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Dokument 21

Titel: Brain Gain - Wird die kognitive Leistungsfähigkeit von Haushühnern durch einen funktionellen Polymorphismus im Serotonin-Transporter-Gen beeinflusst?
Hintergrund: Der Einfluss eines bestimmten Gens auf das Lernverhalten und die Ängstlichkeit bei Hühnern wird untersucht.
Tiere: 52 Hühner
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) unter der Nummer 33.19–42,502–04-18/2993 genehmigt.

Es werden 52 Hühner eingesetzt, bei denen ein Gen, welches einen Serotonin-Transporter kodiert in verschiedenen Varianten vorliegt. Die Hühner sind zum Zeitpunkt der Versuche 1,5 Jahre alt. 3 Monate vor Beginn der Versuche werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt, die in identischen Ställen mit einer Fläche von 11 Quadratmetern gehalten werden. Um die Hühner an die Experimentatoren und die in späteren Versuchen einzusetzende Belohnung zu gewöhnen, werden sie einmal am Tag von den Experimentatoren mit Getreidekörnern gefüttert.

Acht Wochen vor Beginn der eigentlichen Versuche werden die Hühner auf den Rücken gelegt. Dann wird für bis zu 10 Minuten beobachtet, wie lange sie benötigen, bevor sie sich umdrehen und aufstehen. Der Test soll Auskunft über die Ängstlichkeit der Tiere geben. So wird Tieren, die länger benötigen, um sich aus der für Hühner unnatürlichen Position zu befreien, eine höhere Ängstlichkeit unterstellt.

Die eigentlichen Versuche gliedern sich in verschiedene Phasen, in denen die Hühner Aufgaben lernen und verlernen sollen.

In einer ersten Phase werden die Hühner an die Test-Boxen gewöhnt. Die Boxen sind 55 cm × 46.5 cm × 66 cm groß und enthalten einen Touchscreen und eine Apparatur, durch die den Hühnern automatisch Körner gegeben werden können. Zur Gewöhnung werden die Hühner einzeln in die Boxen gesetzt und erhalten dort Getreidekörner. Die Zeit, die die Hühner in der Box verbringen müssen, wird über mehrere Versuchseinheiten von 5 auf 20 Minuten erhöht.

In der nächsten Versuchsphase wird den Hühnern auf dem Touchscreen ein grauer Kreis von 2 cm Durchmesser gezeigt. Wenn die Hühner auf den Kreis picken, erhalten sie einige Getreidekörner zur Belohnung. Die Hühner haben die Versuchsphase erfolgreich abgeschlossen, wenn sie in 80% der Fälle auf den Kreis picken.

In der nächsten Versuchsphase werden den Hühnern ein roter und ein grüner Balken auf dem Touchscreen gezeigt, Sie müssen dann durch Picken auf die Balken herausfinden, welcher der beiden Balken mit einer Belohnung verbunden ist. Wenn das Huhn auf den richtigen Balken pickt, erhält es Getreidekörner, dann wird der Bildschirm erst schwarz, bevor erneut zwei Balken gezeigt werden. Jeder Versuchslauf dauert bis zu 20 Minuten oder endet vorher, sobald die Hühner sich 20-mal für einen der beiden Balken entschieden haben.

In der nächsten Versuchsphase werde den Hühnern erneut die zwei Balken gezeigt. Allerdings erfolgt bei Hühnern, die in der vorangegangenen Phase die Belohnung beim Picken auf den roten oder grünen Balken erhalten haben, nun die Belohnung bei der anderen Farbe.

In der letzten Phase wird ebenso verfahren, allerdings bleibt nun die Belohnung aus, unabhängig davon, auf welchen Balken die Hühner picken. Die Hühner haben diese Aufgabe erfolgreich abgeschlossen, wenn sie in 70% der Fälle auf keinen der beiden gezeigten Balken picken.

Nach Abschluss der Versuche werden die Hühner als Legehennen „genutzt“ und ihre Eier werden verkauft.

Bereich: Nutztierwissenschaften, Tierzucht

Originaltitel: Brain gain - Is the cognitive performance of domestic hens affected by a functional polymorphism in the serotonin transporter gene?

Autoren: Anissa Dudde (1)*, Loc Phi Van (1), Lars Schrader (1), Arnd J. Obert (2), E. Tobias Krause (1)

Institute: (1) Institut für Tierschutz und Tierhaltung, Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), Dörnbergstraße 25/27, 29223 Celle, (2) Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Zeitschrift: Frontiers in Psychology 2022; 13: 901022

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5694



Dokument 22

Titel: Erhöhte Plattformen mit integrierten Wiegebalken ermöglichen die automatische Überwachung der Nutzung und der Aktivität bei Masthühnern
Hintergrund: Es wird eine erhöhte Plattform getestet, die das Leben von Masthühnern „bereichern“ soll und zusätzlich Informationen über das Gewicht der Tiere und ihre Aktivität liefert. Die Verwendung der Plattform soll dem „Tierwohl“ dienen und Landwirten dabei helfen, Hühner effizienter „zu produzieren“.
Tiere: 1200 Hühner
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES, Oldenburg) unter der Nummer 33.9-42502.04-19/3100 genehmigt und finden am Institut für Tierschutz und Tierhaltung des Friedrich-Loeffler-Instituts in Celle statt.

