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Dokument 1201
Titel: BMP-2 aber nicht VEGF oder PDGF in einer Fibrin-Matrix fördern die Knochenheilung bei einem Rattenmodell für verzögerte HeilungHintergrund: Der Einfluss verschiedener Wachstumsfaktoren auf die Heilung eines künstlich herbeigeführten verzögert heilenden Knochendefektes wird an Ratten untersucht.
Tiere: 46 Ratten
Jahr: 2012
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der zuständigen Behörde in Wien genehmigt. Zur Untersuchung der Knochenheilung mit Hilfe verschiedener Wachstumsfaktoren werden 46 männliche Sprague-Dawley-Ratten verwendet.
Alle Tiere werden mittels intramuskulärer Injektion narkotisiert und einer Operation unterzogen. Hierfür werden die Ratten in Seitenlage auf eine Heizplatte gelegt und der rechte Oberschenkel wird freigelegt. Eine 2 mm dicke Titanplatte wird auf der Außenseite des Oberschenkelknochens mit 5 Schrauben befestigt. Mit einer Säge wird ein 3,8 mm großes Stück aus der Mitte des Knochens herausgesägt. Um ein verzögertes Zusammenwachsen zu simulieren, wird die Lücke mit einem Abstandshalter aus Silikon verschlossen, der an der Titanplatte festgenäht wird. Die Wunde wird geschlossen und die Tiere können sich frei bewegen. Die Tiere erhalten 4 Tage lang Schmerzmittel unter die Haut gespitzt.
Nach 4 Wochen werden alle Tiere einer zweiten Operation unterzogen. Unter Narkose wird mittels Hautschnitt der Knochendefekt freigelegt und der Silikon-Abstandshalter wird entfernt. Die Knochenenden werden angeschliffen, so dass sie bluten. Die Lücke wird mit einem Fibringerinnsel gefüllt. Die Ratten werden in 5 Gruppen eingeteilt. Je nach Gruppe erhalten die Tiere in die Lücke entweder nur Fibrin oder Fibrin mit einen von drei verschiedenen gentechnisch hergestellten menschlichen Wachstumsfaktoren. Die Wunde wird verschlossen.
Manche Ratten erleiden schwere Komplikationen. Bei zwei Tieren verschiebt sich das Implantat, bei einem Tier kommt es nach der ersten Operation zu einer schweren Entzündung der Operationsstelle und ein Tier stirbt aufgrund von Komplikationen bei der Narkose. Nach 8 Wochen werden die Tiere unter Narkose getötet und die Oberschenkel weiteren Untersuchungen unterzogen.
Die Arbeit wurde vom Ludwig Boltzmann Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie unterstützt.
Bereich: Knochenchirurgie
Originaltitel: BMP-2 but not VEGF or PDGF in fibrin matrix supports bone healing in a delayed-union rat model
Autoren: Martin Kaipel (1,2)*, Sebastian Schützenberger (2), Arthur Schultz (2), James Ferguson (2), Paul Slezak (2), Tatjana J. Morton (2), Martijn Van Griensven (2), Heinz Redl (2)
Institute: (1)* Abteilung für Orthopädie, Krankenhaus Barmherzige Brüder, Esterhazystrasse 26, 7000 Eisenstadt, Österreich, (2) Ludwig Boltzmann Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie, Wien, Österreich
Zeitschrift: Journal of Orthopaedic Research 2012: 30(10), 1563-1569
Land: Österreich
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4504
Dokument 1202
Titel: Hochpotente VEGF-A antagonistische DARPins als Wirkstoff gegen eine Neubildung von Blutgefäßen bei örtlicher Anwendung und Applikation in den AugenglaskörperHintergrund: An verschiedenen "Tiermodellen" wird der Einsatz bestimmter Proteine zur Behandlung von Augenleiden untersucht.
Tiere: 40 Tiere verschiedener Arten (Unbekannte Anzahl Mäuse, Mindestens 4 Kaninchen, 36 Ratten)
Jahr: 2013
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden in Freiburg genehmigt. VEG-F sind Faktoren, die für das Wachstum von Blutgefäßen eine Rolle spielen. Blockieren des VEG-F-Faktors führt zu einer Hemmung der Blutgefäßbildung, was für die Augenheilkunde und Tumortherapie relevant ist. DARPins sind Proteine, die den VEG-F-Faktor hemmen. Zur Erprobung neuer Therapiemöglichkeiten mit diesen Proteinen werden vier verschiedene "Tiermodelle" verwendet.
