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Dokument 91
Titel: Funktionelle kardiovaskuläre Charakterisierung des Weißbüschelaffen (Callithrix jacchus)Hintergrund: Diese Studie soll dazu dienen, dass Weißbüschelaffen in Zukunft als sogenanntes Modell für die Erforschung menschlicher Herzerkrankungen verwendet werden.
Tiere: 7 Affen (Weißbüschelaffen (Marmosetten))
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) am 18. August 2020 unter der Nummer 33.19-42502-04-20/3458 genehmigt. Die sieben männlichen Weißbüschelaffen sind 2-3 Jahre alt und werden am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen entweder paarweise in 2,5 m hohen Stahlkäfigen mit 0,5 m2 Grundfläche oder als Gruppen mit 1 m2 Grundfläche gehalten. Vor den eigentlichen Versuchen wird der Gesundheitsstatus der Tiere mit Blutuntersuchungen bewertet.
Den Tieren werden Beruhigungs- und Narkosemittel in einen Muskel gespritzt. Ihnen wird ein Katheter in eine Vene des Beins oder des Schwanzes gesetzt und sie werden intubiert und künstlich beatmet. Das Herz der Tiere wird mit einem bildgebenden Verfahren (Magnetresonanztomographie, MRT) untersucht. Nach mindestens 4 Wochen wird bei 5 der Tiere eine Ultraschalluntersuchung des Herzens durchgeführt. Dazu werden sie narkotisiert und es wird ein Venenkatheter in eine Bein- oder Schwanzvene gesetzt. Bauch, Oberkörper und Hals der Tiere werden rasiert und die Tiere werden mit Klebeband auf einer Wärmeplatte fixiert.
Im Anschluss an die Ultraschalluntersuchung werden die 5 Affen und ein weiteres Tier, bei dem kein Ultraschall durchgeführt wurde, intubiert. Die Affen werden in Rückenlage auf einen Operationstisch gelegt. Elektroden werden an beiden Unterarmen und einem Oberschenkel platziert. Die Affen erhalten weitere Narkosemittel als Infusion.
Oberhalb der Luftröhre wird die Haut auf 3 cm Länge aufgeschnitten. Ein Faden wird um die Luftröhre gelegt und zugezogen und so der Intubationsschlauch, der im Inneren der Luftröhre liegt, befestigt. Der Bauchraum der Affen wird direkt hinter dem Brustbein entlang der Rippenbögen geöffnet. Das Zwerchfell wird aufgeschnitten und ein Faden wird um die untere Hohlvene gebunden, mit dem die Vene während der späteren Messungen abgebunden werden kann. Der Herzbeutel wird aufgeschnitten und eine Kanüle wird in die linke Herzkammer gestochen. Durch das so entstandene Loch wird ein Katheter in die Mitte der Herzkammer geschoben. Bei einem der Affen kommt es beim Einführen des Katheters zu schweren Herzrhythmusstörungen, er wird daher aus dem Versuch ausgeschlossen und vermutlich getötet. Während der folgenden Messungen des Blutstroms wird zeitweise die Beatmung abgestellt und die untere Hohlvene verschlossen.
Nach den Messungen wird den Tieren Kaliumchlorid gespritzt, woran sie sterben. Verschiedene Organe werden entnommen und für weitere Versuche verwendet.
Die Arbeiten wurden durch das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung gefördert.
Bereich: Versuchstierkunde, Herz- Kreislaufforschung
Originaltitel: Functional cardiovascular characterization of the common marmoset (Callithrix jacchus)
Autoren: Lina Klösener (1,2,3), Sabine Samolovac (1,2), Ina Barnekow (4), Jessica König (4), Amir Moussavi (2,4), Susann Boretius (2,4,5), Dieter Fuchs (6), Astrid Haegens (7), Rabea Hinkel (1,2,3)*, Matthias Mietsch (1,2)
Institute: (1) Abteilung Versuchstierkunde, Deutsches Primatenzentrum, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Kellnerweg 4, 37077 Göttingen, (2) Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Göttingen, Göttingen, (3) Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, (4) Abteilung Funktionelle Bildgebung, Deutsches Primatenzentrum, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Göttingen, (5) Johann-Friedrich-Blumenbach Institut für Zoologie und Anthropologie, Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen, (6) FUJIFILM VisualSonics Inc., Amsterdam, Niederlande, (7) Transonic Inc., Ithaca, USA
Zeitschrift: Biology 2023; 12(8): 1123
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5624
Dokument 92
Titel: Kabellose epikardiale Stimulation an der linken Ventrikelspitze: eine TierstudieHintergrund: Die Eignung eines kabellosen Herzschrittmachers für Kleinkinder soll getestet werden. Dafür werden die Schrittmacher Lämmern eingepflanzt.