Die 1200 Hühner der Rasse Ross 208 werden im Alter von einem Tag von einem kommerziellen Züchter gekauft. Es werden zwei Versuchsreihen mit jeweils 600 Hühnern durchgeführt, die in 3 Ställen mit 15 Quadratmeter Fläche in Gruppen von jeweils 200 Tieren gehalten werden. In jedem Stall befinden sich zwei Tränken. Zusätzlich enthält jeder Stall als „Bereicherung“ eine Plattform von 4 Metern Länge und 0,6 m Breite, die in einem halben Meter Höhe aufgebaut ist. Die Plattform hat eine Oberfläche aus Plastikgitter, ist über zwei Rampen vom Boden aus zu erreichen und enthält Wiegeelemente, über die das Gewicht der auf der Plattform befindlichen Hühner gemessen wird.

Das Geschlecht der Küken wird zu Beginn der Versuche anhand der Federn bestimmt. Üblicherweise werden die Küken dazu fest in der Hand gehalten und ein Flügel ausgestreckt. Tiere, bei denen die Flügelfedern etwa gleich lang sind, werden als Hähne klassifiziert, Tiere mit ungleich langen Federn als Hennen. Küken männlichen und weiblichen Geschlechts werden gleichmäßig auf die drei Ställe verteilt.

Die Hühner werden über einen Zeitraum von 5 Wochen in den Ställen gehalten. Über die in der Plattform enthaltenen Wiegeelemente wird das Gewicht der Tiere gemessen und wie die Tiere sich auf der Plattform bewegen beziehungsweise von der Plattform auf- und absteigen. Die Hühner werden mit einer Videokamera überwacht.

Zusätzlich werden alle Hühner zu Beginn der Versuche manuell gewogen. Ein Teil der Tiere wird auch am letzten Versuchstag gewogen. 80 Hühner pro Stall, die an Tag 11 auf nicht genannte Art markiert werden, werden häufiger per Hand gewogen, über den Zeitraum von 5 Wochen bis zu siebenmal, wozu sie jeweils eingefangen werden müssen.

Ein Teil der Hühner wird während des Versuchs krank und wird vier Tage lang mit Antibiotika behandelt. Das weitere Schicksal der Hühner wird nicht erwähnt.

Die Arbeiten wurden durch die Europäische Union gefördert.

Bereich: Tierhaltung, Nutztierwissenschaft

Originaltitel: Elevated platforms with integrated weighing beams allow automatic monitoring of usage and activity in broiler chickens

Autoren: Helen Schomburg*, Julia Malchow, Oliver Sanders, Jonas Knöll, Lars Schrader

Institute: Institut für Tierschutz und Tierhaltung, Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), Dörnbergstraße 25/27, 29223 Celle

Zeitschrift: Smart Agricultural Technology 2023; 3: 100095

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5693



Dokument 23

Titel: Psilocybin ruft in Nervenzellen, die für Olney-Läsionen anfällig sind, nicht den Vulnerabilitätsmarker HSP70 hervor
Hintergrund: Es wird für Ratten untersucht, ob die bei Menschen Halluzinationen verursachende Substanz Psilocybin Gehirnzellen schädigt. Hintergrund der Untersuchungen ist ein möglicher Einsatz der Substanz zur Behandlung von Depressionen.
Tiere: 24 Ratten
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt. Die weiblichen Ratten sind 12 Wochen alt und stammen aus der Versuchstierzucht Charles River.

Jeweils 6 Ratten wird die Substanz Psilocybin in einer von zwei verschiedenen Konzentrationen in die Bauchhöhle gespritzt. Bei Psilocybin handelt es sich um eine bei Menschen Halluzinationen verursachende Substanz aus psychedelischen Pilzen. Jeweils vier Tieren wird ein Betäubungsmittel oder eine Substanz von der bekannt ist, dass sie das Gehirn schädigt, injiziert. Vier Ratten wird eine Flüssigkeit ohne Wirkstoff injiziert.

24 Stunden nach den Injektionen werden die Ratten mit einer Überdosis Narkosemittel narkotisiert. Sobald die Narkose eintritt, werden sie durch transkardiale Perfusion getötet. Üblicherweise wird dazu der Brustkorb der Tiere geöffnet und ihnen eine Nadel ins Herz gestoßen, durch die eine konservierende Flüssigkeit in das Gefäßsystem der Ratten gepumpt wird. Eine Herzkammer wird zerschnitten; durch den Schnitt tritt dann das Blut der Tiere aus. Die Gehirne der Ratten werden entnommen und in feine Scheiben geschnitten untersucht.