Für Untersuchungen, inwieweit DARPins in das Auge eindringen, werden drei Wochen alte Mäuse verwendet. Die Tiere werden betäubt und die DARPins oder zur Kontrolle eine wirkungslose Substanz werden in den Glaskörper des Auges gespritzt. Zu verschiedenen Zeitpunkten werden die Tiere getötet und die Augen zu Untersuchungszwecken entnommen.
Um zu untersuchen, inwieweit man mit DARPins Störungen der Blutgefäßbildung behandeln kann, kommen zwei Gruppen ca. vier Monate alte pigmentierte Kaninchen zum Einsatz. Unter Narkose werden die DARPins in das rechte Auge gespritzt. Das linke Auge dient als unbehandelte Kontrolle. Nach vier Tagen wird den Tieren VEG-F in das Auge injiziert. Anschließend erfolgt bei den unbetäubten Kaninchen eine Injektion eines fluoreszierenden Farbstoffs in die Ohrvene. Eine Stunde später werden die Tiere betäubt, um zu untersuchen, wie viel des fluoreszierenden Farbstoffs sich in den Glaskörpern beider Augen angesammelt hat.
Die Blutgefäßbildung in der Hornhaut wird an einem "Naht-induzierten Kaninchen-Modell" untersucht. Verwendet werden weiße Neuseeland-Kaninchen. Die Tiere werden durch Injektion in einen Muskel betäubt und es werden zwei 3 mm lange Seiden-Nähte auf der Hornhaut angebracht, um die Blutgefäßbildung anzuregen. In den folgenden 20 Tagen werden acht Mal täglich entweder DARPins oder eine Kontrollsubstanz in die Augen geträufelt. Das Ausmaß der Blutgefäßbildung als Reaktion auf die Nähte wird ermittelt, indem Länge und Dicke der Gefäße gemessen werden. Die Tiere erleiden im Bereich der Nähte Rötungen und Schwellungen der Bindehaut, Austreten von Flüssigkeit sowie Trübungen der Hornhaut. Es werden keine Antibiotika verabreicht.
Um zu untersuchen, inwieweit lokal verabreichte DARPins die durch Laser angeregte Blutgefäßneubildung in der Netzhaut verhindern, werden braune Norwegerratten verwendet. Die Tiere werden in 6 Gruppen zu je 6 Tieren eingeteilt. Zur Anregung der Blutgefäßbildung werden an Tag 1 sechs Laserstrahlen auf das rechte Auge gerichtet. Dann werden viermal täglich DARPins in das Auge geträufelt. Die Blutgefäßbildung wird an Tag 15 und 22 nach der Behandlung untersucht, wobei 10 Minuten davor ein fluoreszierender Farbstoff unter die Haut gespritzt wird. An Tag 26 werden die Tiere getötet und die Augen zu Untersuchungszwecken entfernt.
Bereich: Augenheilkunde
Originaltitel: Highly potent VEGF-A-antagonistic DARPins as anti-angiogenic agents for topical and intravitreal application
Autoren: Andreas Stahl (1), Michael T. Stumpp (2), Anja Schlegel (2), Savira Ekawardhani (2), Christina Lehrling (1), Gottfried Martin (1), Maya Gulotti-Georgieva (2), Denis Villemagne (2), Patrik Forrer (2), Hansjürgen T. Agostini (1), H. Kaspar Binz (2)*
Institute: (1) Universitäts-Augenklinik Freiburg, Freiburg, (2)* Molecular Partners AG, Wagistr. 14, 8952 Zürich, Schweiz
Zeitschrift: Angiogenesis 2013: 16, 101-111
Land: Schweiz
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4503
Dokument 1203
Titel: Auslösen einer Osteoporose und deren Einfluss auf osteoporotische Bestimmungsfaktoren und Wechselwirkungen durch DEXA bei RattenHintergrund: An Ratten wird die Entstehung von Osteoporose untersucht, eine verminderte Knochendichte, die bei Frauen nach der Menopause vorkommt.
Tiere: 50 Ratten
Jahr: 2012
Versuchsbeschreibung: Der Versuch wurde vom Regierungspräsidium Gießen genehmigt. Verwendet werden 50 weibliche 10 Wochen alte Sprague-Dawley-Ratten aus der Zucht von Charles River, Sulzfeld.
