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Dokument 241
Titel: Behandlung experimenteller Aneurysmen mit einem Prototyp eines GPX-Emboliemittels: vorläufige Angiographie- und histologische ErgebnisseHintergrund: Eine Methode zum Verschluss von Aneurysmen wird an Kaninchen getestet.
Tiere: 10 Kaninchen
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden unter der Nummer 18/2020 genehmigt, die Genehmigung erfolgt vermutlich durch das Landesamt für Verbraucherschutz, Saarbrücken. Es werden 10 Kaninchen der Rasse Weiße Neuseeländer eingesetzt.
Die rechte Halsschlagader der Tiere wird unter Narkose freigeschnitten und ihnen wird ein blutverdünnendes Medikament gespritzt. Das Blutgefäß wird auf 1 bis 2 mm aufgeschnitten und durch das Loch ein feiner Schlauch in die Ader geschoben. Durch diesen Schlauch wird ein Kontrastmittel gegeben und ein Ballon in das Gefäß eingeführt und aufgepumpt, so dass die Ader verschlossen wird. Es wird ein aus Schweinen gewonnenes Enzym in das verschlossene Blutgefäß gespritzt und 20 Minuten gewartet. Im Anschluss wird der Ballon geleert und aus der Ader gezogen. Das Gefäß wird abgebunden und die Haut vernäht. Durch die Einwirkung des Enzyms erweitert sich der Stumpf der Ader sackartig und bildet so ein Aneurysma.
Nach mindestens 3 Wochen werden die Tiere erneut in Narkose versetzt und erhalten während des Eingriffes blutverdünnende Mittel. Durch einen Einschnitt im Oberschenkel wird eine Arterie freigelegt, in die ein feiner Schlauch geschoben wird. Über diesen Schlauch wird ein Katheter bis zu der Ader mit dem Aneurysma vorgeschoben und dieses mittels eines bildgebenden Verfahrens untersucht. Danach wird erneut ein Katheter in das Aneurysma geschoben und dieses mit einem Ballon verschlossen. Dann wird eine Flüssigkeit in das Aneurysma gespritzt, welche dieses ausfüllt und sich dort verfestigt. Der Ballon wird entfernt, erneut ein Katheter zu dem nun gefüllten Aneurysma geführt und die Ader mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Nach Entfernung der Katheter wird das Oberschenkelgefäß und die darüberliegende Haut vernäht. Zwei der Tiere sterben an der Folge dieses Eingriffs.
4 Wochen später werden die verbleibenden Kaninchen erneut in Narkose versetzt, eine Oberschenkelarterie wird freigelegt, durch die ein Katheter bis zum Aneurysma geschoben wird. Der Verschluss des Aneurysmas wird mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Dann werden die Tiere mit einer Überdosis eines Narkosemittels getötet. Das Aneurysma und umgebendes Gewebe werden herausgeschnitten und untersucht.
Bereich: Gefäßforschung, Herz-Kreislauf-Chirurgie
Originaltitel: Treatment of experimental aneurysms with a GPX embolic agent prototype: preliminary angiographic and histological results
Autoren: Frederik Fries (1), Toshiki Tomori (1), Walter J Schulz-Schaeffer (2), Joshua Jones (3), Umut Yilmaz (1), Michael Kettner (1), Andreas Simgen (1), Wolfgang Reith (1), Ruben Mühl-Benninghaus (1)*
Institute: (1) Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, Kirrberger Straße, Gebäude 90, 66421 Homburg/Saar, (2) Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, Homburg/Saar, (3) Engineering and Development, FLUIDX Medical Technology, Salt Lake City, USA
Zeitschrift: Journal of NeuroInterventional Surgery 2022; 14: 286-290
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5474
Dokument 242
Titel: Vaskularisierung mikrovaskulärer Fragmentisolate aus viszeralem und subkutanem Fettgewebe von MäusenHintergrund: Fragmente von Blutgefäßen sollen in im Labor gezüchteten Geweben und Organen zu Blutgefäßen heranwachsen. In Tierversuchen werden diese Fragmente von Blutgefäßen bisher überwiegend aus dem Nebenhoden von Nagern gewonnen. In diesem Versuch an Mäusen mit Rückenhautkammern soll untersucht werden, ob sich Fragmente, die aus Unterhautfettgewebe gewonnen werden, anders verhalten als die Fragmente aus Nebenhoden.