Die Arbeiten wurden durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert.

Bereich: Psychiatrie, Psychopharmakologie, Toxikologie

Originaltitel: Psilocybin does not induce the vulnerability marker HSP70 in neurons susceptible to Olney’s lesions

Autoren: Ana Maria Iorgu (1)*, Andrei Nicolae Vasilescu (1), Natascha Pfeiffer (1), Rainer Spanagel (2), Anne Stephanie Mallien (1), Dragos Inta (3,4), Peter Gass (1)

Institute: (1) AG Psychiatrische Tiermodelle, Klinik Psychiatrie und Psychotherapie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Medizinischen Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, J5, 68159 Mannheim, (2) Institut für Psychopharmakologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Medizinischen Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, (3) Departement für Community Health, Mathematisch-Naturwissenschaftliche und Medizinische Fakultät , Universität Freiburg, Freiburg, Schweiz, (4) Departement Biomedizin, Universität Basel, Basel, Schweiz

Zeitschrift: European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience 2023; https://doi.org/10.1007/s00406-023-01699-3

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5692



Dokument 24

Titel: Die Wirkung des GLP-1-Rezeptoragonisten Lixisenatid auf die experimentelle diabetische Retinopathie
Hintergrund: Es soll für ein Medikament (Lixisenatid), welches bereits bei Patienten mit Diabetes eingesetzt wird, untersucht werden, ob es die Entwicklung von bei Diabetikern vorkommenden Erkrankungen der Netzhaut beeinflusst.
Tiere: 131 Tiere verschiedener Arten (mindestens 31 Ratten, über 100 Wirbellose (Fadenwürmer))
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche an Ratten werden durch das Regierungspräsidium Karlsruhe am 16.07.2015 unter der Nummer 35-9185.81/G-15/15 genehmigt. Die Ratten stammen aus der Versuchstierzucht Harlan Winkelmann in Borchen und sind zu Beginn der Versuche 8 Wochen alt.

Durch Injektion der Chemikalie Streptozotocin in eine Vene werden die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse der Ratten zerstört, so dass sie einen erhöhten Blutzuckerspiegel entwickeln. Eine Woche nach der Injektion wird der Blutzucker der Ratten gemessen.

Bei einem Teil der Tiere wird die elektrische Antwort der Netzhaut auf Licht – vermutlich unter Narkose – mittels Elektroretinographie untersucht. Dazu werden Elektroden auf das Auge gelegt, eine weitere Elektrode wird den Ratten unter die Haut gestochen. Dann werden verschiedene Bereiche der Netzhaut mit Licht bestrahlt und die elektrische Reaktion mit den Elektroden vermessen. Diese Untersuchung wird sechs und zwölf Wochen später wiederholt. Zusätzlich wird die Dicke der Netzhaut mit einem bildgebenden Verfahren bestimmt.

Einem Teil der Ratten wird dann über einen Zeitraum von 12 Wochen 5-mal wöchentlich ein Wirkstoff unter die Haut gespritzt, der beim Menschen zur Behandlung von Diabetes verwendet wird. Den Ratten wird alle zwei Wochen Blut abgenommen und die Tiere werden gewogen. Die Ratten, bei denen Diabetes ausgelöst wurde, halten über die Versuchsdauer von 12 Wochen ihr Gewicht, während die Tiere der nicht-diabetischen Kontrollgruppe nahezu 100 g zunehmen. Die so behandelten Ratten und gleichalte Tiere, bei denen kein Diabetes ausgelöst wurde, werden auf nicht genannte Art getötet. Die Augen der Tiere werden entnommen, tiefgefroren und später untersucht.

In weiteren Versuchen werden Fadenwürmer (Caenorhabditis elegans) eingesetzt, die aus dem Caenorhabditis Genetics Center (Minneapolis, USA) stammen. Die Tiere werden 12 Tage lang entweder auf normalem Substrat oder auf zuckerreichem Substrat gehalten, welchem zum Teil der an den Ratten getestete Wirkstoff zur Behandlung von Diabetes in unterschiedlichen Konzentrationen zugesetzt wird. Die Fadenwürmer werden gewaschen, 30 Minuten lang mit einem Farbstoff gefärbt und dann mikroskopisch untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Sanofi-Aventis (Firma, die das hier getestete Diabetes-Medikament vertreibt) und die European Foundation for the Study of Diabetes (Düsseldorf), die ihrerseits durch verschiedene Pharmafirmen gefördert wird, finanziert.