Die Ratten werden in drei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 und 3 enthalten jeweils 6-9 Tiere, Gruppe 2 besteht aus 25 Tieren. Die Tiere der Gruppe 1 dienen als Kontrolle und werden mittels Injektion in die Bauchhöhle betäubt. Die Bauchdecke wird aufgeschnitten und wieder zugenäht ("Schein-Operation"). Anschließend werden sie mit normalem Futter gefüttert. Bei Tieren der Gruppe 2 werden die Eierstöcke chirurgisch entfernt und ab zwei Wochen nach dem Eingriff mit Futter gefüttert, das bestimmte Vitamine und Nährstoffe nicht enthält und so die Entstehung einer Osteoporose begünstigen soll. Tieren der Gruppe 3 werden ebenfalls die Eierstöcke herausoperiert, zudem erhalten sie ab zwei Wochen nach dem Eingriff alle zwei Wochen eine Kortison-Injektion, was die Entstehung von Osteoporose begünstigen soll.
Zu Beginn des Versuchs sowie nach einem und drei Monaten wird unter Betäubung mit einem bestimmten Röntgenverfahren die Knochendichte und –beschaffenheit sowie der Fettanteil und Anteil nicht-fetter Bestandteile in Wirbelsäule, Becken, Oberschenkel, und Schienbein ermittelt. Bei den Ratten, die mit Nährstoff reduziertem Futter gefüttert werden, zeigt sich eine geringere Knochendichte als bei den Kontrolltieren.
Der Versuch wurde von der der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Bereich: Gynäkologie
Originaltitel: Induction of osteoporosis with its influence on osteoporotic determinants and their interrelationships in rats by DEXA
Autoren: Christian Heiss (1, 2)*, Parameswari Govindarajan (1), Gudrun Schlewitz (2), Nasr Y. A. Hemdan (1, 3), Nathalie Schliefke (2), Volker Alt (1, 2), Ulrich Thormann (2), Katrin Susanne Lips (1), Sabine Wenisch (4), Alexander C. Langheinrich (5), Daniel Zahner (6), Reinhard Schnettler (1, 2)
Institute: (1)* Labor für Experimentelle Traumachirurgie, Universität Gießen, 35385 Gießen (2) Abteilung für Traumachirurgie, Rudolf-Buchheim-Straße 7, Universitätsklinikum Gießen-Marburg (3) Abteilung für Zoologie, Wissenschaftliche Fakultät, Universität Alexandria, ägypten (4) Institut für Veterinär-Anatomie, Gießen (5) Radiologische Abteilung, Universitätsklinikum Gießen-Marburg (6) Tierlabor, Universität Gießen
Zeitschrift: Medical Science Monitor 2012: 18 (6), 199-207
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4502
Dokument 1204
Titel: Die Wirksamkeit einer Enzymersatztherapie in einem erschwerten Mausmodell für metachromatische Leukodystrophie sinkt mit zunehmendem AlterHintergrund: An genmanipulierten Mäusen wird die Wirksamkeit einer Enzymersatztherapie bei metachromatischer Leukodystrophie, einer tödlich verlaufenden Erbkrankheit, untersucht.
Tiere: 119 Mäuse (mehr als)
Jahr: 2012
Versuchsbeschreibung: Metachromatische Leukodystrophie ist eine Erbkrankheit, die durch das Fehlen eines bestimmten Enzyms (ASA) verursacht wird und sich in einer Schädigung des Nervensystems äußert. Verwendet werden zweifach-transgene Mäuse, denen dieses Enzym fehlt. Die Tiere sind so genmanipuliert, dass die Krankheitssymptome verstärkt auftreten. Die Versuche wurden von der zuständigen Behörde LANUV in Nordrhein-Westfalen genehmigt.
