flüssigkeitsentzug werden sie gezwungen, stundenlang mit angeschraubtem Kopf und eingepflanzten Elektroden im Gehirn Aufgaben am Bildschirm zu erfüllen. Nur wenn sie nach Forscherwunsch richtig reagieren, erhalten sie über einen Schlauch etwas Flüssigkeit. Die Qual der Tiere kann Jahre dauern.
Die Ärzte gegen Tierversuche wollen mit ihrer stillen Protestaktion an das Leid aller Tiere erinnern, die im Labor unter dem Deckmantel des medizinischen Fortschritts leiden und sterben müssen. Sie fordern eine Abkehr vom ihrer Ansicht nach fehlgeleiteten tierexperimentellen System, bei dem allein in Deutschland jedes Jahr rund 3 Millionen Tiere wie Messinstrumente gebraucht und entsorgt werden.
Die Silent Triangle-Mahnwache ist Teil einer Aktionswoche. Jedes Jahr wird in der Woche um den 24. April weltweit auf das Leid der Tiere in den Laboren aufmerksam gemacht. Der Gedenk- und Aktionstag wurde 1979 in Großbritannien ins Leben gerufen und geht auf den Geburtstag von Lord Hugh Dowding zurück, der sich im Britischen Oberhaus für den Tierschutz einsetzte.
Silent Triangle, 22. April 2017:
München: Richard-Strauss-Brunnen/Neuhäuser Str. 8, 14-16 Uhr
Münster: Stubengassenplatz, 11-17 Uhr
Tübingen: Am Markt, 14-16 Uhr