Tiere: 10 Schafe ( )
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Es werden 10 Lämmer der Rasse Schwarzkopf mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 27 kg eingesetzt. Die Tiere werden narkotisiert, intubiert und auf die rechte Seite gelegt. Unterhalb des Brustbeins wird die Haut auf 2 cm Länge aufgeschnitten. Brustwand, Zwerchfell und Bindegewebe werden geöffnet, bis die Spitze der linken Herzkammer sichtbar wird. In den Herzbeutel werden zwei Nähte genäht und zwischen den Nähten wird der Herzbeutel geöffnet. In die Öffnung unter dem Brustbein wird eine Kunststoffröhre bis zur Spitze der linken Herzkammer geschoben und fest gegen die Herzkammer gedrückt. Dann wird durch die Röhre ein kabelloser Herzschrittmacher bis zum Herzen vorgeschoben, wo die Zinken des Herzschrittmachers in das Herzgewebe eindringen. Die Röhre wird wieder entfernt und der Brustkorb geschlossen. Der Schrittmacher wird programmiert und gestartet.
Die Funktion des Schrittmachers wird nach 7 und 20 Tagen geprüft. Zu diesen Zeitpunkten arbeitet der Schrittmacher bei einem bzw. zwei Tieren nicht mehr wie gewünscht. Nach 120 Tagen wird bei einem der Schafe in einem nicht genauer beschriebenen Eingriff versucht, den Schrittmacher zu entfernen. Bei dem Tier ist der Schrittmacher jedoch tief in das Herz eingedrungen, es kommt zu Blutungen und das Schaf wird auf nicht genannte Weise getötet. Das Herz dieses Schafs wird gemeinsam mit dem Schrittmacher entnommen und untersucht. Die zuständige Behörde erteilt keine Genehmigung zur Entnahme weiterer Herzen und Schrittmacher. Die überlebenden Schafe werden einem Tierschutzprojekt übergeben, die Herzschrittmacher werden zuvor ausgestellt.
Die Arbeiten wurden durch die Firma Medtronic (USA) gefördert, welche den in dieser Studie verwendeten Schrittmacher verkauft.
Bereich: Herz-Kreislauf Chirurgie, Herz-Kreislauf Forschung
Originaltitel: Leadless epicardial pacing at the left ventricular apex: an animal study
Autoren: David Backhoff (1,2)*, Matthias J Müller (2), Yannic Wilberg (2), Katja Eildermann (2), Thomas Paul (2), Dieter Zenker (3), Ulrich Krause (2)
Institute: (1) Kinderherzzentrum, Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, (2) Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen, (3) Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen
Zeitschrift: Europace 2023; 25(10): 1-3
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5623
Dokument 93
Titel: Toxikokinetische Modellierung des Transfers von Nicht-Dioxin-ähnlichen polychlorierten Biphenylen aus Futtermitteln in essbare Gewebe von SchweinenHintergrund: Schweine werden mit Futter, das Polychlorierte Biphenyle (PCB) enthält, gefüttert, geschlachtet und der PCB-Gehalt in verschiedenen Geweben der Tiere gemessen.
Tiere: 15 Schweine
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Berlin unter den Nummern StN004/20 und T0070/20 genehmigt.
Es werden 15 kastrierte männliche Schweine eingesetzt, die zu Beginn der Versuche acht Wochen alt sind und durchschnittlich 26 kg wiegen. Sie stammen und aus der Schweinezucht Pig Improvement Company Deutschland GmbH (PIC, Isernhagen). Die Schweine werden in vier Gruppen von jeweils 3 bis 6 Tieren aufgeteilt und jede der Gruppen wird in einem Stall von 8 m2 Größe gehalten. Zunächst erhalten alle Tiere 7 Tage lang zweimal täglich eine Standardfuttermischung.
Dann erhalten zwei der Gruppen drei Wochen lang ein Futter, dass mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) versetzt ist. Dabei handelt es sich um Chemikalien, die als Weichmacher verwendet werden und im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Das PCB-haltige Futter stammt aus einer Schiffsladung, bei der über einen PCB-haltigen Farbanstrich PCB auf das Futter übertragen wurde. Dieses Futter führte 2018 zu erhöhten PCB-Konzentrationen in Geflügelfleisch und Eiern.
Eine der Gruppen wird am Ende der dreiwöchigen Fütterungsperiode betäubt, vermutlich mit einer Elektrozange, dann werden die Tiere ausgeblutet. Die zweite Gruppe von Schweinen, die das kontaminierte Futter erhalten hat, erhält im Anschluss an die dreiwöchige Fütterung 60 Tage lang das Standardfutter. Die dritte Gruppe erhält zunächst für 74 Tage das Standardfutter und dann sieben Tage lang das PCB-kontaminierte Futter. Die vierte Gruppe erhält den ganzen Zeitraum über das Standardfutter und dient der Kontrolle. Die Hälfte der Tiere dieser Gruppe wird zu Beginn des Versuchs getötet, die anderen am Ende des Versuchs.