Die Tiere werden in drei Altersgruppen eingeteilt, um verschiedene Krankheitsstadien nachzuahmen. Bei Gruppe 1 (frühes Krankheitsstadium) beginnt die Behandlung mit vier Monaten, bei Gruppe 2 (erste Anzeichen von Verhaltensänderungen und Schädigung des Nervensystems) mit acht Monaten und bei Gruppe 3 (schwerwiegende neurologische Symptome) mit 12 Monaten. Jede Gruppe wird in drei Untergruppen mit je 12-14 Tieren eingeteilt. Jeweils eine Untergruppe wird mit einem rekombinanten Enzym (rhASA), das heißt mit Hilfe gentechnisch veränderter Organismen hergestelltem Enzym behandelt. Eine weitere Untergruppe dient als Kontrolle und erhält eine wirkungslose Substanz, die dritte Untergruppe besteht aus nicht genmanipulierten "Wildtyp"-Mäusen und dient ebenfalls der Kontrolle.
Alle Mäuse werden für zehn Minuten bewegungslos in eine Röhre (Restrainer) gesteckt und so fixiert. Dann wird das Enzym (rhASA) in die Schwanzvene verabreicht. Die Tiere werden 16 Wochen lang wöchentlich dieser Prozedur unterzogen.
Sechs Mäuse sterben zu unterschiedlichen Zeitpunkten während des Versuchs. Zwei Tiere leiden an einem Mastdarmvorfall und Wunden auf dem Rücken und werden getötet. Drei Tiere werden tot im Käfig vorgefunden. Über den Tod des sechsten Tieres wird keine Aussage getroffen. Bei älteren Tieren kommt es zu einem Gewichtsverlust (12 Monate alte Tiere: 16,2%; 8 Monate alte Tiere: 4,4%), die jüngeren Tiere nehmen durchschnittlich 3,8% an Gewicht zu. Die Gewichtsänderungen sind in allen Gruppen zu beobachten, was die Autoren dem Stress durch wiederholte Injektionen, elektrophysiologische Tests sowie Verhaltenstests zuschreiben.
An den überlebenden Tieren werden verschiedene Tests durchgeführt. In der Woche zwischen der 15. und 16. Behandlung erfolgen Verhaltenstests, um das Angstverhalten zu ergründen. Jede Maus muss zehn Minuten lang in einem Labyrinth herumlaufen. Dieses besteht aus zwei seitlich geschlossenen Armen und zwei Armen ohne Wände. Es wird beobachtet, wie oft und wie lange sich das Tier in den geschlossenen und Angst einflößenden offenen Armen aufhält.
Zur Ermittlung der Schwimmgeschwindigkeit wird jede Maus in ein rundes Wassergefäß mit 150 cm Durchmesser gesetzt. Per Video werden die zurückgelegten Wege für 100 Sekunden aufgezeichnet und die durchschnittliche Geschwindigkeit ermittelt.
Zur Untersuchung der Körperkoordination und der Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten, wird eine Maus auf eine immer schneller rotierende Stange gesetzt. Es wird die Zeit gemessen, bis das Tier herunterfällt. Einen Tag nach der letzten Behandlung wird unter Betäubung die Reizleitung des Ischiasnervs gemessen. Es wird entweder der Schienbeinnerv am Knöchel oder der Ischiasnerv an einer Stelle nahe der Körpermitte elektrisch stimuliert und mittels zwei in den Fußmuskel eingebrachten Elektroden die Reizleitung gemessen. Zwei Tage nach der letzten Behandlung werden die Tiere getötet und die Körper für die spätere Untersuchung der Organe durchspült.
Die Arbeit wurde von der Europäischen Leukodystrophie-Vereinigung gefördert.
Bereich: Neurophysiologie
Originaltitel: Efficacy of enzyme replacement therapy in an aggravated mouse model of metachromatic leukodystrophy declines with age
Autoren: Frank Matthes (1), Stijn Stroobants (2), Debora Gerlach (1), Carsten Wessig (3), Jens Fogh (4), Volkmar Gieselmann (1), Matthias Eckhardt (1), Rudi D´Hooge (2), Ulrich Matzner (1)*
Institute: (1) Institut für Biochemie und Molekularbiologie, Universität Bonn, Nussallee 11, 53115 Bonn, (2) Abteilung für Psychologie, Labor für Biologische Psychologie, Universität Leuven, Belgien, (3) Neurologischen Klinik und Poliklinik, Universität Würzburg (4) Zymenex A/S, Hillerod, Dänemark
Zeitschrift: Human Molecular Genetics 2012: 21(11), 2599-609
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4501
Dokument 1205
Titel: Die Infusion von Temsirolimus in die Leberarterie hemmt das Tumorwachstum von Lebermetastasen bei Dickdarmkrebs sogar nach einem wachstumsfördernden Eingriff wie der LeberresektionHintergrund: An Ratten wird die Wirkung eines Medikaments, das zur lokalen Chemotherapie eingesetzt wird, auf das Wachstum von Lebermetastasen bei Dickdarmkrebs untersucht.