Bereich: Diabetes-Forschung, Augenheilkunde

Originaltitel: The effect of GLP 1 receptor agonist lixisenatide on experimental diabetic retinopathy

Autoren: Kübra Özer (1)*, Matthias Kolibabka (1), Johann Gassenhuber (2), Nadine Dietrich (1), Thomas Fleming (3,4), Andrea Schlotterer (1), Michael Morcos (1,5), Paulus Wohlfart (2), Hans Peter Hammes (1)

Institute: (1) V. Medizinische Klinik, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Universitätsklinikum Mannheim, Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim, (2) Sanofi, MSAT M&I Bioassays and Compliance, Frankfurt, (3) Innere Medizin I: Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselkrankheiten und Klinische Chemie, Universität Heidelberg, Heidelberg, (4) Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD), Neuherberg, (5) Stoffwechselzentrum Rhein-Pfalz, Mannheim

Zeitschrift: Acta Diabetologica 2023; 60: 1551-1565

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5691



Dokument 25

Titel: Evidenzbasierte Schweregradabschätzung des forcierten Schwimmtests bei der Ratte
Hintergrund: Es soll für Ratten untersucht werden, wie belastend der sogenannte forcierte Schwimmtest ist, welcher seit über 40 Jahren in der Depressionsforschung eingesetzt wird.
Tiere: 84 Ratten
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Karlsruhe unter der Nummer 35-9185-81-G-15-21 genehmigt. Die Ratten stammen aus den Versuchstierzuchten Charles River (Sulzfeld) und Janvier Labs (Le Genest-Saint-Isle, Frankreich). Bei der Ankunft im Labor sind die Ratten acht Wochen alt. Um sie an die Versuche zu gewöhnen, werden sie an 5 Tagen in der Woche für jeweils 5 Minuten in die Hand genommen. Ein Teil der Tiere wird zudem an ein häufiges Umsetzen von einem Käfig in einen anderen gewöhnt.

Es werden drei verschiedene Versuchsreihen durchgeführt. Allen Reihen gemeinsam ist die Durchführung eines forcierten Schwimmtests. Dabei werden Ratten in einen Zylinder aus Plexiglas gegeben, welcher einen Durchmesser von 19 cm hat, 50 cm hoch ist und bis in eine Höhe von 30 cm mit Wasser gefüllt ist. Bei diesem Test wird Ratten, welche früher aufhören zu schwimmen und sich an der Wasseroberfläche treiben lassen, Depressionen unterstellt. Bis zu vier Ratten müssen in nebeneinanderstehenden und durch blickdichte Platten voneinander getrennten Zylindern 15 Minuten schwimmen. Nach Ablauf der Zeit werden die Ratten aus den Zylindern genommen und mit einem Handtuch abgetrocknet, bevor sie in ihren Heimatkäfig zurückgesetzt werden. Der Käfig wird 30 Minuten lang mit einer Rotlichtlampe erwärmt. Eine Kontrollgruppe an Ratten wird ebenso gehandhabt, außer dass sie nicht in den mit Wasser gefüllten Zylinder gegeben werden und ihr Käfig nicht mit Rotlicht gewärmt wird. Einem Teil der Ratten wird 1 Stunde und 23,5 Stunden nach dem Test ein Antidepressivum in die Bauchhöhle gespritzt. Andere Ratten erhalten ebenfalls Injektionen, allerdings wird nur Flüssigkeit ohne Wirkstoff injiziert. Eine dritte Gruppe von Ratten erhält keine Injektionen. Am nächsten Tag wird der forcierte Schwimmtest wiederholt, wobei die Dauer auf 5 Minuten verkürzt ist.

In einer der Versuchsreihen wird bei 36 Ratten am Tag nach dem zweiten Schwimmtest sowie einen und fünf Tage später Kot gesammelt. Um die Kotproben einem Tier zuordnen zu können, werden die sozialen Tiere dafür einzeln in Käfige gesetzt.

In einer anderen Versuchsreihe werden 24 Ratten einen Tag vor dem ersten forcierten Schwimmtest in einen Käfig gesetzt in denen sich eine mit Kieselsteinen gefüllte Röhre befindet, und dann wird beobachtet, wie sie in der Röhre graben und wieviel Material sie dabei bewegen. Der Test wird an beiden Tagen, an denen der forcierte Schwimmtest durchgeführt wird, sowie am Tag nach dem zweiten Schwimmtest und vier und fünf Tage später wiederholt. Direkt nach beiden Schwimmtests sowie ein und 2 Stunden später wird die Körpertemperatur eines Teils der Ratten mit einem Thermometer im Enddarm bestimmt. Dabei wird festgestellt, dass die Tiere beim forcierten Schwimmtest auskühlen, so dass ihre Körpertemperatur um über 7 Grad abnimmt.

In der dritten Versuchsreihe wird zu verschiedenen Zeitpunkten vor und nach den forcierten Schwimmtests beobachtet, wie sich 24 Ratten Nester bauen und die Qualität der Nester wird beurteilt. Außerdem wird beobachtet, wie sich die Ratten in einem sogenannten „Offenen Feld“ der Maße 50 x 50 cm mit 50 cm hohen Wänden bewegen. Zusätzlich wird getestet, wie stark die Ratten auf süßen Geschmack reagieren, indem ihnen zwei Trinkflaschen angeboten werden, von denen eine mit gesüßtem Wasser gefüllt ist. Es wird dann gemessen wieviel der gesüßten und wieviel der ungesüßten Flüssigkeit sie getrunken haben. In diesem Versuchsteil wird das Nestbauverhalten 15 Mal, das Verhalten im Offenen Feld zweimal und die Präferenz für gesüßtes Wasser 12 Mal innerhalb der Versuchsdauer von 29 Tagen getestet.