Tiere: 35 Mäuse
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Verbraucherschutz, Saarbrücken, unter der Nummer 10/2019 genehmigt. Es werden Mäuse eingesetzt, die gentechnisch so verändert wurden, dass ihre Zellen mit einem grün fluoreszierenden Eiweißstoff markiert sind. Diese Mäuse stammen aus der Versuchstierzucht The Jackson Laboratory (Bar Harbor, USA). Von diesen Mäusen wird Fettgewebe gewonnen, und zwar vom Nebenhoden und Unterhautfettgewebe. Die genaue Prozedur wird nicht beschrieben, vermutlich werden die Tiere zuvor getötet.
Aus dem Fettgewebe werden nach zwei unterschiedlichen Protokollen kleine Bruchstücke von Blutgefäßen gewonnen, die genauer charakterisiert werden. Ein Teil dieser Blutgefäß-Fragmente wird auf ein poröses Trägermaterial aufgetragen.
Eine weitere Gruppe von Mäusen stammt aus der Zucht des Instituts für Klinisch-Experimentelle Chirurgie (Homburg/Saar). Diese Tiere werden mit einer Injektion in die Bauchhöhle in Narkose versetzt. Dann wird an ihnen eine sogenannte Rückenhautkammer befestigt. Diese besteht aus zwei Metallrahmen. Die Rückenhaut der Mäuse wird gespannt und von beiden Seiten zwischen den fest verschraubten Metallrahmen geklemmt. Die Rahmen ergeben ein Beobachtungsfenster, in dem durch die extrem gespannte Haut die Blutgefäße der Tiere beobachtet werden können. 2 Tage nach diesem Eingriff werden die Mäuse erneut narkotisiert und innerhalb des Beobachtungsfensters wird auch aus der verbleibenden Haut ein Stück herausgestanzt, so dass in der Haut ein Loch von 4 mm Durchmesser entsteht. In dieses Loch wird das Trägermaterial gesetzt, auf dem zuvor die Blutgefäß-Fragmente ausgesät wurden. Die Rückenhautkammer wird mit einem dünnen Glas verschlossen und die eingesetzten Blutgefäßfragmente unter dem Mikroskop untersucht. Am 3., 6., 10. und 14. Tag nach diesem Eingriff werden die Tiere erneut in Narkose versetzt und der behandelte Rückenhautteil mikroskopisch betrachtet. Dann wird den Tieren ein Farbstoff in die hinter dem Augapfel liegenden Venen gespritzt und es erfolgt eine weitere Untersuchung mit einem speziellen Mikroskop.
Am 14. Tag nach dem Stanzen des Loches in ihrer Haut werden die Mäuse durch Genickbruch getötet. Die innerhalb der Rückenhautkammer befindliche Haut wird herausgeschnitten und in weiteren Untersuchungen eingesetzt.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Bereich: Tissue Engineering, Biomaterialforschung,
Originaltitel: Vascularization of microvascular fragment isolates from visceral and subcutaneous adipose tissue of mice
Autoren: Thomas Später (1), Julia E. Marschall (1), Lea K. Brücker (1), Ruth M. Nickels (1), Wolfgang Metzger (2), Michael D. Menger (1), Matthias W. Laschke (1)*
Institute: (1) Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, Geb. 65/66, Kirrberger Straße, 66421 Homburg/Saar, (2) Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, Homburg/Saar
Zeitschrift: Tissue Engineering and Regenerative Medicine 2022; 19(1): 161-175
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5473
Dokument 243
Titel: Kultivierte menschliche Vorhaut als Modellsystem zur Bewertung von durch ionisierende Strahlung verursachten HautverletzungenHintergrund: Es soll untersucht werden, ob sich menschliche Vorhaut als Modellsystem zur Untersuchung des Einflusses ionisierender Strahlung eignet. Die Ergebnisse werden dann mit einem Versuch an Mäusen verglichen. Neben der Tatsache, dass menschliche Vorhaut und die Rückenhaut von Mäusen komplett verschieden aufgebaut sind, führt in dieser Studie auch das völlig unterschiedliche Behandlungsregime (Mäuse werden fünfmal mit geringer Dosis bestrahlt, menschliche Vorhaut dagegen nur einmal mit hoher Dosis) dazu, dass die Ergebnisse nicht vergleichbar sind.