Tiere: 24 Ratten
Jahr: 2013
Versuchsbeschreibung: Verwendet werden 24 männliche Wistar Albino Ratten aus einer Zucht in Rijswijk, Niederlande.
Es werden vier Gruppen mit je 6 Tieren gebildet. Am Tag 0 wird den Tieren unter Isoflurannarkose die Bauchdecke geöffnet und es werden mit einer Kanüle fünf Millionen Darmkrebszellen unterhalb der Leberkapsel des linken Leberlappens implantiert. Danach wird den Tieren der Gruppe 3 und 4 70% der Leber herausgeschnitten (Leber-Resektion). Anschließend wird die Bauchdecke zugenäht. Gruppe 1 und 2 dienen als Kontrolle, bei denen keine Leberteile entfernt werden.
Zehn Tage nach der Implantation der Tumorzellen wird bei allen Tieren erneut die Bauchdecke geöffnet. Das Krebsmedikament Temsirolimus wird per Infusion in die Leberarterie verabreicht, die Kontrollgruppen erhalten eine wirkungslose Lösung. Mittels Ultraschall wird die Größe des Tumors gemessen und die Bauchdecke geschlossen. Drei Tage später wird die Bauchdecke wieder geöffnet um nochmals im Ultraschall die Größe des Tumors zu messen.
Außerdem werden vor der Infusion des Krebsmedikamentes an Tag 10 sowie an Tag 13 Blutproben genommen. Das Körpergewicht wird an Tag 0, 10 und 13 ermittelt. An Tag 13 werden alle Tiere auf nicht genannte Art getötet, um das Tumor- und Lebergewebe zu untersuchen.
Bereich: Krebsforschung
Originaltitel: Hepatic arterial infusion of temsirolimus inhibits tumor growth of colorectal rat liver metastases even after a growth stimulating procedure like liver resection
Autoren: Jens Sperling (1, 2)*, Christian Ziemann (1), Anika Gittler (1), Anna Benz-Weißer (1), Michael D. Menger (1), Otto Kollmar (2)
Institute: (1) Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Universität des Saarlandes, Universitätskliniken Geb. 65, 66421 Homburg/Saar, (2)* Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Universität Göttingen
Zeitschrift: Journal of Surgical Research 2013: 185 (2), 587-594
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4500
Dokument 1206
Titel: Vorbehandlung mit Dobutamin steigert bei Ratten die Überlebenschance, die Leberfunktion und Mikrozirkulation der Leber nach Blutvergiftung mit verschiedenen MikroorganismenHintergrund: An Ratten wird der Einfluss eines Wirkstoffs auf die Überlebenszeit, die Leberfunktion und Mikrozirkulation der Leber nach einer Blutvergiftung untersucht.
Tiere: 210 Ratten
Jahr: 2013
Versuchsbeschreibung: Die Versuche wurden vom Landesamt für Gesundheit und Verbraucherschutz in Saarbrücken genehmigt. Verwendet werden männliche Ratten der Zuchtlinie Sprague-Dawley. Die Tiere stammen aus der Zucht von Charles River, Sulzfeld.
Zur Vorbehandlung werden die Tiere durch eine Injektion in die Bauchhöhle narkotisiert und auf eine Wärmeplatte mit geregelter Temperatur gelegt. Es wird ein Luftröhrenschnitt gesetzt, um die Spontanbeatmung zu erleichtern. In die rechte Halsvene wird zur Gabe von Infusionen ein Katheter gelegt. Ein flüssigkeitsgefüllter Katheter wird in die linke Halsschlagader gelegt und an ein Messgerät angeschlossen, um den Blutdruck und die Herzfrequenz zu messen.
Vier Gruppen von jeweils 25 Ratten erhalten sechs Stunden lang intravenös entweder Dobutamin (ein Medikament, das bereits beim menschlichen Intensivpatienten eingesetzt wird), Dobutamin plus Esmolol (blutdrucksenkender Wirkstoff) als Gegenspieler, Esmolol oder eine wirkungslose Lösung. Die Kontrolltiere werden in eine Gruppe mit 15 Tieren und drei Gruppen mit je zehn Tieren eingeteilt und bis auf die hervorgerufene Blutvergiftung der gleichen Prozedur unterzogen.