Das weitere Schicksal der Ratten wird nicht erwähnt.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Förderung erfolgte innerhalb einer DFG-Forschungsgruppe, die das Ziel hat, die Belastung von Tieren in Tierversuchen zu ermitteln.

Bereich: Versuchstierkunde, Tierschutz

Originaltitel: Evidence-based severity assessment of the forced swim test in the rat (

Autoren: Laura Becker (1), Anne S. Mallien (1)*, Natascha Pfeiffer (1), Christiane Brandwein (1), Steven R. Talbot (2), André Bleich (2), Rupert Palme (3), Heidrun Potschka (4), Peter Gass (1)

Institute: (1) AG Psychiatrische Tiermodelle, Klinik Psychiatrie und Psychotherapie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Medizinischen Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, J5, 68159 Mannheim, (2) Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Versuchstierkunde und Zentrales Tierlaboratorium, Hannover, (3) Department für Biomedizinische Wissenschaften, Veterinärmedizinische Universität Wien, Wien, Österreich, (4) Lehrstuhl für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie, Ludwig-Maximilians-Universität München, München

Zeitschrift: PLoS ONE 2023; 18(10): e0292816

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5690



Dokument 26

Titel: Vaskulärer Ultraschall zur In-vivo-Beurteilung arterieller Pathologien in einem Maus-Modell für Atherosklerose und Aortenaneurysma
Hintergrund: Die Eignung einer Ultraschall-Untersuchung zur Beurteilung von bei Mäusen künstlich verursachten Gefäßveränderungen wird untersucht.
Tiere: 21 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen unter den Nummern 81-02.04.2018.A216 und 81-02.04.2020.A249 genehmigt. Es werden gesunde Mäuse und Mäuse eingesetzt, die genetisch so verändert sind, dass sie einen hohen Cholesterinspiegel haben, wodurch eine Verkalkung von Arterien (Atherosklerose) begünstigt wird. Zu Beginn der Versuche sind die Mäuse 8 Wochen alt.

In einem ersten Versuchsteil wird ein Teil der Mäuse 12 Wochen lang mit einer fetthaltigen und stark mit Cholesterin angereicherten Futtermischung gefüttert. Die Futtermischung stammt von der Firma ssniff Spezialitäten GmbH in Soest, die sich auf Futter für sogenannte Versuchstiere spezialisiert hat. Im Anschluss an die 12-wöchige Fütterung werden die Mäuse narkotisiert und mit Ultraschall untersucht. Dabei werden Veränderungen der Blutgefäße festgestellt.

In einem zweiten Versuchsteil werden andere Mäuse narkotisiert und ihnen werden Schmerzmittel unter die Haut gespritzt. Dann werden in einer nicht näher beschriebenen Operation sogenannte Minipumpen in die linke Flanke der Mäuse implantiert. Dabei handelt es sich um kapselförmige Geräte von einer Länge von 3 cm und einem Durchmesser von 0,7 cm, die über einen längeren Zeitraum Flüssigkeiten abgeben. Bei einem Teil der Mäuse wird die Pumpe mit Flüssigkeit gefüllt, die ein Hormon enthält, welches den Blutdruck ansteigen lässt. Bei den anderen Mäusen enthält die Minipumpe Flüssigkeit ohne das Hormon. 28 Tage nach dem Einsetzen der Minipumpen werden die Mäuse in Bauchlage fixiert und ihre Bauchaorta wird mit Ultraschall untersucht. Durch die Hormonbehandlung haben die Tiere Aneurysmen, das sind sackartige Erweiterungen der Blutgefäße, entwickelt. Am Ende der Versuche werden die Mäuse narkotisiert und durch Entbluten getötet; ihre Aorta (Hauptschlagader) wird entnommen und untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Zentrum für Molekulare Medizin Köln, die Deutsche Herzstiftung und die Universität zu Köln gefördert.