Tiere: 18 Mäuse
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch eine nicht genannte Stelle im Saarland genehmigt. Vermutlich handelt es sich um das Landesamt für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz Saarland. Die männlichen Mäuse stammen aus der Versuchstierzucht Charles River Laboratories (Sulzfeld) und sind zu Beginn der Versuche 8 Wochen alt. Die Tiere werden in zwei Gruppen aufgeteilt, eine der Gruppen wird einer Ganzkörperbestrahlung unterzogen.
Die Tiere werden dafür an 5 aufeinanderfolgenden Tagen in einen Plexiglaszylinder gesteckt, der in einem Bestrahlungsgerät platziert wird. Dort werden sie einer Strahlendosis von 2 Gray pro Tag unterzogen. 2 Gray entspricht in etwa der Strahlendosis, die Patienten mit einer Krebserkrankung bei einer einzelnen Bestrahlung erhalten. Bei menschlichen Patienten führt dies zu Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, Schmerzen sowie einem Mangel an roten und weißen Blutzellen; über Nebenwirkungen bei den Mäusen wird in der vorliegenden Veröffentlichung nichts berichtet.
Nach 3 Tagen, einer Woche und 3 Wochen wird je einem Teil der Tiere beider Gruppen ein Narkosemittel in die Bauchhöhle gespritzt. Dann wird Haut vom Rücken der Mäuse herausgeschnitten und untersucht. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht beschrieben, vermutlich werden sie getötet. Zusätzlich zu den Versuchen an Mäusen werden Versuche mit menschlicher Vorhaut durchgeführt, welche ebenfalls bestrahlt wird.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.
Bereich: Radiologie, Strahlenmedizin
Originaltitel: Cultured human foreskin as a model system for evaluating ionizing radiation-induced skin injury
Autoren: Yanick Hippchen (1), Gargi Tewary (1), Daniela Jung (1), Zoé Schmal (1), Stephan Meessen (2), Jan Palm (1), Claudia E. Rübe (1)*
Institute: (1) Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Kirrberger Straße, Gebäude 6.5, 66421 Homburg/Saar, (2) Klinik für Urologie, Klinikum Saarbrücken, Saarbrücken
Zeitschrift: International Journal of Molecular Sciences 2022; 23: 9830
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5472
Dokument 244
Titel: Einfluss von Vitamin D3-Mangel auf die Phosphatidylcholin-/Ethanolamin-, Plasmalogen-, Lyso-Phosphatidylcholin-/Ethanolamin, Carnitin- und Triacylglycerid-Homöostase in Neuroblastomzellen und im MäusegehirnHintergrund: Der Einfluss von Vitamin D auf den Fettstoffwechsel des Gehirns wird für Mäuse untersucht, die aufgrund einer Mangelernährung unter einem Vitamin D-Mangel leiden.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz Saarland unter der Nummer 17/2011 genehmigt. Die weiblichen Mäuse stammen aus der Versuchstierzucht Charles River in Sulzfeld und sind zu Beginn der Versuche 6 Wochen alt. Die Mäuse werden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Tiere der einen Gruppe erhalten 6-9 Monate lang ein Standardfutter, die Tiere der zweiten Gruppe erhalten ein Futter, das zu wenig Vitamin D enthält. Die Tiere werden auf nicht genannte Weise getötet und ihre Gehirne für weitere Untersuchungen entnommen.
Die Arbeiten wurden durch die Europäische Union, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Universität des Saarlandes gefördert.