Sechs Stunden nach der Vorbehandlung wird der Bauch der Tiere in der Mitte aufgeschnitten, der Blinddarm außerhalb des Körpers gelagert und dessen Blutgefäße abgebunden. In den Blinddarm wird ein 1,5 cm langer Schnitt gemacht. Danach wird er wieder in den Bauchraum platziert und dieser chirurgisch geschlossen. Durch den Schnitt gelangt Darminhalt in den Bauchraum, wodurch es zu einer Bauchfellentzündung mit Blutvergiftung kommt. Fünf Tiere sterben bereits vor den nachfolgenden Untersuchungen.
Fünf Stunden nach der hervorgerufenen Blutvergiftung werden fünf Tiere pro Gruppe mit einem Intravitralmikroskop (Mikroskopie an lebenden Organismen) untersucht. Hierfür wird der Bauchraum diagonal aufgeschnitten, die Leberbänder durchschnitten, um den linken Leberlappen unter dem Mikroskop zu untersuchen. Von jedem Tier werden fünf Videosequenzen aufgenommen.
Bei weiteren fünf Tieren pro Gruppe wird fünf Stunden nach der hervorgerufenen Blutvergiftung die Leberfunktion untersucht. Hierfür erhalten die Ratten in der letzten Stunde der Blutvergiftung eine Stunde lang eine Infusion eines fluoreszierenden Farbstoffs. Jeweils 0, 2, 4, 6, 8, 10, 15 und 20 Minuten nach Beendigung der Infusion werden Blutproben entnommen.
Bei weiteren 65 Ratten wird unter Narkose die Überlebenszeit ermittelt. Sie werden wie oben beschrieben mit den Medikamenten behandelt und es wird eine Blutvergiftung hervorgerufen. Die Tiere sterben innerhalb von 6-12 Stunden durch Herzversagen.
Der Versuch wurde von der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes gefördert.
Bereich: Sepsisforschung
Originaltitel: Dobutamine pretreatment improves survival, liver function, and hepatic microcirculation after polymicrobial sepsis in rat
Autoren: Tobias Fink (1), Paul Heymann (1), Stefanie Taha-Melitz (1), Anas Taha (1), Beate Wolf (1), Hauke Rensing (2), Thomas Volk (1), Alexander M. Mathes (3)*
Institute: (1) Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, Gebäude 57, 66421 Homburg, (2) Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Leopoldina Krankenhaus, Schweinfurt, (3) Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
Zeitschrift: Shock 2013: 40(2), 129-35
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4499
Dokument 1207
Titel: Bildung von Immunkomplexen und thrombotischen Erkrankungen der kleinen Blutgefäße nach Injektion von Bevacizumab in den Glaskörper des PrimatenaugesHintergrund: Untersuchung des Einflusses der Injektion von Bevacizumab auf die Blutgefäße der Aderhaut im Primatenauge. Das Medikament wird bereits seit Jahren off-label zur Behandlung verschiedener Augenerkrankungen beim Menschen angewandt und es gibt klinische Studien. Die Tierversuche werden also durchgeführt, obwohl es bereits Daten aus Behandlungen am Menschen gibt.
Tiere: 11 Affen (Langschwanzmakaken)
Jahr: 2012
Versuchsbeschreibung: Vier Primaten stammen aus der Zucht von Nafovanny, Vietnam. Sieben Primaten stammen von Covance in Münster.
Vor dem Versuch werden die Augen der Tiere auf Entzündungsanzeichen untersucht. Die Tiere werden betäubt, die Pupillen geweitet und die Augen desinfiziert sowie ein Lidspekulum eingesetzt. Dann erhalten 4 Langschwanzmakaken in einem Alter von 8-9 Jahren unter Narkose eine Injektion Bevacizumab, einem monoklonalen Wachstumsfaktor zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen, in den Glaskörper beider Augen injiziert. Täglich wird beobachtet, ob sich Entzündungen zeigen. Vor der Injektion und einen Tag vor der Tötung wird unter leichter Betäubung eine Augenuntersuchung durchgeführt. Nach 1, 4, 7 und 14 Tagen wird jeweils ein Affe durch Injektion einer Überdosis eines Schlafmittels in eine Vene getötet.