Während des Fütterungsversuchs wird die Futteraufnahme täglich kontrolliert. Einmal pro Woche werden die Schweine gewogen und ihr Verhalten und die Konsistenz ihres Kots wird täglich beobachtet.
Nach 81 Tagen werden alle verbleibenden Schweine getötet. Es werden Gewebeproben genommen und untersucht.
Die Arbeiten wurden durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) finanziert.
Bereich: Nutztierwissenschaften, Tierernährung, Lebensmittelkunde, Umwelttoxikologie
Originaltitel: Toxicokinetic modelling of the transfer of non-dioxin like polychlorinated biphenyls from feed into edible tissues of pigs
Autoren: Jan-Louis Moenning, Britta Ohlhoff, Mariko Yamamoto, Anke Jährmann, Anne Jahnke, Anja Lüth, Robert Pieper, Jorge Numata*
Institute: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Abteilung Sicherheit in der Nahrungskette, Max-Dohrn-Str. 8-10, 10589 Berlin
Zeitschrift: Science of the Total Environment 2023; 892: 164539
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5622
Dokument 94
Titel: Die klinische Dosierung von Lidocain hat keinen Einfluss auf das biomedizinische Ergebnis des Sepsis-induzierten akuten Atemnotsyndroms in einem SchweinemodellHintergrund: Eine Sepsis (Blutvergiftung) kann unter anderem durch Schädigung der Lungen zum Tode führen. Aus vorherigen Tierversuchen ist bekannt, dass das Betäubungsmittel Lidocain bei einem durch Blutung verursachten Schock die Lungen schützt. Hier soll nun untersucht werden, ob Lidocain die Lungen von Schweinen bei einer künstlich verursachten Sepsis schützt und ob dies von der Form der Verabreichung abhängt.
Tiere: 32 Schweine
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch eine Behörde in Rheinland-Pfalz (Koblenz) unter der Nummer ID G16-1-015 genehmigt.
Die Schweine werden von einem lokalen Landwirt bezogen und wiegen zum Zeitpunkt der Versuche durchschnittlich 30 kg.
Die Schweine werden narkotisiert und erhalten während des Eingriffs kontinuierlich Narkosemittel über eine Infusion. Sie werden künstlich beatmet und ihr Blutdruck, Sauerstoffgehalt des Bluts werden überwacht. Dazu werden Katheter über eine Vene des Oberschenkels in verschiedene Gefäße geschoben.
Den Schweinen wird dann ein aus Bakterien stammendes Toxin (Lipopolysaccharid, LPS) über eine Infusion verabreicht, zunächst für eine Stunde in einer hohen Konzentration und dann bis zum Ende des Versuchs in einer geringeren Dosis. Dadurch wird eine Sepsis, also eine Blutvergiftung verursacht. Nach Ausbildung der Sepsis erhalten 3 Gruppen von Schweinen das Betäubungsmittel Lidocain entweder als Infusion oder in vernebelter Form über die Beatmung oder aber keine Behandlung. Acht Stunden nach dem Hervorrufen der Sepsis wird eine Lungenspülung durchgeführt, d.h. es wird eine Flüssigkeit in die Lunge gegeben und anschließend wieder abgesaugt.
Acht Schweine sterben während des Versuchs.
Noch immer unter Narkose wird den verbliebenen Schweinen ein weiteres Narkosemittel und Kaliumchlorid gespritzt, was zu Tod der Tiere führt. Die Lungen der Tiere werden entnommen und der Schaden an der Lunge nach einem Punkteschema bewertet.
Die Arbeiten erhielten keine Förderung.
Bereich: Sepsisforschung
Originaltitel: Clinical dosage of lidocaine does not impact the biomedical outcome of sepsis-induced acute respiratory distress syndrome in a porcine model
Autoren: René Rissel*, Christian Möllmann, Victoria Albertsmeier, Miriam Renz, Robert Rümmler, Jens Kamuf, Erik K. Hartmann, Alexander Ziebart
Institute: Klinik für Anästhesiologie, Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz
Zeitschrift: PeerJ 2023; 11: e15875
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5621
Dokument 95
Titel: Neubewertung des Aflatoxin-M1-Transfers in die Milch von Hochleistungskühen unter Berücksichtigung der RationszusammensetzungHintergrund: Der Einfluss der Futterzusammensetzung auf die Aufnahme eines Schimmelpilzgifts und die Konzentration eines Stoffwechselprodukts des Gifts in der Milch wird für Hochleistungsrinder bestimmt. Hintergrund ist, dass Tierfutter zum Teil stark mit dem Gift kontaminiert ist und in vorausgegangenen Studien festgestellt wurde, dass bei Hochleistungskühen beträchtliche Mengen des Schimmelgifts in die Milch übergehen.