Bereich: Ernährungswissenschaft, Neurobiochemie
Originaltitel: Impact of vitamin D3 deficiency on phosphatidylcholine-/ethanolamine, plasmalogen-, lyso-phosphatidylcholine-/ethanolamine, carnitine- and triacyl glyceride-homeostasis in neuroblastoma cells and murine brain
Autoren: Anna Andrea Lauer (1), Lea Victoria Griebsch (1), Sabrina Melanie Pilz (1), Daniel Janitschke (1), Elena Leoni Theiss (1), Jörg Reichrath (2), Christian Herr (3), Christoph Beisswenger (3), Robert Bals (3), Teresa Giovanna Valencak (4,5), Dorothea Portius (6), Heike Sabine Grimm (1), Tobias Hartmann (7), Marcus Otto Walter Grimm (1,7,8)*
Institute: (1) Experimentelle Neurologie, Universität des Saarlandes, Kirrberger Straße 1, 66421 Homburg/Saar, (2) Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, (3) Klinik für Innere Medizin V - Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, (4) Fachbereich Biowissenschaften, Paris Lodron Universität Salzburg, Salzburg, Österreich, (5) College of Animal Sciences, Zijingang Campus, Zhejiang University, Hangzhou, China, (6) Ernährungstherapie und Ernährungsberatung, Campus Gera, SRH Hochschule für Gesundheit, Gera, (7) Deutsches Institut für Demenzprävention, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar, (8) Ernährungstherapie und Ernährungsberatung, Campus Rheinland, SRH Hochschule für Gesundheit, Leverkusen
Zeitschrift: Biomolecules 2021; 11: 1699
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5471
Dokument 245
Titel: eNOS aus roten Blutkörperchen schützt das Herz bei akutem MyokardinfarktHintergrund: Die Rolle eines Eiweißstoffs der roten Blutkörperchen auf die Leistung des Herzens und beim Herzinfarkt wird für Mäuse untersucht.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)(viele)
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen genehmigt. Es werden verschiedene gentechnisch veränderte Mäuse eingesetzt, die von anderen Arbeitsgruppen der Heinrich–Heine-Universität Düsseldorf zur Verfügung gestellt werden oder aus der Tierversuchszucht Jackson Laboratory stammen. Zusätzlich werden die verschiedenen Mäuse miteinander gekreuzt, um Tiere mit der gewünschten genetischen Veränderung zu erhalten.
Für die Versuche werden ausschließlich männliche Mäuse eingesetzt, die 2 bis 6 Monate alt sind. Den Tieren wird an 5 aufeinanderfolgenden Tagen ein Wirkstoff gespritzt, der je nach gentechnischer Veränderung der Tiere dafür sorgt, dass bestimmte Gene an- oder ausgeschaltet werden. 21 Tage später wird ein Teil der Tiere narkotisiert und durch Ausbluten getötet. Blut und Organe der Tiere werden in weiteren Untersuchungen eingesetzt. Andere Tiere werden durch Injektion eines Narkosemittels in die Bauchhöhle narkotisiert. Dann wird das Herz herausgeschnitten (wodurch die Mäuse sterben) und außerhalb des Körpers mit einer Nährlösung durchspült und untersucht.
Bei einer Gruppe der Tiere wird ein Herzinfarkt simuliert. Dazu wird den Mäusen ein Wirkstoff verabreicht, 30 Minuten später werden die Mäuse in Narkose versetzt, intubiert und beatmet. Das Herz der Tiere wird mittels Ultraschalls untersucht. Anschließend wird der Brustkorb geöffnet und eine der Arterien des Herzens für 45 Minuten abgebunden. Dann wird der Blutfluss durch die Arterie wieder zugelassen. Die Tiere erhalten im Anschluss alle 8 Stunden Medikamente, die ihnen unter die Haut gespritzt werden. Nach 24 Stunden werden die Tiere erneut in Narkose versetzt, ihr Herz wird mittels Ultraschalls untersucht, der Brustkorb aufgeschnitten, das Herz entnommen, eingefroren und in Scheiben geschnitten untersucht.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Forschungskommission der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gefördert.
Bereich: Herz-Kreislaufforschung, Molekularbiologie
Originaltitel: Red blood cell eNOS is cardioprotective in acute myocardial infarction
Autoren: Miriam M. Cortese-Krott (1,3,4)*, Tatsiana Suvorava (1,3), Francesca Leo (1), Sophia K. Heuser (1), Anthea LoBue (1), Junjie Li (1), Stefanie Becher (3), Rebekka Schneckmann (2), Tanu Srivrastava (2), Ralf Erkens (3), Georg Wolff (3), Joachim P. Schmitt (2), Maria Grandoch (2), Jon O. Lundberg (4), John Pernow (5), Brant E. Isakson (6), Eddie Weitzberg (4), Malte Kelm (3,7)
Institute: (1) Myocardial Infarction Research Laboratory, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich–Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsstraße 1, 40225 Düsseldorf, (2) Institut für Pharmakologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich–Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, (3) Cardiovascular Research Laboratory, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich–Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, (4) Department of Physiology and Pharmacology, Karolinska Institute, Stockholm, Schweden, (5) Department of Cardiology, Karolinska Institute, Stockholm, Schweden, (6) Robert M. Berne Cardiovascular Research Center, Department of Molecular Physiology and Biophysics, University of Virginia School of Medicine, Charlottesville, USA, (7) CARID, Cardiovascular Research Institute Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf
Zeitschrift: Redox Biology 2022; 54: 102370
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5470
Dokument 246
Titel: Vorliebe für die Konzentration von Alkohollösungen sagt zwanghaftes Trinkverhalten bei Ratten vorausHintergrund: Ratten werden abhängig von Alkohol gemacht und es wird untersucht, wie sich die Zugabe eines Bitterstoffes oder Phasen von Abstinenz auf das Trinkverhalten dieser Tiere auswirkt.