Bereich: Bildgebende Verfahren, Arterioskleroseforschung, Bluthochdruckforschung

Originaltitel: Vascular ultrasound for in vivo assessment of arterial pathologies in a murine model of atherosclerosis and aortic aneurysm

Autoren: Alexander Hof (1,2), Henning Guthoff (1,2), Maysam Ahdab (1), Max Landerer (1), Jasper Schäkel (1,2), Jana Niehues (1), Maximilian Schorscher (1,2), Oscar Zimmermann (1,2), Holger Winkels (1,2), Philipp von Stein (1), Simon Geißen (1,2), Stephan Baldus (1,2), Matti Adam (1,2), Martin Mollenhauer (1,2), Dennis Mehrkens (1,2)*

Institute: (1) Arbeitsgruppe Experimentelle Kardiologie, Klinik III für Innere Medizin, Universitätsklinikum Köln, Universität zu Köln, Kerpener Str. 62, 50937 Köln, (2) Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK), Medizinische Fakultät und Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln, Köln

Zeitschrift: International Journal of Molecular Sciences 2023, 24(20): 15261

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5689



Dokument 27

Titel: Schwund/Wiederansiedelung von Mikroglia hat keinen Einfluss auf die durch Licht hervorgerufene Netzhautdegeneration bei Mäusen
Hintergrund: Mäuse, deren Netzhaut mit Licht geschädigt ist, stellen ein sogenanntes Tiermodell der Makuladegeneration dar – obwohl Mäuse überhaupt nicht über eine Makula (das Sehzentrum in der Mitte der Netzhaut) verfügen. Hier wird die Rolle bestimmter Immunzellen auf die durch Licht hervorgerufene Netzhautschädigung untersucht.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)(viele)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen genehmigt. Mäuse, die gentechnisch so verändert sind, dass bestimmte Immunzellen grün fluoreszieren, werden mit anderen Mäusen verpaart, um Tiere mit der gewünschten genetischen Ausstattung zu erhalten. Zu Beginn der Versuche sind die Mäuse zwischen 8 und 12 Wochen alt.

In einem ersten Versuchsteil werden Mäuse in vier Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen 1 und 3 erhalten 7 Tage ein Standardfutter, die Gruppen 2 und 4 erhalten ein Futter, dem ein Wirkstoff zugesetzt wurde, der die Anzahl bestimmter Immunzellen reduziert. Dann werden die Tiere 16 Stunden lang im Dunkeln gehalten und ihnen werden Wirkstoffe in die Augen geträufelt, die die Pupillen weiten. Mäuse der Gruppen 3 und 4 werden in eine mit reflektierender Alufolie ausgekleidete Box gesetzt. Dann werden diese Mäuse für eine Stunde mit hellem Licht (15.000 Lux) bestrahlt, wodurch ihre Netzhäute geschädigt werden. Vier Tage nach der Bestrahlung werden die Mäuse auf nicht genannte Art getötet. Ihre Augen werden entnommen und untersucht. Zusätzlich werden Proben aus der Leber und dem Gehirn entnommen und untersucht.

In weiteren Versuchen wird ebenso verfahren, wobei die Menge des über das Futter verabreichten Wirkstoffs und die Lichtintensität (5.000 Lux) variiert wird. Ein Teil der Mäuse wird durch Injektion von Narkosemitteln in die Bauchhöhle narkotisiert. Den Tieren werden Wirkstoffe in die Augen geträufelt, die die Pupillen weit stellen. Die Augen werden dann mit bildgebenden Verfahren untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Pro Retina Stiftung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Augenheilkunde, Immunologie

Originaltitel: Microglia depletion/repopulation does not affect light-induced retinal degeneration in mice

Autoren: Nils Laudenberg (1), Urbanus Muthai Kinuthia (1,2), Thomas Langmann (1,2)*

Institute: (1) Lehrstuhl für Experimentelle Immunologie des Auges, Zentrum für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Köln, Universität zu Köln, Kerpener Straße 62, 50937 Köln, (2) Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK), Universität zu Köln, Köln

Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2024; 14: 1345382

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5688



Dokument 28

Titel: Fluidmanagement in der veno-arteriellen extrakorporalen Membran-Oxygenierungstherapie - Analyse eines experimentellen Schweinemodells
Hintergrund: Der Einfluss der Flüssigkeitsmenge, die während der außerhalb des Körpers stattfindenden Anreicherung des Bluts mit Sauerstoff (ECMO-Therapie) gegeben wird, wird für Schweine untersucht. In der Diskussion ihrer Ergebnisse zitieren die Autoren eine ganze Reihe von Studien, die diesen Einfluss an menschlichen Patienten untersuchten. Zudem merken sie an, dass eine 10-stündige ECMO-Therapie an gesunden Schweinen nicht der klinischen Realität entspricht, in der kranke Menschen über viel längere Zeiträume behandelt werden.
Tiere: 12 Schweine
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) am 29 November 2016 unter der Nummer 84-02.04.2016.A245 genehmigt. Die 12 weiblichen Schweine sind Kreuzungen aus der Deutschen Landrasse und der Rasse Pietrain. Sie sind Teil einer größeren Studie die von Mai 2017 bis Dezember 2021 in der Experimentellen Chirurgie, Universitätsklinikum Köln, und der Herzchirurgie, herzchirurgische Intensivmedizin und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Köln, durchgeführt wird.