Tiere: 10 Rinder ( )
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein unter der Nummer V244-3429/2016; 51-4/16 genehmigt. Es werden 10 sogenannte Hochleistungsrinder der Rasse Deutsche Holstein eingesetzt, die auf dem Versuchsgut Schaedbeck (Dobersdorf) des Max-Rubner-Instituts gehalten werden, wo auch die Versuche stattfinden.
Jeweils 5 Kühe werden mit einer von zwei verschiedenen Futtermischungen gefüttert, wobei das Futter über eine computergesteuerte Futterstation zugeteilt wird. Die Kühe werden zweimal pro Tag in einem Melkstand gemolken.
Zwei Wochen nach Beginn der Fütterung mit den Futtermischungen wird den Kühen für 10 Tage einmal täglich eine Gelatinekapsel verabreicht, die eine bestimmte Menge des aus Schimmelpilzen stammenden Gifts Aflatoxin enthält. An Tag 9 und 10 der Giftverabreichung wird dem Futter zusätzlich eine Substanz beigemengt, die das Gift binden soll. Im Anschluss wird den Tieren 4 Tage lang die gleiche Futtermischung gefüttert, aber kein Gift verabreicht. Die Milchmenge und die aufgenommene Futtermenge werden überwacht; das Verhalten der Tiere wird täglich beobachtet und eine Probe der Milch wird analysiert.
Das weitere Schicksal der Rinder wird nicht beschrieben, möglicherweise werden sie in weiteren Versuchen eingesetzt.
Eine Förderung wird nicht erwähnt.
Bereich: Nutztierwissenschaften, Tierernährung, Lebensmittelkunde
Originaltitel: Re-evaluation of aflatoxin M1 transfer into milk of high-yielding cows considering ration composition
Autoren: H.-G. Walte (1)*, K. Knappstein (1), R. Maul (1), P. Steinberg (2)
Institute: (1) Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch, Hermann-Weigmann-Straße 1, 24103 Kiel, (2) Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Karlsruhe
Zeitschrift: Journal of Animal and Feed Sciences 2022; 31(4): 343–351
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5620
Dokument 96
Titel: Wirkung der diätetischen Kalziumkonzentration und der exogenen Phytase auf den Abbau von Inositolphosphat, die Mineralien Verdaulichkeit und die Darmmikrobiota bei wachsenden SchweinenHintergrund: Der Einfluss der Kalziummenge im Futter auf die Verdaulichkeit von Phosphor wird für Schweine untersucht. Dadurch soll die Fütterung in der sogenannten Nutztierhaltung optimiert werden.
Tiere: 8 Schweine
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Stuttgart unter der Nummer 35-9185.81/0494 genehmigt. Es werden acht kastrierte noch im Wachstum befindliche Eber eingesetzt, die zu Beginn der Versuche 27 kg wiegen. Die Tiere stammen aus der Versuchsstation der Universität Hohenheim Unterer Lindenhof in Eningen unter Achalm.
Die Tiere werden mit einem gasförmigen Narkosemittel betäubt. Ihre Haut wird auf ihrer rechten Seite parallel zum letzten Rippenbogen auf 7 cm Länge aufgeschnitten. Der Dünndarm wird freigelegt und aufgeschnitten. Eine röhrenförmige Apparatur wird durch den Einschnitt mit dem Dünndarm verbunden und mit Nähten befestigt. Das andere Ende der Apparatur wird zwischen den letzten beiden Rippen so positioniert, dass es durch Muskeln und Haut nach außen zeigt und wird dort mit medizinischem Klebeband befestigt. Durch diese künstliche Verbindung zum Dünndarm können Proben des Darminhalts entnommen werden.
Die Eber werden einzeln in sogenannten Stoffwechselkammern aus Metall gehalten, die 1,5 × 0,8 × 1,0 m „groß“ sind. Sie erhalten zweimal täglich Futtermischungen, die sich in ihrem Kalziumgehalt unterscheiden und denen zum Teil ein Enzym beigemischt wurde. Jeder Eber erhält eine von vier Futtermischungen jeweils für 12 Tage. Bei jeder Futtermischung werden von Tag 6 - 9 Kot und Urin der Tiere gesammelt.