Tiere: 30 Ratten
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Genehmigt wird die Studie vom Regierungspräsidium Karlsruhe unter der Nummer AZ:35-9185.81/G-227/20. Die männlichen, 72 Tage alten Ratten stammen aus der eigenen Zucht des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit der Medizinischen Fakultät Mannheim.
Zunächst wird zur Simulierung einer Alkoholabhängigkeit den Tieren 10 Wochen lang Wasser, sowie Alkohol (Ethanol) in 3 verschiedenen Konzentrationen (5 %, 10 % und 20 %) angeboten. In den anschließenden 14 Tage können die Tiere nur Wasser trinken, gefolgt von einer weiteren Phase mit Alkohol. Insgesamt durchlaufen die Tiere 7 Phasen mit angebotenem Alkohol in verschiedenen Konzentrationen (außer der ersten „Einführung“ jeweils etwa 4 Wochen dauernd), unterbrochen von je ca. 7-14 Tagen ohne Alkohol. Dadurch werden die Ratten alkoholabhängig gemacht.
Während der 6. „Alkoholphase“ wird einigen der Ratten verschiedene Konzentrationen von Chinin beigefügt. Dies ist ein Bitterstoff, von dem aus früheren Versuchen bekannt ist, dass Versuchstiere dadurch weniger Alkohol zu sich nehmen. Auch während der 7. Phase bekommen einige Tiere während der ersten 3 Tage Chinin in den Alkohol gemischt.
Während der gesamten Experimente wird das Trinkverhalten und die Bewegung der Tiere mittels verschiedener Sensoren dokumentiert. Was mit den Tieren im Anschluss an die Versuche geschieht, wird nicht erwähnt. Vermutlich werden sie getötet.
Die Studie wurde finanziell unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Bereich: Alkoholforschung
Originaltitel: Alcohol solution strength preference predicts compulsive-like drinking behavior in rats
Autoren: Jerome C. Foo (1), Marcus W. Meinhardt (2,3), Ivan Skorodumov (2), Rainer Spanagel (2)*
Institute: (1) Genetische Epidemiologie in der Psychiatrie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, J5, 68159 Mannheim, (2)* Institut für Psychopharmakologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, J5, 68159 Mannheim, (3) Molekulares Neuroimaging, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim
Zeitschrift: Alcoholism Clinical & Experimental Research 2022; 46: 1710-1719
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5469
Dokument 247
Titel: Gepoolte humane mesenchymale Stromazellen aus dem Knochenmark mit definierter trophischer Wirkung fördern die dermale Wundheilung bei diabetischen Ratten durch verbesserte Vaskularisierung und dynamische Rekrutierung von M2-artigen MakrophagenHintergrund: Diabetiker leiden häufig unter chronischen, nicht heilenden Wunden. Hier wird an Ratten mit künstlich herbeigeführtem Diabetes untersucht, welche Wirkung menschliche Stammzellen auf das Heilungsverhalten von Wunden hat.
Tiere: 66 Ratten
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Genehmigt werden die Versuche vom Regierungspräsidium Karlsruhe (Nr. G142-19). In der Studie werden 6 Wochen alte männliche Ratten verwendet, die aufgrund einer Genmutation zu Fettleibigkeit neigen, sowie gesunde Tiere als Kontrolle. Herkunft der Ratten sind die Charles River Laboratories (Châtillon, Frankreich). Die sozialen Tiere werden zu zweit gehalten und zunächst 6 Wochen lang mit einer fettreichen Nahrung gefüttert, um einen Diabetes vom Typ 2 auszulösen. Regelmäßig wird das Gewicht kontrolliert und 1 x pro Woche auf nicht genannte Weise Blut zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels genommen. Für die eigentlichen Versuche werden nur Tiere verwendet, die einen bestimmten Level erreicht haben, so dass sie als „an Diabetes erkrankt“ gelten.
