Universität in Sofia ersetzt 500 Tiere jährlich durch moderne Lehrmethoden
- Pressemitteilung
Weiterer Erfolg des Osteuropa-Projektes von Ärzte gegen Tierversuche
Die Universität für Forstwissenschaften Sofia verpflichtet sich, zukünftig auf Tierverbrauch in zwei Fächern zu verzichten. Die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität hat offiziell einen Vertrag zur Teilnahme am Osteuropa-Projekt von Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) unterzeichnet. Künftig werden moderne, tierfreie Lehrmethoden eingesetzt. Diese werden von ÄgT zur Verfügung gestellt. Dadurch werden jährlich ca. 500 Frösche, Mäuse, Ratten und Kaninchen vor grausamen Versuchen und dem Tod bewahrt.
„Wir gratulieren der Universität für Forstwirtschaften in Sofia zu diesem wichtigen Schritt und sind überzeugt, dass die Studierenden von den modernen Lehrmethoden profitieren werden“, sagt Dr. Dilyana Filipova, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche, die bei der Vertragsunterzeichnung vor Ort war. „Unser Ziel ist es, Tierversuche und Tierverbrauch in Forschung und Lehre durch ethisch vertretbare und wissenschaftlich überlegene Methoden zu ersetzen.“
Bulgarien hat EU-weit den höchsten Prozentsatz an Tieren, die für Ausbildungszwecke verwendet werden. Um dagegen zu wirken, arbeitet Ärzte gegen Tierversuche mit der britischen Organisation InterNICHE (Internationales Netzwerk für humane Ausbildung) und dem bulgarischen Verein Campaigns and Activism for Animals in the Industry (CAAI) zusammen. Die beiden Verbände organisierten 2023 gemeinsam eine Konferenz zu tierversuchsfreier Ausbildung in Bulgariens Hauptstadt Sofia. Am 9. September wurde nun der erste Erfolg der Konferenz offiziell: die Vertragsunterzeichnung mit der Universität für Forstwirtschaften in Sofia, um jährlich ca. 500 Tiere aus ihren praktischen Übungen durch Laptops und Computerprogramme zu ersetzen.
Das Osteuropa-Projekt „Tiere retten mit Computern“ gehört zu den erfolgreichsten Projekten von Ärzte gegen Tierversuche. Hochschulen in Osteuropa erhalten Laptops, Beamer und Simulationsprogramme. Im Gegenzug verpflichten sie sich vertraglich, auf Tierversuche im Studium zu verzichten. Seit 2008 wurden Verträge mit 76 Instituten in 29 Städten geschlossen. Die Städte liegen hauptsächlich in der Ukraine, aber auch in Russland, Weißrussland, Kirgistan und Usbekistan. Die Kooperationen bewahren jedes Jahr rund 57.000 Tiere vor einem qualvollen Tod. Die Universität für Forstwirtschaften in Sofia ist die erste Universität in Bulgarien und der Europäischen Union, die am Osteuropa-Projekt teilnimmt.
Der Rektor der Universität Sofia, Prof. Hristo Mihaylov, sowie die Dekanin der Veterinärmedizinischen Fakultät, Prof. Krasimira Genova, äußerten ihre Freude über die Teilnahme am Projekt und betonten, wie wichtig es sei, den Studierenden eine ethisch vertretbare und zeitgemäße Ausbildung zu ermöglichen.
Die Umstellung auf tierfreie Lehrmethoden wird durch eine großzügige Spende des weltweiten Netzwerks Labdoo ermöglicht. Dieses stellte 14 generalüberholte Laptops zur Verfügung. Auf diesen werden spezielle Programme und Simulationen für die physiologischen und pathophysiologischen Praktika installiert.
ÄgT hofft, dass dieses Beispiel Schule macht und weitere Universitäten in Bulgarien und anderen Ländern folgen werden. In Deutschland wurde das Projekt hingegen bisher nicht angenommen.
Dr. Dilyana Filipova von Ärzte gegen Tierversuche mit dem Rektor der Universität Sofia Prof. Hristo Mihaylov.
Foto zur kostenfreien Nutzung, Quelle: Donka Kalcheva – CAAI
Weitere Infos
Projekt „Tiere retten mit Computern“ >>
Dreisprachige Projekt-Website Ukraine-projekt.de >>