Damit der Urin frisch aufgefangen wird, sind tagsüber zwei Personen anwesend, die den Urin in Eimern auffangen. An Tag 10 und 11 werden über die zuvor implantierte Apparatur Proben aus dem Dünndarm entnommen. Dafür wird eine Plastiktüte mit Gummibändern am äußeren Ende der Apparatur befestigt. In die Tüte fließt dann der Darminhalt. Am 12. Tag wird eine Blutprobe aus einer Halsvene genommen. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht erwähnt. Möglicherweise werden sie in weiteren Fütterungsversuchen eingesetzt.
Die Arbeiten wurden durch die BASF SE (Ludwigshafen) gefördert.
Bereich: Nutztierwissenschaften, Tierernährung
Originaltitel: Effect of dietary calcium concentration and exogenous phytase on inositol phosphate degradation, mineral digestibility, and gut microbiota in growing pigs
Autoren: Nicolas Klein (1), Naomi Sarpong (1), Tanja Melzer (2), Dieter Feuerstein (3), Charlotte M. E. Heyer (1), Amélia Camarinha-Silva (1), Markus Rodehutscord (1)*
Institute: (1) Institut für Nutztierwissenschaften, Universität Hohenheim, Garbenstraße 17, 70599 Stuttgart, (2) Core Facility Hohenheim, Universität Hohenheim, Stuttgart, (3) BASF SE, Ludwigshafen
Zeitschrift: Journal of Animal Science 2023; 101: 1-12
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5619
Dokument 97
Titel: Einfluss von diätetischer Zinkquelle, Zinkkonzentration und exogener Phytase auf intestinale Phytat-Abbauprodukte, Knochenmineralisierung und Zinkstatus von MasthühnernHintergrund: Der Einfluss verschiedener Futterzusammensetzungen auf die Knochenmineralisierung und die Zinkversorgung von Hähnen wird untersucht. Dadurch soll die Fütterung in der sogenannten Nutztierhaltung optimiert werden.
Tiere: 640 Hühner
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Tübingen unter der Nummer HOH 65/21_460a genehmigt und in der Versuchsstation Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim in Stuttgart durchgeführt. Die 640 männlichen Hühner werden bei der Zucht Brüterei Süd GmbH & Co. KG in Regenstauf gekauft.
Die Tiere werden auf 64 Ställe der Maße 115 × 230 × 260 cm verteilt, also 10 Hähne per Stall. Die Tiere erhalten eine Woche lang ein Standardfutter, dann werden sie in 8 Gruppen zu je 80 Tieren aufgeteilt, wobei jede Gruppe drei Wochen lang mit einer anderen Futtermischungen ernährt wird. Die Futtermischungen unterscheiden sich unter anderem in ihrem Zinkgehalt. Ab dem 16. Tag werden die Hähne auf einem perforierten Boden gehalten, damit sie ihren Kot nicht fressen können, was die Ergebnisse verfälschen könnte. Die Vögel werden zweimal täglich kontrolliert, um ihren Gesundheitszustand zu überwachen. Neun Hähne sterben während des Versuchs.
Am 7. und 28. Tag werden die Hähne gewogen. Dann wird einem Teil der Tiere für eine Stunde das Futter entzogen und anschließend wieder zur Verfügung gestellt. Eine Stunde später werden diese Hähne getötet. Jeweils ein Tier pro Stall wird dabei durch Enthaupten getötet, das Blut dieses Hahnes wird aufgefangen und seine Leber entnommen. Die restlichen Tiere werden mit Kohlendioxid erstickt. Von diesen Tieren wird der Darminhalt gesammelt, indem Teile des Darms entnommen und ausgedrückt werden. Von jeweils zwei Tieren pro Stall wird auch das linke Schienbein und der linke Fuß entnommen und untersucht.
Die Studie wurde durch die Firma Animine (Frankreich), welche Mineraliensupplemente für die Tierernährung herstellt, unterstützt.
Bereich: Nutztierwissenschaften, Tierernährung
Originaltitel: Effect of dietary zinc source, zinc concentration, and exogenous phytase on intestinal phytate degradation products, bone mineralization, and zinc status of broiler chickens
Autoren: Hanna Philippi (1), Vera Sommerfeld (1), Oluyinka A. Olukosi (2), Wilhelm Windisch (3), Alessandra Monteiro (4), Markus Rodehutscord (1)*
Institute: (1) Institut für Nutztierwissenschaften, Universität Hohenheim, Garbenstraße 17, 70599 Stuttgart, (2) Department of Poultry Science, University of Georgia, Athens, USA, (3) Arbeitsgruppe Tierernährung und Metabolismus, TUM School of Life Sciences, Technische Universität München, Freising-Weihenstephan, (4) Animine, Annecy, Frankreich
Zeitschrift: Poultry Science 2023; 102(12): 103160
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5618
Dokument 98
Titel: Etablierung eines Nagetier-Glioblastom-Teilresektionsmodells für die Chemotherapie durch lokale Wirkstoffträger - ErfahrungsaustauschHintergrund: Es wird ein sogenanntes Tiermodell entwickelt, das die Entwicklung von Implantaten, die nach teilweiser Entfernung von Gehirntumoren direkt im Resttumor einen Wirkstoff freisetzen, ermöglichen soll.