Im Alter von 12 Wochen wird den Ratten unter Narkose mit einer Biopsie Stanze hinter den Schulterblättern im Rückenbereich zwei 8 mm große Hautstücke entfernt. Die Ratten werden in 3 Gruppen eingeteilt. Die Wunden werden je nach Gruppe entweder unbehandelt gelassen, mit Gewebekleber oder mit Gewebekleber, der mit menschlichen Stammzellen vermischt wurde, versehen. Anschließend werden die Wunden mit einem Verband abgedeckt, der jeden zweiten Tag gewechselt wird. Bei einigen Tieren wird dabei zum Teil erneut Gewebekleber plus Stammzellen auf die Wunde aufgebracht. Für 4 Tage nach der Operation bekommen die Ratten Schmerzmittel unter die Haut gespritzt. An verschiedenen Tagen, spätestens jedoch 14 Tage nach der Operation, werden die Tiere in Narkose gelegt und durch Spritzen von Narkosemittel direkt ins Herz getötet. Der Bereich der Wunden und verschiedene Organe werden für weitere Untersuchungen entnommen.
Finanziell unterstützt wurde die Studie vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen und der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Bereich: Diabetesforschung, Wundheilung
Originaltitel: Pooled human bone marrow-derived mesenchymal stromal cells with defined trophic factors cargo promote dermal wound healing in diabetic rats by improved vascularization and dynamic recruitment of M2-like macrophages
Autoren: Hélène Willer (1,2), Gabriele Spohn (3), Kimberly Morgenroth (3), Corinna Thielemann (1), Susanne Elvers-Hornung (1), Peter Bugert (1), Bruno Delorme (4), Melanie Giesen (4), Thomas Schmitz-Rixen (5), Erhard Seifried (3), Christiane Pfarrer (2), Richard Schäfer (3,6,7), Karen Bieback (1,8,9)*
Institute: (1) Institut für Transfusionsmedizin und Immunologie, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gGmbH, Friedrich-Ebert-Str. 107, 68167 Mannheim, (2) Anatomisches Institut, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, (3) Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie, DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gGmbH, Frankfurt am Main, (4) Macopharma, Mouvaux, Frankreich, (5) Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, Berlin, (6) Institut für Transfusionsmedizin und Gentherapie, Universitätsklinikum Freiburg, Universität Freiburg, Freiburg, (7) Centrum für Chronische Immundefizienz (CCI), Universitätsklinikum Freiburg, Universität Freiburg, (8) Mannheim Institute for Innate Immunoscience (MI3), Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, (9) FlowCore Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim
Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2022; 19 (13): 976511
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5468
Dokument 248
Titel: Heterogene Entwicklung von ?-Zellpopulationen in Diabetes-resistenten und -anfälligen MäusenHintergrund: Der Mechanismus, nach dem die Insulin produzierenden Zellen bei Diabetes Typ II beim Menschen absterben, soll an unter Übergewicht leidenden gentechnisch veränderten Mäusen nachvollzogen werden, bei denen durch eine extreme Ernährung Diabetes-ähnliche Zustände ausgelöst wurden.
Tiere: 13 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von einer nicht genannten Behörde unter der Nummer 2347-33-2019 genehmigt. Die männlichen Mäuse stammen aus der Zucht des Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam Rehbrücke und sind zum Zeitpunkt des Beginns der Versuche 5 Wochen alt. Es werden zwei verschiedene Stämme verwendet, die beide zu Übergewicht neigen, sich aber in ihrer Neigung Diabetes zu entwickeln unterscheiden. Die Tiere werden 13 Wochen lang mit einer Kohlenhydrat-freien, fettreichen Futtermischung ernährt. Dann werden die Tiere in verschiedene Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhält zwei Tage lang weiterhin die Kohlenhydrat-freie Nahrung, die andere Gruppe erhält für zwei Tage eine fettreiche Futtermischung mit einem hohen Kohlenhydrat-Anteil von 40%, worauf die Tiere mit einem hohen Blutzucker reagieren. Die Tiere werden auf nicht genannte Art getötet und es werden Proben aus ihrer Bauchspeicheldrüse entnommen und untersucht. Zusätzlich wird mindestens eine weitere Maus, die nicht in die Fütterungsversuche eingeschlossen war, getötet, um Zellen aus ihrer Bauchspeicheldrüse zu gewinnen.