Sieben Primaten dienen zur Kontrolle, wovon ein Tier eine Injektion einer neutralen Lösung ins Auge erhält. Die Kontrolltiere werden nach 14 Tagen getötet. Die Augen werden entfernt. Von jedem Tier wird jeweils ein Auge in Paraffin eingebettet, das andere für die Elektronenmikroskopie präpariert. An den isolierten Augen werden weitere Messungen durchgeführt.
Bereich: Augenheilkunde
Originaltitel: Formation of immune complexes and thrombotic microangiopathy after intravitreal injection of bevacizumab in the primate eye
Autoren: Ulrich Schraermeyer*, Sylvie Julien
Institute: Sektion für Experimentelle Vitreoretinale Chirurgie, Forschungsinstitut für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen, Schleichstraße 12/1, 72076 Tübingen
Zeitschrift: Graefe's Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology 2012: 250, 1303-1313
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4498
Dokument 1208
Titel: Leichte Expressionsunterschiede von MECP2 beeinflussen aggressives SozialverhaltenHintergrund: Der Einfluss eines bestimmten Gens auf das Aggressionsverhalten wird anhand von Verhaltenstests genmanipulierter Mäusen und ihrer Reaktion auf das Krampfgift Pentylentetrazol untersucht und mit Menschen mit und ohne Schizophrenie verglichen. Aus den Versuchen mit den Mäusen wird auf eine genetisch-soziale Aggression bei Männern geschlossen.
Tiere: 500 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Oldenburg genehmigt. Es werden zuerst spezielle, genetisch veränderte Mäuselinien gezüchtet. Hierfür werden die Mäuse 10 Generationen ingezüchtet. Den Tieren wird die Schwanzspitze abgeschnitten, um in der Gewebeprobe festzustellen, ob die Genmanipulation dem Wunsch entspricht. Alle Mäuse werden ab einem Alter von 5 Wochen einzeln gehalten. Es werden mit den Mäusen verschiedene Verhaltenstests durchgeführt: Erhöhtes Labyrinth (Angsttest), Offenes Feld (Spontanität), Lochbrett (Entdeckungsgeist), Griffstärke und Kreisel (Koordination und Balance), Steine Ausgraben (besessenes und zwanghaftes Verhalten), Sensomotorische Fähigkeiten, Hörtest von 65 dB bis 120 dB, Arbeitsgedächtnis, Test mit heißer Platte (Schmerzempfinden), Eindringlingstest (Aggressionsverhalten), Röhrentest (Aggressionsverhalten), Nestbau (Sozialkompetenz) und viele mehr.
Das Hauptexperiment besteht aus einem "Käfigverhaltens-Test" bei dem die Maus in einem computerüberwachten Käfig lebt. Dieser Käfig wird mit einer Maus die sich angeblich normal verhält "kalibriert" und die Abweichungen zu den Testmäusen werden statistisch ausgewertet.
Ein weiterer Test ist der Pentylentetrazol-induzierte Anfall. Hierfür wird etwa 90 Mäusen das Krampfgift Pentylentetrazol in den Bauchraum gespritzt, dessen Wirkung wird mit epileptischen Anfällen verglichen. In den 30 Minuten unmittelbar nach der Injektion wird die Anfallsaktivität beobachtet und die Anfälle werden je nach Stärke in vier Phasen aufgeteilt. In der 4. Phase sterben die Tiere an dem Krampfanfall. Wieviel Tiere sterben, wird nicht erwähnt. Wie und wann die Tiere getötet werden, wird nicht erwähnt.
Die Arbeit wird von der Max-Planck-Förderstiftung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (CNMPB- B2), der Daimler & Benz Stiftung und der "Brain & Behavior Foundation" finanziert.