Tiere: 40 Ratten
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein zwischen 2019 und 2021 unter den Nummern V 242—49798/2019 (82-8/19), V 242—58651/2019 (82-8/19), V 242—38879/2020 (82-8/19), V 242—67183/2020 (82-8/19), V242-72438/2020 (82-8/19), V242-19480/2021 (82-8/19) und V242-13238/2021 (82-8/19) genehmigt. Es werden 32 männliche Ratten der Zuchtlinie Wistar aus institutseigener Zucht und 8 Ratten, denen der Thymus fehlt und die daher nur über ein eingeschränktes Immunsystem verfügen, eingesetzt. Diese sogenannten athymischen Ratten stammen aus der Versuchstierzucht Janvier-Labs (Le Genest Saint Isle, Frankreich).
Die Ratten werden in Narkose versetzt, das Fell am Kopf wird geschoren und der Kopf der Tiere wird in einen sogenannten stereotaktischen Rahmen eingespannt. Die Kopfhaut wird mittig in ca. 1 cm Länge aufgeschnitten und der Schädelknochen freigelegt. Mit einem zahnmedizinischen Bohrer wird der Schädel aufgebohrt und die Hirnhaut wird mit einer Nadel durchstoßen. Eine Nadel wird 5,5 mm tief in das Gehirn geschoben. Durch die Nadel werden Krebszellen in das Gehirn injiziert. Ein Teil der Ratten erhält dabei Zellen, die aus einem Gehirntumor einer Ratte gewonnen wurden, den anderen Tieren werden menschliche Krebszellen injiziert. Die Nadel wird aus dem Bohrloch gezogen, das Bohrloch wird mit Knochenwachs geschlossen und die Wunde wird vernäht. Nach dem Spritzen der Tumorzellen wird der Kopf der Tiere regelmäßig - zumeist wöchentlich – bis zum Ende der Versuche mit einem bildgebenden Verfahren untersucht, wozu sie in Narkose versetzt werden.
Wenn der Tumor ausreichend gewachsen ist, um die Entfernung eines ca. 3 x 4 mm großen Tumorstücks zu erlauben, was zwischen 21 und 35 Tagen nach der Injektion der Krebszellen der Fall ist, werden die Ratten durch Injektion von Narkosemitteln in die Bauchhöhle narkotisiert. Die Kopfhaut wird auf 2 cm Länge aufgeschnitten und der Schädel wird aufgebohrt. Die Schädelöffnung ist 5 x 5 mm groß. Die Hirnhaut wird aufgeschnitten und teilweise entfernt. Bei den meisten Tieren erkennt man dabei Veränderungen der Hirnrinde durch den Tumor oder durch vom Tumor verursachte Blutungen. Ein Teil des Tumors wird aus dem Gehirn geschnitten, so dass eine 3-4 mm große Mulde im Tumor entsteht. In diese Mulde wird ein poröses Material eingebracht, das die Maße 3 x 3 mm hat. Bei einer Ratte enthält dieses Material einen fluoreszierenden Farbstoff. Die Öffnung in der Hirnhaut wird mit einem medizinischen Vlies abgedeckt und die Haut wird vernäht. Dann wird der Schädel der Ratten mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Ein Teil der Ratten wird im Anschluss getötet. Die anderen Ratten erhalten ein Gegenmittel zur Narkose.
Ein Teil der Tiere stirbt während oder kurz nach der Operation oder wird getötet. Die Autoren geben als Gründe Blutungen an und die schlechte Sicht auf die tief im Gehirn liegenden Tumore. Ein Tier erleidet beim Aufwachen Krämpfe und erhält ein Beruhigungsmittel.
Die überlebenden Ratten erhalten nach der Operation ein entzündungshemmendes Mittel, welches direkt nach der Operation sowie nach 4, 24 und 48 Stunden in eine Vene gespritzt wird. In den folgenden 5 Tagen werden regelmäßig Schmerzmittel unter die Haut gespritzt und dem Trinkwasser beigemischt. Direkt nach der Operation und 4 Stunden später wird den Ratten außerdem eine Zuckerlösung unter die Haut gespritzt.