Die Arbeiten wurden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Land Brandenburg gefördert.
Bereich: Diabetes-Forschung, Ernährungswissenschaften, Genetik
Originaltitel: Heterogeneous development of ?-cell populations in diabetes-resistant and -susceptible mice
Autoren: Pascal Gottmann (1,2), Thilo Speckmann (1,2), Mandy Stadion (1,2), Erika Zuljan (1,2), Heja Aga (1,2), Michael Sterr (2,3,4), Maren Büttner (2,5,6), Patrícia Martínez Santos (1), Markus Jähnert (1,2), Stefan R. Bornstein (7,8), Fabian J. Theis (5,6,9), Heiko Lickert (2,3,4), Annette Schürmann (1,2,10)*
Institute: (1) Abteilung für Experimentelle Diabetologie (DIAB), Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdam Rehbrücke, Arthur-Scheunert-Allee 114-116, 14558 Nuthetal, (2) Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD), Neuherberg, (3) Institut für Diabetes- und Regenerationsforschung (IDR), Helmholtz Zentrum München, Neuherberg, (4) Institut für Stammzellforschung, Helmholtz Zentrum München, Neuherberg, (5) Institut für Computational Biology (ICB), Helmholtz Zentrum München, Neuherberg, (6) Fakultät für Mathematik, Technische Universität München, Garching, (7) Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, (8) Department of Diabetes, School of Life Course Science and Medicine, King’s College London, London, Großbritannien, (9) TUM School of Life Sciences Weihenstephan, Technische Universität München, Freising, (10) Institut für Ernährungswissenschaft, Universität Potsdam, Nuthetal
Zeitschrift: Diabetes 2022; 71: 1962-1978
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5467
Dokument 249
Titel: Die Verfütterung von Kohl-Gemüse an Ratten führt in vielen Geweben zur Bildung charakteristischer DNA-Zusammenschlüsse (aus M-Methoxy-3-indolylmethylglucosinolat)Hintergrund: In In-vitro-Studien wurde herausgefunden, dass Kohlgemüse Schäden des Erbguts verursachen kann. Hier wird untersucht, ob sich diese DNA-Schäden auch bei Ratten nachweisen lassen, die mit Kohl gefüttert wurden.
Tiere: 30 Ratten
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Referat 23, des Landes Brandenburg unter der Nummer 32-44,456+1 genehmigt. Die Ratten stammen aus der Versuchstierzucht Charles River Laboratory in Sulzfeld.
In einem ersten Experiment wird einer Gruppe von Ratten im Alter von 6 Wochen zusätzlich zum Standardfutter über einen Zeitraum von 5 Wochen roher Broccoli gefüttert. Die Ratten, die zu Beginn des Experiments 200 g wiegen, nehmen dabei im Schnitt pro Tag mit 36 g Broccoli eine große Menge des Gemüses auf. Eine weitere Ratte erhält nur Standardfutter ohne Broccoli und dient als Kontrolle. Die Haltung der Ratten erfolgt einzeln, was für die sehr sozialen Tiere nicht artgerecht ist. Die Tiere werden wöchentlich gewogen und es wird bestimmt, wieviel Standardfutter und Broccoli sie zu sich nehmen. Nach 5 Wochen wird den Tieren das Standardfutter entzogen, so dass sie nur noch Broccoli zur Verfügung haben. 24 Stunden später werden die Ratten durch Enthauptung getötet. Blut, verschiedene Gewebe und Abstriche vom Darm werden entnommen und untersucht.
In einem zweiten Experiment werden Ratten im Alter von 8 Wochen in verschiedene Gruppen eingeteilt, die für 5 Wochen entweder nur Standardfutter oder zusätzlich rohen oder gedünsteten Broccoli oder rohen Blumenkohl in beliebiger Menge erhalten. Dabei nehmen die Tiere erhebliche Mengen des Gemüses zu sich (zwischen 39 g und 48 g pro Tag, was nahezu 10 % ihres Körpergewichts ausmacht). Die Tiere werden einzeln gehalten und wöchentlich gewogen. Den Tieren die rohen Broccoli oder Blumenkohl erhalten, wird dann für 24 Stunden ausschließlich das Gemüse als Futter gegeben. Dann werden die Tiere durch Enthaupten getötet und Blut und Gewebeproben entnommen.