Die weiblichen Schweine werden in Narkose versetzt und künstlich beatmet. Den Schweinen wird ein Katheter in die Blase eingeführt und ein Temperatursensor in den Enddarm geschoben. Es werden Kanülen in die rechte Halsvene und Halsschlagader geschoben. Über diese Kanülen werden Blutproben entnommen und der Blutdruck gemessen. Die linke Halsvene wird freigeschnitten und ein Gerät an die Vene angebracht, über welches der Blutfluss gemessen wird.

Der Brustkorb der Schweine wird aufgeschnitten und das Brustbein durchtrennt. Das Herz wird freigelegt. Eine Kanüle wird in die Lungenarterie geschoben. Katheter werden in die rechte und linke Herzkammer geschoben. Ein weiteres Gerät zur Messung des Blutflusses wird an der aus dem Herz kommenden Hauptschlagader angebracht. Es werden Gewebeproben von Lunge, Herz und Leber entnommen. Kanülen werden in Gefäße in der Leiste der Schweine geschoben, über welche die Schweine an die sogenannte ECMO (Extrakorporale Membranoxygenierung)-Maschine angeschlossen werden. In der Humanmedizin ist ECMO eine etablierte Methode, um vorübergehend die Aufgabe der Lunge zu übernehmen. Über die Kanülen in der Leiste wird das Blut der Tiere durch die Maschine gepumpt und dort mit Sauerstoff angereichert.

10 Stunden nach Beginn der ECMO-Therapie werden erneut Proben von Lunge, Herz und Leber entnommen. Zusätzlich werden auch Proben vom Darm und den Nieren genommen. Die Proben werden auf Flüssigkeitseinlagerungen, sogenannte Ödeme, untersucht. Anschließend wird den Schweinen ein Tötungsmittel injiziert.

Die Arbeiten wurden durch die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln gefördert.

Bereich: Intensivmedizin, Biomedizinische Technik

Originaltitel: Fluid management in veno-arterial extracorporeal membrane oxygenation therapy - analysis of an experimental pig model

Autoren: Ilija Djordjevic (1)*, Johanna Maier-Trauth (2), Stephen Gerfer (1), Mara Elskamp (1), Thomas Mühlbauer (1), Alexandra Maul (3), Pia Rademann (3), Borko Ivanov (2), Ihor Krasivskyi (1), Anton Sabashnikov (1), Elmar Kuhn (1), Ingo Slottosch (4), Thorsten Wahlers (1), Oliver Liakopoulos (5), Antje Christin Deppe (1)

Institute: (1) Herzchirurgie, herzchirurgische Intensivmedizin und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Köln, Kempener Str. 62, 50937 Köln, (2) Herzchirurgie, HELIOS Klinikum Siegburg, Siegburg, (3) Experimentelle Chirurgie, Universitätsklinikum Köln, Köln, (4) Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, (5) Abteilung für Herzchirurgie, Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim, Campus Kerckhoff, Justus-Liebig-Universität Gießen, Bad Nauheim

Zeitschrift: Journal of Clinical Medicine 2023; 12(16): 5330

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5687



Dokument 29

Titel: Die umfassende Analyse von Lungenmakrophagen und dendritischen Zellen in zwei Maus-Modellen allergischer Atemwegsentzündungen zeigt eine modell- und subsetspezifische Akkumulation und phänotypische Veränderungen
Hintergrund: Es gibt verschiedene sogenannte Tiermodelle bei denen allergisches Asthma z.B. durch die Verabreichung von Hühnereiweiß oder Hausstaubmilbenextrakt ausgelöst wird. Hier wird die Rolle bestimmter Immunzellen bei der dadurch entstehenden Entzündung in der Lunge für zwei verschiedene „Tiermodelle“ untersucht. Dabei werden unterschiedliche Immunantworten für die beiden „Modelle“ gefunden.
Tiere: 37 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt unter der Nummer 203.6.3-42502-2-1495 genehmigt. Die Mäuse stammen aus der Versuchstierzucht Janvier (Saint-Berthevin, Frankreich) und sind zu Beginn der Versuche zwischen 7 und 8 Wochen alt.

In einem ersten Versuchsteil wird Mäusen etwas wirkungslose Flüssigkeit in die Nase geträufelt. Zwei Wochen später wird einem Teil der Mäuse Flüssigkeit in die Bauchhöhle gespritzt, welche ein Eiweiß enthält, das in Hühnereiern vorkommt. Zusätzlich enthält die Flüssigkeit eine Aluminiumverbindung, die die Reaktion des Immunsystems auf das injizierte Eiweiß verstärkt. Die Injektion des Eiweiß wird nach einer und nach zwei Wochen wiederholt. Dadurch entwickeln die Mäuse gegen das Eiweiß gerichtete Antikörper. Anderen Mäusen wird nur die Aluminiumverbindung ohne das Eiweiß in die Bauchhöhle gespritzt, ebenfalls dreimal im Abstand von je einer Woche.