Bei dem Tier, dem das Material mit dem Farbstoff implantiert wurde, wird 4 Stunden lang einmal pro Stunde der Kopf mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Dann wird eine Probe des Gehirnwassers genommen und die Ratte wird getötet. Am Ende des Versuchs oder wenn bestimmte Abbruchkriterien wie ein Gewichtsverlust von über 20 %, eine Rötung oder Schwellung der Wunde, sichtbare Schmerzen oder erhebliche neurologische Störungen vorliegen, wird den Ratten ein Narkosemittel verabreicht, ihr Brustkorb wir aufgeschnitten und eine Nadel wird in ihr Herz gestochen. Durch diese Nadel wird eine konservierende Flüssigkeit in ihr Gefäßsystem gepumpt. Das Gehirn der Ratten wird entnommen und untersucht.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Universität Kiel, die Europäische Union und das Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein gefördert.
Bereich: Krebsforschung, Neurochirurgie, Versuchstierkunde
Originaltitel: Establishment of a rodent glioblastoma partial resection model for chemotherapy by local drug carriers - sharing experience
Autoren: Carolin Kubelt (1)*, Dana Hellmold (1)*, Eva Peschke (2), Margarethe Hauck (3), Olga Will (2), Fabian Schütt (3,4), Ralph Lucius (5), Rainer Adelung (3,4), Regina Scherließ (4,6), Jan-Bernd Hövener (2,4), Olav Jansen (4,7), Michael Synowitz (1), Janka Held-Feindt (1,4)
Institute: (1) Klinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel, (2) Sektion Biomedizinische Bildgebung, Molecular Imaging North Competence Center (MOIN CC), Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, (3) Arbeitsgruppe Funktionale Nanomaterialien, Institut für Materialwissenschaften, Technische Fakultät, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, (4) Kiel Nano, Surface and Interface Sciences (KiNSIS), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, (5) Anatomisches Institut, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, (6) Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, (7) Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel
Zeitschrift: Biomedicines 2023; 11(6): 1518
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5617
Dokument 99
Titel: Die Wirkung von Losartan auf die Entwicklung einer posttraumatischen Gelenksteifigkeit in einem RattenmodellHintergrund: Es wird für Ratten untersucht, ob ein Wirkstoff die Beweglichkeit der Gelenke nach einer künstlichen Schädigung und Fixierung des Kniegelenks verbessert.
Tiere: 48 Ratten
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz unter der Nummer ID 23 177-07/G 13-1-043 am 7. August 2013 genehmigt; die Genehmigung wurde am 19. April 2016 verlängert. Die 48 Ratten der Zuchtlinie Sprague Dawley sind männlich und 10 Wochen alt, sie stammen aus der Versuchstierzucht Janvier Labs (Saint-Berthevin Cedex, Frankreich). Die Ratten werden einzeln gehalten.
Die Ratten werden in Narkose versetzt. Das Knie ihres linken Beins wird so stark überstreckt, dass die Gelenkkapsel reißt. Dann wird der knöcherne Teil des Gelenks freigeschnitten und ein 2 mm dickes und 4 mm tiefes Loch nahe dem Gelenk in den Oberschenkelknochen gebohrt. Dies soll eine Fraktur des Oberschenkels nachbilden und führt zu einer Einblutung in das Gelenk. Die Haut an Ober- und Unterschenkel wird eingeschnitten. Dort werden die Knochen durchbohrt. Durch die Löcher wird ein Draht gezogen, mit dem der Unterschenkel eng an den Oberschenkel herangezogen wird. Durch Umbiegen der Enden der Drähte wird das Gelenk in dieser Position fixiert. Der „Erfolg“ der Operation wird mit einer Röntgenaufnahme bestätigt. Bei einer der Ratten wird festgestellt, dass ein Knochen gebrochen ist, sie wird getötet. Eine weitere Ratte wird aufgrund eines nicht näher genannten Materialfehlers aus dem Versuch genommen und vermutlich ebenfalls getötet. Dann wird den verbleibenden Ratten ein Gegenmittel zur Narkose verabreicht. Die Ratten erhalten über das Trinkwasser sieben Tage lang Schmerzmittel.
Die Tiere werden in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Ein Teil der Tiere erhält täglich einen Wirkstoff, der ihnen mit einem Schokoladenaufstrich gegeben wird. Die anderen Ratten erhalten den Aufstrich ohne Wirkstoff.
Zwei oder vier Wochen nach der Operation werden die Ratten erneut in Narkose versetzt. Der Draht, der ihr Bein fixiert, wird entfernt. Bei einem Teil der Tiere wird geprüft, wie weit sich das Gelenk strecken lässt. Dann werden die Muskeln und das Gewebe am Knie durchtrennt und erneut geprüft, wie weit sich das Gelenk strecken lässt. Die Ratten werden getötet, das operierte Kniegelenk wird entfernt und weiter untersucht.