Die Arbeiten wurden durch Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Institut Danone für Ernährung gefördert. Die Publikation wurde durch das Projekt DEAL unterstützt.
Bereich: Ernährungswissenschaft, Toxikologie
Originaltitel: Feeding Brassica vegetables to rats leads to the formation of characteristic DNA adducts (from 1 methoxy 3 indolylmethyl glucosinolate) in many tissues
Autoren: Hansruedi Glatt (1,2)*, Wolfram Engst (1), Simone Florian (1), Monika Schreiner (3), Chimgee Baasanjav Gerber (1)
Institute: (1) Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdam Rehbrücke, Arthur-Scheunert-Allee 114-116, 14558 Nuthetal, (2) Abteilung Lebensmittelsicherheit, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Berlin, (3) Leibniz Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ), Großbeeren
Zeitschrift: Archives of Toxicology 2022; 96: 933-944
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5466
Dokument 250
Titel: Neurotrophe Eigenschaften von Silexan, einem ätherischen Öl aus Lavendelblüten – präklinische Belege für antidepress-ähnliche EigenschaftenHintergrund: Psychopharmakologie
Tiere: 48 Ratten (mindestens)
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die regionale Regierung von Baden-Württemberg genehmigt. Es werden drei Monate alte männliche Ratten eingesetzt. Die Tiere werden für 5 Minuten in einen 50 cm hohen Zylinder gegeben, der mit 20 cm tiefem Wasser gefüllt ist. Unter diesen Bedingungen können die Tiere den Boden des Zylinders gerade noch mit einer Zehenspitze berühren, aber nicht im Wasser stehen. Zunächst versuchen die Ratten zu entkommen, dann hören die Fluchtversuche auf und die Tiere lassen sich an der Wasseroberfläche treiben. Dieser „Erzwungene Schwimmtest“ (Forced swim test) oder „Verzweiflungstest“ wird standardmäßig in der Depressionsforschung eingesetzt.
Die Ratten werden dann in verschiedene Gruppen eingeteilt. Den Tieren der unterschiedlichen Gruppen wird entweder ein aus Lavendelblüten gewonnenes Präparat in unterschiedlichen Mengen, ein Wirkstoff mit antidepressiver Wirkung, oder ein Placebo verabreicht. Die Substanzen werden an 3 oder 9 aufeinander folgenden Tagen oral verabreicht, üblicherweise erfolgt dies mit einer Schlundsonde. Dann werden die Ratten erneut in den mit Wasser gefüllten Behälter gegeben. Die Zeit, in der sie nicht versuchen zu entkommen, sondern sich an der Wasseroberfläche treiben lassen wird gemessen. Tieren, die weniger Zeit in Fluchtversuche investieren und sich eher treiben lassen, werden depressionsähnliche Symptome unterstellt. Bei Tieren, die das Präparat aus Lavendelblüten erhalten haben, wird dann beispielsweise angenommen, dass die Substanz antidepressiv wirkt, wenn sich im Vergleich zu Tieren der Kontrollgruppe die Zeit, in der sie sich treiben lassen, um 10 Sekunden verringert. Das weitere Schicksal der Ratten ist nicht bekannt.
Zusätzlich werden Versuche an Zellen durchgeführt, die aus den Gehirnen von ein bis zwei Tagen alten Ratten gewonnen werden. Wie die Jungtiere dafür getötet werden, wird nicht erwähnt.
Die Arbeiten wurden durch die Fima Dr. Willmar Schwabe gefördert.
Bereich:
Originaltitel: Neurotrophic properties of silexan, an essential oil from the flowers of lavender - preclinical evidence for antidepressant-like properties
Autoren: Kristina Friedland (1), Giacomo Silani (2), Anita Schuwald (2), Carola Stockburger (2), Egon Koch (3), Michael Nöldner (3), Walter E. Müller (2)*
Institute: (1) Pharmakologie und Toxikologie, Institut für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, (2) Pharmakologisches Institut, Biozentrum der Goethe Universität, Max-von-Laue-Straße 9, 60438 Frankfurt am Main, (3) Preclinical Research, Dr. Willmar Schwabe Pharmaceuticals, Karlsruhe
Zeitschrift: Pharmacopsychiatry 2021; 54: 37-46
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5465
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