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Experimentatoren kaufen sich mit Geld frei

An der hessischen Kerckhoff-Klinik wurden Mäuse bestrahlt, einer Knochenmarkstransplantation unterzogen und enormem Stress ausgesetzt – vollkommen illegal, da das Regierungspräsidium Darmstadt die Versuche nicht genehmigt hatte. Auch Schweine wurden rechtswidrig Versuchen ausgesetzt. Die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche bezeichnet es als Skandal, dass die Experimentatoren nicht verurteilt werden, sondern mit einer Geldbuße davonkommen.

Zwei Jahre lang wurde im Fall der illegalen Tierversuche ermittelt, ohne dass die Öffentlichkeit davon etwas mitbekommen hat. Gegen eine Geldstrafe von 72.000 Euro wurde das Verfahren jedoch aktuell eingestellt. Ein Skandal, findet die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche. „Dass Experimentatoren fast ungestraft gegen das Tierschutzgesetz verstoßen können, zeigt welch zahnloser Tiger die gesetzlichen Regelungen zu Tierversuchen sind“, so Dr. med. Katharina Kühner, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche.

Der Ärzteverein fordert aus ethischen Gründen und mangels Übertragbarkeit der Ergebnisse vom Tier auf den Menschen ein gesetzliches Verbot von Tierversuchen. Er kritisiert überdies, dass Tierversuche – ob offiziell unter dem Deckmantel der medizinischen Forschung oder wie in diesem Fall illegal – vom Steuerzahler finanziert werden. So wird die Kerckhoff-Klinik vom Max-Planck-Institut und der Stadt Bad Nauheim sowie vom Land Hessen getragen.

Solange es noch Tierversuche gibt, fordert die Ärztevereinigung eine Verschärfung des Tierschutzgesetzes dahingehend, dass das illegale Durchführen von Tierversuchen nicht nur als Kavaliersdelikt geahndet wird, sondern der Staat Verstöße gegen die ohnehin schon viel zu laschen gesetzlichen Bestimmungen mit voller Härte verfolgt.