Eine Woche nach der letzten Injektion wird allen Mäusen in Narkose Flüssigkeit, die das Eiweiß aus Hühnereiern enthält in die Nase geträufelt. An den zwei folgenden Tagen wird dies wiederholt.

48 Tage nach dem letzten Einträufeln in die Nase werden die Mäuse auf nicht näher beschriebene Weise getötet. Ihre Lungen werden gespült und entnommen und es werden Blutproben genommen.

In einem zweiten Versuchsteil wird Mäusen etwas Flüssigkeit in die Nase geträufelt. Drei Wochen später wird einem Teil der Mäuse ein Extrakt aus Hausstaubmilben in etwas Flüssigkeit in die Nase geträufelt. Diese Behandlung wird nach einer und nach zwei Wochen wiederholt. Weiteren Mäusen wird nur Flüssigkeit ohne den Hausstaubmilbenextrakt in die Nase geträufelt.

48 Stunden nach dem letzten Eintröpfeln in die Nase werden die Mäuse getötet. Es wird Blut entnommen und die Lungen der Mäuse werden gespült und herausgeschnitten. Die Entzündungen in der Lunge werden untersucht und mit denen der Mäuse aus dem ersten Versuchsteil verglichen.

Die Versuche werden durch institutseigene Mittel der Universitätsklinik für Pneumologie (Universitätsklinikum Magdeburg) finanziert.

Bereich: Asthmaforschung, Lungenforschung, Immunologie

Originaltitel: Comprehensive analysis of lung macrophages and dendritic cells in two murine models of allergic airway inflammation reveals model- and subset-specific accumulation and phenotypic alterations

Autoren: Belinda Camp (1), Ilka Jorde (1), Franka Sittel (1), Alexander Pausder (2), Andreas Jeron (2,3,4), Dunja Bruder (2,4), Jens Schreiber (1), Sabine Stegemann-Koniszewski (1)*

Institute: (1) Experimentelle Pneumologie, Universitätsklinik für Pneumologie, Universitätsklinikum Magdeburg, Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie und Inflammation, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg, (2) AG Infektionsimmunologie, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Magdeburg, Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie und Inflammation, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, (3) Kinderklinik und Kinderpoliklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München LMU, München, (4) Arbeitsgruppe Immunregulation, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig

Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2024; 15: 1374670

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5686



Dokument 30

Titel: Das Fehlen von Hämoxygenase-1 beeinträchtigt die trophoblastische Sphäroidimplantation und verursacht eine Dysregulation der Stress- und Angiogenese-Genexpression in der Gebärmutter
Hintergrund: Die Rolle eines Eiweißes bei der Einnistung befruchteter Eizellen in der Gebärmutter wird für genetisch veränderte Mäuse untersucht.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt unter der Nummer 42502-2-1327 Uni MD genehmigt. Die Mäuse werden von einem Wissenschaftler der Harvard School of Public Health (Boston, USA) zur Verfügung gestellt und sind genetisch so verändert, dass ein Teil von ihnen ein bestimmtes Eiweiß nicht herstellen kann. Die genetische Ausstattung der Tiere wird mittels PCR bestimmt; was für Proben dafür verwendet werden und wie diese gewonnen werden, wird nicht erwähnt. Die Mäuse werden an der Universität Magdeburg gehalten.

Im Alter von 8 bis 12 Wochen werden 16 genetisch veränderte weibliche Mäuse mit ebenfalls genetisch veränderten männlichen Mäusen verpaart. Die dadurch eintretenden Schwangerschaften werden durch eine vaginale Untersuchung bestätigt. Die weiblichen Mäuse werden am 14. Tag der Schwangerschaft auf nicht genannte Art getötet. Den Mäusen wird die Gebärmutter entnommen und untersucht. Zusätzlich werden die Gebärmütter von 15 weiteren genetisch veränderten, nicht schwangeren Mäusen ebenso entnommen und untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Reproduktionsmedizin

Originaltitel: Absence of heme oxygenase-1 affects trophoblastic spheroid implantation and provokes dysregulation of stress and angiogenesis gene expression in the uterus

Autoren: Maria Laura Zenclussen (1), Sina Ulrich (2), Mario Bauer (3), Beate Fink (3), Ana Claudia Zenclussen (2,3,4), Anne Schumacher (2,3,4), Nicole Meyer (2,3,4)*

Institute: (1) Instituto de Salud y Ambiente del Litoral (ISAL, UNL-CONICET), Facultad de Bioquímica y Ciencias Biológicas, Universidad Nacional del Litoral (UNL), Santa Fe, Argentinien, (2)* Experimentelle Gynäkologie und Geburtshilfe, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Gerhart-Hauptmann-Str. 35, 39108 Magdeburg, (3) Department Umweltimmunologie, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig, (4) Forschungsgruppe Perinatale Immunologie, Sächsische Inkubator für Klinische Translation (SIKT), Medizinische Fakultät, Universität Leipzig, Leipzig

Zeitschrift: Cells 2024; 13(5): 376

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5685



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