Die verbleibenden Tiere werden 4 Wochen nach dem Entfernen des fixierenden Drahts getötet, indem sie mit Kohlendioxid erstickt werden, was für die Tiere schmerzhaft ist und Ängste verursacht. Dann werden auch die Knie dieser Tiere untersucht.
Die Arbeiten erhielten keine Förderung.
Bereich: Traumatologie, Unfallmedizin, Knochenchirurgie, Pharmakologie
Originaltitel: The effect of losartan on the development of post-traumatic joint stiffness in a rat model
Autoren: Erik Wegner (1), Tim Mickan (1), Sebastian Truffel (1), Ekaterina Slotina (1), Lukas Müller (2,3), Felix Wunderlich (1), Austin Harper (4), Ulrike Ritz (1), Pol M. Rommens (1), Erol Gercek (1), Philipp Drees (1), Andreas Baranowski (1)*
Institute: (1) Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Biomaterials, Tissues and Cells in Science (BiomaTiCS), Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz, (2) Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, (3) Mainz Research School of Translational Biomedicine (TransMed), Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, (4) St. George’s University School of Medicine, True Blue, Grenada
Zeitschrift: Biomedicine & Pharmacotherapy 2023; 166: 115291
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5616
Dokument 100
Titel: Auswirkungen des Endes von Fluglärm auf Blutdruck, kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Endothelfunktion, oxidativen Stress und Entzündungen im experimentellen TiermodellHintergrund: Große Bevölkerungsstudien haben gezeigt, dass Verkehrslärm Herz-Kreislauferkrankungen begünstigt. Dies wird hier an Mäusen nachgestellt.
Tiere: 115 Mäuse
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (Koblenz) unter den Nummern 23177–07/G 18–1-084 E3 und G 20–1-103 genehmigt. Die männlichen Mäuse werden bei der Versuchstierzucht Janvier (Le Genest-Saint-Isle, Frankreich) gekauft.
Ein Teil der Mäuse wird für 4 Tage Fluglärm ausgesetzt. Dazu werden ihnen über einen 30 cm oberhalb der Käfige angebrachten Lautsprecher vier Tage lang rund um die Uhr in unregelmäßigen Abständen die Geräusche startender und landender Flugzeuge vorgespielt. Im Mittel ist der Fluglärm 72 dB laut und die Höchstwerte betragen 85 dB. Das entspricht in etwa der Lautstärke eines Staubsaugers oder Rasenmähers.
Der Blutdruck der Tiere wird täglich gemessen. Dabei werden die Tiere in eine enge Röhre gesteckt, in der sie sich nicht bewegen können und aus denen ihr Schwanz heraushängt. Um den Schwanz wird eine Manschette gelegt, über die der Blutdruck gemessen wird. Durch die Lärmexposition steigt der Blutdruck der Tiere an.
Im Anschluss daran werden die Mäuse entweder direkt nach der Beendigung des Fluglärms oder ein, zwei oder vier Tage später getötet. Dazu werden die Mäuse narkotisiert und eine Nadel wird in ihr Herz gestochen, durch die das Blut der Tiere entnommen wird. Verschiedene Blutgefäße und das Gehirn der Mäuse werden entnommen und weiter untersucht.
Die Arbeiten wurden durch die Boehringer Ingelheim Stiftung Mainzer Herz, das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und die Initiative European Cooperation in Science and Technology (COST) gefördert.
Bereich: Stressforschung, Herz-Kreislauf-Forschung, Umweltforschung
Originaltitel: Effects of aircraft noise cessation on blood pressure, cardio- and cerebrovascular endothelial function, oxidative stress, and inflammation in an experimental animal model
Autoren: Maria Teresa Bayo Jimenez (1,2), Adrian Gericke (3), Katie Frenis (1,4), Sanela Rajlic (1,5), Miroslava Kvandova (1), Swenja Kröller-Schön (1), Matthias Oelze (1), Marin Kuntic (1), Ivana Kuntic (1,6), Dominika Mihalikova (1), Qi Tang (3), Subao Jiang (3), Yue Ruan (3), Georg Daniel Duerr (5,6), Sebastian Steven (1), Michael J. Schmeisser (7,8), Omar Hahad (1,6), Huige Li (9), Andreas Daiber (1,6)*, Thomas Münzel (1,6)*
Institute: (1) Zentrum für Kardiologie, Kardiologie 1, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz, (2) Department of Pharmacology, University of Granada, Granada, Spanien, (3) Augenklinik Mainz, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, (4) Boston Children's Hospital and Harvard Medical School, Department of Hematology/Oncology, Boston, USA, (5) Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, (6) Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Rhein-Main, Mainz, (7) Institut für Anatomie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, (8) Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften (FTN), Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, (9) Institut für Pharmakologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
Zeitschrift: Science of the Total Environment 2023; 903: 166106
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5615
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