Bereich: Psychiatrie
Originaltitel: Mild expression differences of MECP2 influencing aggressive social behaviour
Autoren: Martesa Tantra (1,2) Christian Hammer (1), Anne Kästner (1), Liane Dahm (1), Martin Begemann (1), Chiranjeevi Bodda (2,3), Kurt Hammerschmidt (4), Ina Giegling (5), Beata Stepniak (1), Aracely Castillo Venzor (1), Bettina Konte (5), Begun Erbaba (1), Annette Hartmann (5), Asieh Tarami (1), Walter Schulz-Schaeffer (6), Dan Rujescu (5), Ashraf U Mannan (2,3), Hannelore Ehrenreich (1,2)*
Institute: (1) Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin, Klinische Neurowissenschaften, Hermann-Rein-Str. 3, 37075 Göttingen, (2) DFG-Forschungszentrum und Exzellenzcluster Mikroskopie im Nanometerbereich und Molekularphysiologie des Gehirns (CNMPB), Göttingen, (3) Institut für Humangenetik der Universität Göttingen, (4) Kognitive Ethologie, Deutsches Primatenzentrum GmbH, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Kellnerweg 4, 37077 Göttingen, (5) Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Halle/Saale, (6) Neuropathologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
Zeitschrift: EMBO Molecular Medicine 2014: 6(5); 662-684. DOI: 10.1002/emmm.201303744
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4497
Dokument 1209
Titel: Eine Phase der strukturellen Plastizität am Anfangssegment vom Axon in der Entwicklung der SehrindeHintergrund: Untersuchung der Gehirne von Mäusen, die eine oder zwei Wochen im Dunkeln gehalten wurden.
Tiere: 126 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Land Baden-Württemberg genehmigt. Eine spezielle, ingezüchtete Mäuselinie wird bei der Firma Janvier in Frankreich gekauft. Die Mäuse werden in unterschiedlichem Alter eine oder zwei Wochen lang bei absoluter Dunkelheit gehalten. Die Tiere werden zu verschiedenen Zeitpunkten bis zu einem Alter von bis zu 180 Tagen auf nichtgenannte Weise getötet, um das Gehirn zu untersuchen.
Die Arbeit wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Universität Heidelberg finanziert.
Bereich: Hirnforschung
Originaltitel: A period of structural plasticity at the axon initial segment in developing visual cortex
Autoren: Annika Gutzmann (1), Nursah Ergül (1), Rebecca Grossmann (1), Christian Schultz (1), Petra Wahle (2), Maren Engelhardt (1)*
Institute: (1) Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Zentrum für Biomedizin und Medizintechnik Mannheim (CBTM), Neuroanatomie, Ludolf-Krehl-Str. 13 – 17, 68167 Mannheim, (2) Entwicklungsneurobiologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
Zeitschrift: Frontiers in Neuroanatomy 2014; 8(11). doi: 10.3389/fnana.2014.00011
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4496
Dokument 1210
Titel: Irisin ist in der Skelettmuskulatur und dem Serum von Mäusen unmittelbar nach viel Bewegung erhöhtHintergrund: Untersuchung ob ein bestimmtes Protein nach Ausdauersport bei Mäusen erhöht ist. ähnliche Forschungen zu dem Protein wurden bereits an Menschen, Schweinen und Mäusen durchgeführt, führten aber zu widersprüchlichen Ergebnissen.
Tiere: 36 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern genehmigt. Es wird eine spezielle, genetisch veränderte Mäuselinien verwendet, die über 117 Generationen inngezüchtet wurde. Diese Mäuse-Linie ist darauf gezüchtet, besonders ausdauernd in Laufrädern und Tretmühlen laufen zu können. Einigen Mäusen wird für das Experiment ein Laufrad oder eine Tretmühle für drei Woche in den Käfig gestellt. Die Laufdauer und das Gewicht der Tiere werden aufgezeichnet. Die tägliche Laufdauer beträgt durchschnittlich 4,7 km im Laufrad und 5,1 km in der Tretmühle. Nach drei Wochen werden alle Mäuse durch Enthauptung getötet, Muskelgewebe und Blut werden untersucht.
Die Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Leibniz Gesellschaft finanziert.
Bereich: Sportmedizin
Originaltitel: Irisin is elevated in skeletal muscle and serum of mice immediately after acute exercise
Autoren: Julia Brenmoehl (1) Elke Albrecht (2)*, Katrin Komolka (2), Lisa Schering (2) Martina Langhammer (3), Andreas Hoeflich (1), Steffen Maak (2)
Institute: (1) Genombiologie, Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN), Dummerstorf, (2) Muskelbiologie und Wachstum, Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN), Wilhelm-Stahl-Allee 2, 18196 Dummerstorf, (3) Genetik und Biometrie, Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN), Dummerstorf
Zeitschrift: International Journal of Biological Science 2014: 10(3); 338–349. doi:10.7150/ijbs.7972
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4495
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